Mundstücke sind wie Schuhe

DSC00667Klingt merkwürdig, ist aber so. Naja, zumindest hat diese Analogie, die ich sehr schön finde, sehr viele stimmige Punkte (naja, wenn man ab und zu ein Auge beim übertragenen Bild zudrückt). Im Prinzip geht es darum, dass Schuhe und Mundstücke beide nur indivduel passen und dass sie nicht zu jeder Gelegenheit passen.

Wenn man ein neues Mundstück braucht – bzw. Schuhe – muß man zunächst in ein Geschäft und dort beginnt das Ausprobieren. Jeder Fuß/Mund ist anders, also braucht man erst die richtige Größe (Schuhlänge/MPCÖffnung). Zu klein und es ist eng und drückt, zu groß und alles rutscht und wackelt. Ärgerlich ist, dass irgendwie jede Firma andere Größenangaben hat, somit alles anders ausfällt und dann gibt es immer noch Umrechnungen zwischen dem metrischen und dem amerikanischem Maß. Beim Mundstück sollte man sich vielleicht etwas mehr Zeit nehmen als bei Schuhen, aber meist merkt man erst nach einer Woche Eingewöhnung „wo der Schuh drückt“. Von blindem Bestellen im Internet ist also abzuraten. Und dann hat man doch meist mehr Geld ausgegeben als man eigentlich dachte und wieder sind 200€ ausgegeben. Nebenbei, wenn man darüber nachdenkt, wer schon vorher alles in den Schuhen seine Füße rein streckte oder ins Mundstück geblasen hat, ist das eigentlich eine ganz schön eklige Angelegenheit.

DSC00665Zudem passt nicht jeder Schuh zu jeder Gelegenheit. So wie man mit Sportschuhen nicht in die Oper geht, kann man mit einem Guardala (oder einem anderen Metallmundstück mit Stufe und kleiner Kammer) keine Klassik spielen. Somit wäre Leder beim Schuh, Kautschuk beim Mundstück, Kunststoff wäre Metall, Stoff wäre Plastik und selbst der holländische Holzschuh findet sein Pendent. Wie gesagt, die Stufenmundstücke à la Guardala wären wohl Hightechturnschuhe, elgante schwarze Lacklederschuhe wären dann Klassik Mundstücke und die 20 Jahre alten Lieblingsschuhe, die zwar schon total abgetragen sind aber dafür so gemütlich wie sonst keine anderen Schuhe, sind die Vintagejazzmundstücke. Da stellt sich mir die Frage, was wohl die Pendents zu Birkenstock oder FlipFlops sind?

Sind dann Blattschrauben so etwas wie Einlagen? Sind ja quasi extra Andruckplatten für Füße.
Des weiteren habe die Meisten viele Mundstücke/Schuhe in ihren Schubladen und Schränken und benutzen doch eigentlich fast immer nur das eine Paar/MPC.
Die letzte Übereinstimmung ist dann der Geruch, wenn man sein Mundstück nicht ab und zu reinigt.

Equipment vs. Üben

Eigentlich ist die Antwort klar, aber immer wieder höre und lese ich Kommentare, als ob ein Saxophon, das Mundstück oder gar die Oberflächenstruktur der Blattschraube maßgeblich den Sound verbessern. Mir scheint, als würden viele die leider in der Tat epischen Ausmaße jahrelangen Übens unterschätzen. Es reicht nicht aus 4000 Euro ins Equipment zu stecken und ein halbes Jahr ganz begeistert vom neuen Hobby zu sein um wie Coltrane oder Parker zu klingen. Bei einigen kommt dann irgendwann die Ernüchterung und geben entweder auf oder geben erst richtig Gas und sind in 10 Jahren auf Welttournee. Andere stecken weitere tausende Euro ins Equipment und finden jedes mal, dass sie damit deutlich besser klingen und sich die Investition gelohnt hat. Merkwürdigerweise klingt es aber nie wirklich gut. Und dann gibt es noch diejenigen, die gar nichts merken und sich von Beginn an toll finden…

Dem Gegenüber stehen die Puristen: „Equipment macht gar nichts aus“,  „Ist alles Geldverschwendung und Geldmache der Saxequipmentfirmen“ und „Finishes, Blattschrauben und Pimpzeugs ist eh nur Voodoo“. Zwar mag es stimmen, dass kein Anfänger mit dem besten Equipment gut klingt, aber wenn das Equipment so gut wie nichts ausmacht, warum spielt dann kein Saxophonist, der gut klingt ein Chinateil für 300 Euro? Es ist ja nicht so, dass Musiker besonders vermögend wären und schon gar nicht die Jazzer.

Wer hat nun recht? Ich meine keine der beiden Seiten, vielmehr meine ich, dass es eine gewisse Unklarheit darüber gibt, was den das Equipment wirklich ausmacht. Ich versuche jetzt mal meine persönliche Einschätzung zu dieser Frage. Sie basiert auf meiner Erfahrung aber letztendlich muß da jeder selber seinen Weg finden.

Bei den Puristen gibt es viele Neider, die Probleme damit haben, dass sich ein Anfänger mit etwas größerem Portemonnaie nach einem halben gleich ein schickes Selmer Reference kauft, während sie selber seit 5 Jahren auch einem Yamaha 32 spielen und kritisieren das Selmer als unnötig und versuchen dem Anfänger die Freunde an seinem neuen Schatz zu verderben.
Andere hingegen hören wirklich keinen Unterschied bei verschiedenen Blattschrauben oder Finishes. Das ist für mich nicht wirklich ein Zeichen von Kompetenz.
Andererseits hören viele der anderen Fraktion wahrscheinlich sogar das Gras wachsen. Persönlich habe ich zwar die Erfahrung gemacht, dass selbst kleinste Sachen eine Wirkung auf den Sound haben können, aber meist sind sie eher von sehr marginaler Natur. Wer da deutliche Verbesserungen hört, wenn er seine Blattschraube grün anmalt, hört wohl eher das, was er gerne hören würde. Auch wenn Silber das Instrument heller klingen läßt, heißt das nicht das jedes versilberte Instrument hell klingt, aber oft kommt es vor, dass gerade ungeübte Ohren sich davon beeinflussen, dass es heller aussieht. Tatsächlich beeinflussen vorgefasste Meinungen sehr leicht das Hörempfinden, also immer kritisch sein beim testen. Worauf ich eigentlich hinaus möchte ist, dass zwar viel einen Einfluss hat, aber oft sind es eher kleinere Unterschiede die eher von geschulten Ohren wahrgenommen werden können.
Viele Unterschiede sind oft nur im direktem A /B-Vergleich zu hören, d.h. ein Publikum wird es nie Wahrnehmen was man nun für ein Equipment spielt und wenn es keine Saxophonisten sind, wird sich auch keiner dafür interessieren. Einige merken zurecht an, dass die natürliche Varianz zwischen zwei Blättern oft größer ist als der Unterschied einer Blattschraube oder des Finish. Jedoch kann der Unterschied zweier gleichen Blätter sehr deutlich sein und Finish und Schraube sind konstante Einflüsse. Also wenn eine Blattschraube eine solche Verbesserung bringt wie ein besseres Blatt, warum nicht? Des weiteren macht Kleinvieh auch Mist.  Auch wenn ein Equipmentteil vielleicht nur eine minimale Verbesserung macht, kann die Summe mehrerer Equipmentteilen am Ende schon einen markanten Unterschied machen. Daher kann das Reden über Blattschrauben, Daumenhaken, Finishes u.s.w. schon einen gewissen Sinn machen.

Da stellt sich natürlich die Frage, was hat denn nun wie viel Einfluß? Das Saxophon selber macht bei der Klangfarbe gar nicht mal so viel aus wie üblich gedacht. Mundstück und Blatt machen da sehr viel mehr aus. Allerdings empfinde ich das Saxophon sehr entscheidend bei der Klangqualität. (Was ich mit dieser Unterscheidung meine, kann man hier nachlesen) und auch beim „Charakter“. Das ist meine Empfindung und das kann je nach MPC und Sax auch sehr unterschiedlich sein. Davon mal abgesehen ist beim Saxophon die Qualität bei Langlebigkeit und Verläßlichkeit entscheidend. Ein Saxophon, dass nicht deckt aufgrund schlechter Mechanik, kann einfach nicht intonieren und gut klingen. Daher lohnt es sich beim Sax meistens auch etwas mehr Geld zu investieren und auch deshalb kann ein Selmersax für einen Anfänger durchaus Sinn machen (mehr dazu hier). Es kann frustrierend sein, gegen ein schlecht intonierendes Instrument gegen an zu üben. Wenn man bestimmte Töne extra ausgleichen muß, kostet das Energie, Arbeit und Übzeit. Bei manchen Instrumenten sprechen auch bestimmte Töne schlecht an oder klingen dumpf. Das kann schon mal vorkommen bei billig Instrumenten oder Vintages, aber meist liegt das an einer Schlechten Einstellung, was bei billigeren Instrument deutlich schneller passiert. Kurz, also ja, mit einem brauchbaren Instrument kann man sich tatsäch  unnötige Arbeit ersparen und je brauchbarer desto teuer (ist leider wirklich so). Ein Punkt fürs Equipment!
Allerdings liegen die meisten Probleme die auftauchen nicht am Saxophon,  wird aber all zu gerne schnell auf das Equipment geschoben. Wie oft habe ich Fragen erlebt, wie „Das und Das funktioniert nicht, was ist an meinem Instrument kaputt“ dabei lag’s nur am falschen Spielen. Da fehlt oft genug Selbstkritik und genau da bräuchte man einen kompetenten Lehrer. Hier definitiv viele Punkte für das Üben!

Ok, zurück zur Soundfrage. Beim Saxophon gibt es meiner Ansicht nach 4 soundbeeinflussende Faktoren (in abnehmender Reihenfolge): Konus, Material, Anbauteile und Finish. Der Konus überschattet alle drei anderen Faktoren. Viele alte Vintages oder auch die BigBellTaiwanesen haben einen breiteren Konus was sich in einem breiteren Klang äußert. Die engere Selmermensur führt zu einem zentrierterem Sound. Das ist wie bei der Trompete und dem Flügelhorn. So würde sich auch die These erklären lassen, dass Instrumente ohne Hoch-Fis besser klingen. Daher halte ich auch das Hoch-G bei Sopranos für fragwürdig.
Bei den Anbauteilen meine ich nicht nur die Klappenöffnung oder die Resonatoren, die sich direkt darauf auswirken, wie der Klang abgestrahlt werden. Tatsächlich wirkt sich auch die Mechanik selber noch auf den Klang aus. Wie schwer und fest das Material der Mechanik ist, wie viel Zeugs an dem Sax dran ist und wie es dran ist hat einen Einfluß.  Z.B. der unterschied zwischen einzelne Säulchen (Keilwerth, Sequoia, Vintages) klingen etwas farbiger als ribbed construction (Selmer und alle anderen) was zu einem direkteren Klang führt. So bekommen auch Soundexpander, Klangbogen und Daumenhaken ihren Sinn. Wie die Anbauteile, Material und Finishes klingen kann man hier lesen.

Mundstück und Blatt haben auch einen erheblichen Einfluß auf den Klang, besonders auf die Klangfarbe. Ich sehe das so: im Mundstück werden schon alle Frequenzen gebildet, diese werden durch das Saxophon verstärkt, übertragen, gefiltert und abgegeben. Je nachdem was vorgeben wird und was dann im Sax betont bzw. nicht betont wird können unterschiedliche Mundstück-, Blatt- und Saxophonkombination besser oder schlechter funktionieren. Bei dem Mundstück zählt eigentlich alleine die Kammerform, wie es klingt. Dass das Material direkt einen Einfluss hat, ist eher ein Gerücht. Nur bei der Selbstwahrnehmung macht das einen Unterschied.

Nun fängt der Ton allerdings nicht beim Mundstück an. Nach einem Karuso Zitat „beginnt der Ton beim Arschloch“ (ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt, aber ist doch meist bei solchen Zitaten). Der Spieler produziert den Ton, nicht das Equipment. Bei einem Profi macht er selber 90% (subjektive Schätzung) des Gesammtklanges aus. Das hat mit Atmung, Rachenstellung, Ansatz, Luftführung und vielem mehr zu tun. Hier steht da mehr drüber drin und auch wie man das üben kann. Also 10% Equipment und der Rest Übung! Das heißt also, dass man für viel Geld zwar gut klingende 10% kaufen kann, aber das hilft eigentlich nichts, wenn hinter den  restlichen 90% nichts steckt. Allerdings kann sich ein Anfänger nicht so einbringen, wie ein Profi, weshlab man sagen könnte, dass das Verhältnis vielleicht bei 60 zu 40 statt 90 zu 10% liegt. Das heißt also, dass sich das Equipment beim Anfänger mehr bemerkbar macht. Also läßt gutes Equipment den Anfänger deutlicher besser klingen als ein Profi. Aber rein schon „rein rechnerisch“ wird es nie reichen, mit dem best möglichen Equipment einen Profi auf Schrottequipment nahe zu kommen. Der Punkt ist, dass Üben nie durch Equipment ersetzt werden kann, wenn man wirklich gut klingen will. Aber es ist für den Hobbyspieler mit Familie und Beruf nicht verwerflich es zu probieren und wenn das Selmer hilft von ekelig klingend bis zu annehmbar töned zu kommen, warum nicht?

Also zählt doch nur üben? Nein! Ich sehe mein Equipment immer auch als Werkzeug Musik zu machen. Und ich will ein gutes Equipment um das beste von mir geben zu können. Damit das so geht muß dass Equipment passen. Nicht jedem passt jedes Equipment gleich gut. Wenn man einen weichen dunklen Sound sucht, wird man sich mit einem Guardala und einm Yamaha 82Z keinen Gefallen tun. Das kann nicht funktionieren. Das heißt, wenn man einen bestimmten Sound realisieren will, brauch man das dementsprechende Equipment und daher ist „DIE Suche“ auch gerechtfertigt. Daher sehe ich das Equipment immer auch als den limitierenden Faktor wenn ich meinen Sound verwirklichen will. Je passender das Equipment um so freier kann ich mich ausdrücken.
Das bezieht sich nicht nur auf den Klang sondern auch auf das Handling. Z.B. sollte die Bahnöffng der Fähigkeiten angepasst sein. Nicht jeder Mund ist gleich; ich persönlich bevorzuge Mundstücke mit flachem Dach, das aber dennoch breit ist (weshalb ich Metall nicht mehr spiele). Man sollte sich mit dem Mundstücköffnung oder der Blattstärke nicht übernehmen.
Blattschrauben machen zwar klanglich eher kleine Unterschiede, aber meist wirken sie sich auch deutlich positiv auf die Ansprache des Blattes aus (im Vergleich zum 08/15 Teil). So kann man sich auch etwas das Leben erleichtern.

Wie schon erwähnt nehmen Fortgeschrittene und Profis solche kleinen Unterschiede deutlicher wahr. Zudem können sie aus dem Equipment auch deutlich mehr ausreizen. Das heißt also, dass die Equipmentfrage also mehr Bedeutung hat als für einen Anfänger oder Hobbyspieler. Zudem beschäftigt er sich viel intensiver mit der Musik und seinem Sound und muß dann natürlich irgendwann auch mal mit jeder Kleinigkeit auseinander gesetzt haben um ein Optimum erreichen zu können.

Einen letzten Gedanken möchte ich noch anführen. Viele sagen, dass diese Materialschlachten auch viel zu teuer sind. Da bin ich etwas geteilter Meinung. Wenn mir ein Mundstück hilft dem näher zu kommen wie ich klingen oder eine Blattschraube die Ansprache verbessert könnte ich statt jetzt das Geld auszugeben natürlich auch üben. Allerdings Üben kostet Zeit und Zeit ist Geld. Ich hätte in der Übzeit, die ich bräuchte, die Vorzüge einer theoretischen Neuanschaffung zu kompensieren auch Arbeiten können und Geld verdienen. Da kann also jeder persönlich mal ausrechnen, ob das Equipment wirklich teurer als die „eingesparte Übzeit“ ist. Nein, ich will jetzt nicht wirklich sagen, dass Equipmentkauf Üben erübrigt oder das das Zeug nicht wirklich teuer ist (eigentlich ist es unverschämt teuer). Es kann aber eine kleine Abkürzung sein, aber selbst Abkürzungen müssen gelaufen werden!
Equipment kann nie Üben ersetzen, aber Neues kann motivieren mehr zu üben (jeder kennt das Phänomen bei neuem Spielzeug) und auch befreien. Sehr oft habe ich festgestellt, dass ich beim Upgrade des Material ich selber auch noch einen Sprung gemacht habe. Wie gesagt, wenn das Equipment besser passt, kann man sich freier entfalten.

Was ist also das Fazit. Ich meine, der Equipmentkrieg ist nicht überflüssig darf aber nicht als Selbstzweck dienen und das beste Equipment nützt nichts, wenn man nicht fleißig geübt hat. Ich weiß, das Üben nervt, aber es wäre doch auch frustrierend, dass jeder mit genug Geld der nächste Charlie Parker sein könnte. Es ist doch viel fairer, dass jemand mit Talent, Fleiß und Ehrgeiz, auch wenn er kein dickes Portemonnaie hat, ein Saxgott werden kann.

Wenn der S-Bogen Kork zu dünn ist und das Mundstück wackelt…

Das Problem ist bekannt; mit der Zeit nutzt sich der S-Bogen Kork ab oder das neue Mundstück ist einfach etwas weiter gebohrt und wackelt.Viele Saxophonisten klatschen dann Papier drum, das ist aber oft sehr suboptimal und bei einem Saxdoc kostet ein neuer Kork ca.15 Euro. Ärgerlich, wenn er ansonsten noch OK ist.

Wenn der Korken nur minimal zu dünn ist kann es bei Natürlichem schon reichen, diesen für eine Stunde ins Wasser zu legen. Der Kork quillt auf und wird wieder etwas dicker.

LeukosilkWenn das nicht reicht, bin ich vor einiger Zeit auf eine deutlich bessere Lösung als gängige Papier bekommen, die sich sogar als echte Langzeitalternative erwiesen hat:
Leukosilk!
Das ist dieses weiße medizinische Fasertape aus der Apotheke.Die Struktur ist ideal, es bietet genug Grip, dass das Mundstück fest sitzt aber sich bequem auf- und abziehen läßt. Es gibt die Feuchtigkeit an den Kork weiter und versifft daher nicht. Es läßt sich rückstandslos entfernen ohne den Korken zu beschädigen und sorgfältig aufgeklebt haftet das Teil ewig.
Man kann es sogar wie den Kork selber fetten.

Nun eine kurze Anleitung, wie man es am geschicktesten anklebt:
Zunächst einmal sollte der Kork selber trocken sein, damit es vernünftig klebt.
Je nachdem, ob ihr die breite oder schmale Rolle habt reichen ein bis drei Streifen. (bei mir haben sich bis jetzt immer 2 Streifen als ideal erwiesen, es hat ideal gehalten und unter dem Mundstück hat nichts rausgeschaut, es sieht also sogar besser aus, als die Papiervariante).
S-BogenSorgfältig und stramm klebt ihr den Streifen gerade drauf (nicht schlängelnd). Einlagig reicht.
Solltet ihr zwei Streifen kleben, so rate ich, dass ihr so klebt, dass der obere Streifen leicht über den unteren überlappt (so kann der Taperand nicht von dem Mundstück runter gezogen werden).
Zudem sollten beide Enden in die gleiche Richtung zeigen und das Mundstück sollte dann die ersten male behutsam in die gleiche Richtung drehend aufgeschoben werden. (damit die Enden des Tapes vom Mundstück nicht verschoben werden).
Nach dem anbringen solltet ihr es jedoch erstmal ein wenig ruhen lassen und dann später das Mundstück (wie oben bereits erwähnt) drehend vorsichtig aufschieben. Mit dem Mundstück drauf legt ihr es über Nacht so zur Seite.
So hält das Tape deutlich besser und länger.

PS: Ja, der S-Bogen auf dem Photo hat ein P-Ligging.

Literaturempfehlungen

Saxophon LiteraturHier eine kleine Liste von Büchern und Noten, die ich für sehr hilfreich, lesenswert oder essentiell für den Saxophonisten halte. Auch wenn wenn heutzutage gerne mal kopiert, gescannt, geteilt, verschickt, downgeloaded, geshared oder sonstiges nicht ganz legal vervielfältigt wird (manchmal vielleicht sogar gefühlt moralisch zu recht, bei den horenden Preisen) gibt es doch immer ein paar Sachen, die des reellen Kaufens lohnen. Also bitte ab und zu und gerade für die guten Sachen etwas Geld auch diesen Teil der Industrie zu gute kommen lassen.(Das Photo dient als Beweis, dass sich im meinen Besitz auch diverse gekaufte Literatur befindet) Deshalb habe ich ganz comfortabel für das gute Gewissen gleich die passenden Amazonlinks gegeben.
Auch dieser Artikel wird wahrscheinlich ab und zu noch von Ergänzungen heimgesucht, also könnte sich wiederhohltes reinschauen ggf. lohnen. Falls Ihr selber noch etwas empfehlen habt, fühlt euch freu es als Kommentar zu teilen.

Der persönliche Saxophonsound
von David Liebman
Dies dürfte wahrscheinlich die Soundbibel sein. Hier steht alles das drin, was in den meisten Saxophonschulen fehlt. Sehr ausführlich werden die verschiedenen soundbeeinflussenden Faktoren (Hals, Rachen, Zunge, Ansatz, Spielweise) behandelt. Auch gute Übungen für Intonation und Soundentwicklung sind beinhaltet, allerdings ist dies kein Anfängerlesestoff.

Top-Tones for the Saxophone: Four-Octave Range
von Sirgurd Rascher
Back to the Roots! Eigentlich steht wenig drin, aber was drine steht ist essentiel. Übungen nicht nur für das erreichen des Altissimos sonder auch zu Soundbildung und Intonation. Mit den paar Übungen kann man sich Jahre beschäftigen und sie sind das beste, was ich dazu kenne.

Die neue Jazz-Harmonielehre
von Frank Sikora
Das mit Abstand beste Theoriebuch. Eine frische herangehensweise an die „leidige“ Theorie. Es wird wert darauf gelegt, dass man das Trockene hörtechnisch versteht und anwenden kann. Zudem ist es so flüsslig und angenehm geschrieben, dass man es auch fast nachts im Bett durchlesen könnte. Zudem ist es auch so umfangreich, dass man es gut zum Nachschlagen benutzen kann.

Jazz Saxophone Duets
von Greg Fishman
Diese Duette, die eigentlich Etüden sind finde ich klasse. Die Stücke sind zwar kurz, aber taugen für den fortgeschrittenen Anfänger als perfkete Etüden für eine ordentliche Jazzstilisitk und Swingphrasieung. Die meisten Stücke sind auch recht flott, sind also auch für erfahrene Saxophonisten interessant und machen wirklich Laune, vor allem wenn man sie mit dem Lehrer spielen kann. Zusätlich gibt es noch CDs mit wirklich guten Playalongs. Die Changes sind aber (auch aufgrund des Tempos) schon etwas fordernd. Alle Kombinationen (2Altos, 2Tenor oder 1Alto+1Tenor) sind möglich.

14 Jazz & Funk Etudes. Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Klarinette
von Bob Mintzer
Die wahrscheinlich geilsten Etüden, die es gibt. Sie grooven und machen richtig Spaß, wenn man sie kann. Allerdings ist es auch harter Tobak. Nur für Fortgeschrittene. Beachtet, dass es verschiedene Ausführungen für C, B und Es gibt.

Maiden Voyage
und alles andere von Aebersold.
Eigentlich klingen die Aebersoldplayalongs schrecklich. Eigentlich nur etwas besser als das Midigedudel von Band in a Box. Das liegt wahrschlich daran, dass es Massenware ist, allerdings ist dies auch der große Vorteil. Hier bekommt man echte Playalongs von den wichtigen Standarts geboten. Ich finde es immer wieder etwas frustrierend, wenn ich in Saxophonschulen Stücke mit Playalongs habe, die nur ähnlich sind wie die echten Standarts. Einfach in der Masse (weit über 100 Bände) das gewünschte rauspicken. Einige Bände sind von der Stückauswahl besser als andere. Maiden Voyage ist der Klassiker (Sumertime, Cantaloupe Island, Autumn Leaves, Song for my Father usw). Allerdings kommt es oft vor, dass man aus einem Heftchen mal nur ein oder zwei Stücke mal kurz üben möchte, da kann man sich schon mal überlegen, ob sich die „moralische Verwerfung“ des „sich mal leihens“ nicht vielleicht doch lohnt.

The Real Book – Volume I: C Edition (Real Books (Hal Leonard))
Das mit den Fakebooks ist so eine Sache; es gibt zig Verschiedene und keines ist wirklich das Ultimative. Wenn man regelmäßig auf Sessions geht, sind Realbooks heutzutage unerläßlich. Leider haben nur selten alle Musiker die gleichen Fakebooks und somit haben nicht alle Musiker die gleichen Stücke darin und oft sind, selbst wenn das gleiche Stück ist, die Versionen davon absolut inkompatibel. In allen Büchern strotzt es vor „Fehlern“.
Das Real Book Volume I ist wahrscheinlich das verbreiteste. Leider ist die Stückauswahl inzwischen etwas altbacken, aber dürfte zu allem am kompatibelsten sein. Und da man nicht sicher gehen kann, was die anderen Musiker mitbringen, kann man nur sicher gehen, wenn man das Fakebook gleich in allen drei Tonarten kauft. Zwar kursieren die Fakebooks auch zuhauf piratentechnischerweise als pdfs (mit schwankender Scanqualität) auf, allerdings habe ich noch nie eine  Musiker auf einer Session oder Konzert seine Noten vom Laptop lesend gesehen.

Jazz
von Ken Burns
Diese 12 teilige Dokumentation (4DVDs) über die Geschichte des Jazzs ist wirklich sehenswert. Tolle Aufnahmen, faszinierende originale Photos und kompetente und bekannte Interview Parter. Neben interessanten Anekdoten zieht sich vor allem die Unterdrückung der Schwarzen wie ein roter Faden durch diese Dokumentation.

Fleisch ist mein Gemüse
von Heinz Strunk
nicht nur aber gerade für Musiker. Ein schreiend komisches Buch und eigentlich genauso tragisch. Jeder der ernsthaft überlegt, mit Musik sein Geld verdienen zu wollen, sollte dieses Buch gelesen haben. Tiefe Einblicke in das echte „Muckerleben“. So lustig und traurig ist nur die Realität.

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