Aurus Clarinet & Saxophone Trainer – sinnloses Gimmik oder sinnvolles Gadget?

Hä? Auwas? Was’n das jetzt? Warum?
So ähnlich sind vielleicht bei vielen die ersten Reaktionen zu diesem Gerät.
Dieser Zwerchfelltrainer basiert auf einer Übung, die ich während meines Studiums kennen gelernt habe. Bei dieser zieht man beim Spielen die Oberlippe hoch wodurch natürlich viel Luft über dem Mundstück entweicht. Durch diese „Verschwendung“ muß man deutlich mehr „Gas“ geben damit noch ein Ton erklingt. Dafür muß die Atmung mal RICHTIG aktiv werden, ohne Stütze aus dem Bauch geht gar nichts. Man merkt so sehr deutlich, wie nötig die abdominale Atmung ist. Kurz, eine effektive Übung.

Allerdings ist die Kontrolle der Operlippe gar nicht so einfach und eine ziemliche Gesichtsverkrampfung, weshalb diese Übung eher etwas für deutlich fortgeschrittene und hartnäckige Spieler ist.
Der Aurus ist quasi ein „Oberlippenheber“. Die Lippenmuskulaturakrobatik entfällt. Zwar geht dann auch ein gewisser Aspekt der Lippenkontrollentwicklung verloren, aber es macht die oben beschriebene Übung deutlich leichter und konzentriert sie auf das Wesentliche. Das Erzwingen einer guter Stütze.

Was genau soll man jetzt dabei spielen, wie oft und wie viel muß man diese Übung machen? Die ganz klassische Antwort „Longtones und täglich und viel“
…naja, eigentlich ist es ein wenig egal was man spielt. Lange Töne, Tonintervalle und einfache Phrasen machen Sinn, damit sich auf die Stütze konzentrieren kann und es gibt tausende Übungen die man täglich und viel machen soll.
Ich bin der Meinung, dass man problemorientiert üben sollte, also in diesem Fall, wenn man merkt, dass man allgemein mit zu wenig Stütze spielt (was sicher bei 80% der Saxophonisten zutrifft). Manche Übungen bieten sich an, dass man sie mal für einen Monat auspackt und sich damit intensiver beschäftigt. Ich stelle immer wieder fest, dass ich bei neuen Übungen motivierter bin und man bei einem „freshen start“ offener ist, sich selber umzustellen, als bei Übungen, die man seit Monaten regelmäßig macht.
Die Übung ist Anstrengend, daher würde ich raten, sie um die 10 Minuten direkt nach dem Einspielen zu betreiben.

Aber genauere Anleitung, Notenvorschläge, Tipps und Tricks sowie eine genaue Anleitung zu Montage und die eigentliche Benutzung stehen alle auf der Homepage von Aurus Zwerchfelltrainer. Reinschauen lohnt sich also.

Der Aurus ist simple aber hochwertig designt. Leicht lässt es sich am Mundstück festschrauben und der Silikonüberzug sorgt für einen festen Halt, dass das Mundstück nicht verkratzt und die Lippen eine angenehme Oberfläche haben. Er lässt sich auf alle möglichen Mundstücke montieren. Von Klarinette über metallene Altsaxophon Mundstücke bis hin zu Bariton. Nur bei dem Sopran wurde es etwas arg frimelig.

Also ist es die Revolution des Saxophon- und Klarinettentrainings, dass man 10 mal schneller eine gute Stütze entwickelt und somit jeder braucht? Nein, das wäre auch ein Wunder.
Aber es ist ein kleines Trainingstool mit echtem Effekt und mit unter 40€  ein sinnvolles Gadget!
Der Aurus ist direkt über die Homepage des Herstellers bestellbar und auch schon in diversen Fachgeschäfften erhältlich.
Jeder, der für seinen Übungsalltag mal eine Abwechslung sucht, kann den Aurus Saxophone und Clarinet Trainer ruhig mal ausprobieren.

http://www.zwerchfelltrainer.de/

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