Dejaques – einfach aber klasse

Naja, ob es wirklich der beste ist, weiß ich nicht, aber noch nie habe ich etwas vergleichbar gutes in den Händen gehabt. Die Rede ist von dem DeJaques-Gurt.

Was macht diesen Gurt so überragend? Klingt man durch diesen besser? Vielleicht, ich will es hier erstmal nicht ausschließen. Schließlich benutzt Brandford Marsallis gleich zwei von denen (das sagt doch schon alles (-; )

DSC00335Der Hauptgrund, warum ich ihn so toll finde ist es, dass es der praktischste und eleganteste Gurt ist, den ich kenne. Ich weiß nicht warum, aber noch nie hatte ich mit diesem Halsschmerzen auch wenn ein schweres Tenor dranhängt. Das hatte ich so noch nicht mal mit irgendwelchen gepolsterten Teilen mit ergonomischer Formung und sonstigem Gedöns. Das Gewebe passt sich anscheinend gut an und ist vorallem auch angenehm auf der Haut. Kein merkwürdiges Synthetic oder Leder unter dem man sofort eklig schwitzt. Das Teil ist sogar so komfortabel, dass ich regelmäßig nach dem Üben vergesse, dass ich das Teil noch trage. Es ist schonmal vorgekommen, dass ich im Kino war und plötzlich im Film bemerkte, dass ich das Teil noch um den Hals hatte.
Zudem ist es so schmal, dass das Teil auch unauffällig unter dem Hemdkragen verschwinden kann, was ich ja sehr geschickt finde. Durch die dünne Schnur und dem unauffälligen Verschluß wirkt der DeJaques nicht wie sonstige  Gurte mit Plastekarabiner wie ein Billigteil aus dem Baumarkt und man kann diesen auch zum schicken Bühnenoutfit tragen ohne das Gesammtbiild mit so einem Baumelteil zu ruinieren. Persönlich finde ich die Plastekarabiner sehr häßlich. Die aus Gußeisen haben leider das Manko, dass die ab und zu brechen. Ungünstig wenn das Sax noch dranhing.  Die Metallhaken sehen zwar etwas besser aus, jedoch kenne ich auch einige Geschichten, bei denen sich das Saxophon ausgeklinkt hat. Auch Ungünstig.

Der Verschluß des DeJaques ist etwas besonderes. Wie man an  den Photos sehen kann, besteht der Verschluß aus zwei kleinen Metallzapfen, die sich öffnen, wenn man sie gegen den Halterrungsring des Saxophones schiebt. Das Saxophon ist darin absolut sicher. Zum Lösen gibt es noch einen kleinen Nippel, dort gegendrücken und raushebeln (nicht verstanden? ich weiß leider nicht wie man das geschickt erklären könnte funktioniert aber super).

DSC00338Auch wenn das recht filigran wirkt, ist es doch recht robust. Das Teil hat bei mir echt viel mitgemacht. Jedoch ging mir das Teil neulich erst kaputt. Und zwar so, dass der Verschluß geklemmt hat (also selbst wenn das Teil kaputt geht, ist das Sax noch sicher). Ich habe dann den Hersteller angeschrieben und obwohl das Teil einige Jahre alt war, hat er mir das Teil ohne Beanstanung repariert. (Hier nochmal ein Dankeschöne an Hope Jaquith) Ich habe nun auch von anderen öfters von unkomplizierter Hilfe seitens DeJaques gehört. Wahrscheinlich haben sie auch den besten Saxophongutservice der Welt.

Tja, leider kostet so ein Superteil auch superviel. 62€ bei Duchstein (ich kenne sonst keinen anderen deutschen Händler, wo man den Gurt herbekommen kann und meinen habe ich aus Tokio), dafür gibt es ihn auch in den Farben IPod-Weiß und IPod-Schwarz. (Ich habe inzwischen beide Farbvarianten, weil ich wissen wollte, ob die unterschiedlich klingen).

Wie ihr wahrscheinlich schon ahnt, ich finde den DeJaques klasse und bekommt von mir eine eindeutige Kaufempfehlung, obwohl der Preis diesen Gurt zu einem Luxusgegenstand macht. Allerdings sollte man auch überlegen, wie oft und lange man so einen Gurt nutzt und ob einen der Luxus eines bequemen Gurtes für den Hals vielleicht den Preis doch wert ist.

8 Gedanken zu „Dejaques – einfach aber klasse

  1. „(Ich habe inzwischen beide Farbvarianten, weil ich wissen wollte, ob die unterschiedlich klingen).“

    Und wie groß ist der Unterschied? 😀

    Ich hab den Cebulla und bin mit dem recht zufrieden wobei du mit dem Schwitzen und dem Plastikkarabiner wirklich recht hast.

  2. Hm.
    Gut aussehen tun die wirklich.
    Ich habe noch immer den Karoeinfachplastegurt.
    Immerhin steht Selmer drauf. *gg*
    Natürlich nur mit Haken – diese Karabiner mag ich nicht.
    Da ich grundsätzlich Hemd trage, und den Gurt nach „draußen“ lege, habe ich keine Probleme mit dem Material.

  3. Benutze den Dejaques-Gurt schon seit mehr als 10 Jahren. Habe mehrere davon, meinen ersten welchen ich bei Timothy http://www.saxalley.com kaufte habe ich auch noch und er ist noch heil. Ob es die besten Gurte sind weiß ich nicht, aber es ist eine wirklich gute Qualität und sie sind angenehm zu tragen. 69 Euronen habe ich aber noch nie dafür bezahlt, also wer mal etwas in den USA bestellt…

  4. Zunächst einmal – vielen Dank für Deinen Blog – hab mir hier schon viele echt gute Tipps geholt.

    Hab mir auch den Dejaques-Gurt auf Deine Anregung hin geholt, da ich aufgrund meiner Halswirbelsäulenprobleme schon verschiedenste Gurte probiert habe.
    Für mich war der Gurt leider nicht gut geeignet, da er praktisch überhaupt nicht auf den Schulten aufliegt, sondern das ganze Gewicht wirklich am Hals hängt. Außerdem engt er meiner Meinung nach zu stark ein.
    Habe ihn ca. 2 Stunden lang verwendet und am nächsten Tag ziemliche Schmerzen im Bereich der unteren Halswirbelsäule gehabt.

    Sehr gut finde ich den Verschluss, den habe ich abmontiert und in meinen alten Gurt eingearbeitet.

  5. Ich liebe meine DeJaques Gurte…. sowohl den naturfarbenen (zum Üben) als auch den roten (für das schicke Bühnenoutfit) lol.

    Er läßt sich super tragen, auch mit Bari !! wenn`s nicht zu lange dauert und dre Verschluß ist einfach nur genial!
    Ich benutze die Gurte schon ewig lange und vermisse meinen Cebulla kein bisschen!

  6. Eine Frage,
    ist der Dejaques Gurt mind. 60cm lang?
    Würde mir trotz des hohen Preises sofort einen kaufen,
    ich spiele das Tenor relativ tief.

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