Bestanden?! der neue Saxständer „Jazz“ von König und Meyer

Jeder der noch keinen Ständer hat kann nach oben gehen und…

so beginnt einer der ältesten Musikerwitze, aber dennoch schwört jeder, dass er das tatsächlich mal so gehört hat oder jemanden kennt, der dass wirklich so gehört (meist in der Kirchenmuckenvariante, wo dies dann der Pfarrer sagt).

Ich finde so ein schlechter Wortwitz ist die ideal Einleitung für alles, besonders für einen Ständertest. Relativ neu ist der K&M Saxophonständer Jazz. Der Clou, er ist so zusammenklappbar, dass er in den Trichter des Saxophones passt und somit ideal zum transportieren ist. Er scheint mir eine Weiterentwicklung des Saxxys zu sein, der sich in der saxophonistischen Szene ja schon recht großer Beliebtheit erfreut, aber auf mich immer einen leicht provisorischen Eindruck gemacht hat.

Beim Ständer ist ein passender Samtbeutel dabei, damit der Ständer beim Transport im Sax dieses nicht zerkratzt.
Der Ständer ist solide verarbeitet und wirkt deutlich durchdachter und designter als die 08/15 Ständer und dem direkten Vorgänger, dem Saxxy. Ich meine auch, dass das Saxophon sogar noch sicherer im Ständer sitzt, als bei den Normalen. Wie man auf den Bildern erkennt, sind die Vorderbeine recht ausladend. Da dieser Ständer für die Bühne gedacht ist, und dort Platz manchmal etwas sperrlich ist und manchmal zig Leute blind über alles stolpern, hätte ich eine etwas Platz sparrendere Variante sinnvoller gefunden. Aber vielleicht bietet der Ständer so noch mehr Stabilität. Dafür ist das Zusammenklappen einfacher und schneller aufgrund des neuen Rädchens. Rädchen aufdrehen, Ständer aufklappen, Rädchen zu, fertig ist der Ständer.

Allerdings passt er nicht für Alt UND Tenor. Für beides gibt es je eine größe. Schade. Aber mit ca 35€ (Alt) bzw. 40€ (Tenor) kostet der Ständer auch nicht die Welt und soviel Geld kann man schonmal für den sicheren Stand seines Saxophones (welches wahrscheinlich mehr als das 50fache gekostet hat) wert sein. Bei den Photos seht ihr übrigens ein Vergleich zwischen einem TenorJazz und einem AltoSaxxy. Das es zwei verschiedene Größen gibt, ließ sich wahrscheinlich nicht vermeiden, da er in den Schallbecher passen muß.
Der Jazz ist übrigens auch leichter als der Saxxy und zwar ganze 50Gramm. Naja, 0,4kg (Tenor) ist zwar nicht viel, aber bei einem schweren Koffer, mit schwerem Sax und viel Equipment macht sich das schon bemerkbar. Dennoch sind sie leichter, als jeder sonstige Ständer, die ich kenne. Und gerade für Doubler, die eh genug mit sich rumschleppen müssen, ist diese im Becher zu verstauende, und somit extrem praktikable Variante Gold wert. Nur nebenbei bemerkt, möchte ich noch erwähnen, dass zumindest mein Alto auch sicher im Tenorständer steht, wenn es allerdings auch gerade eben so passt.

Ob sich nun für diejenigen, die schon einen Saxxy haben der Wechsel lohnt weiß ich nicht. Von mir gibt jedenfalls es eine deutliche Kaufempfehlung für den Jazz. Günstig und schnell geliefert bekommt man es u.a. bei Saxtoys.

Nachtrag: Wie ihr aus dem Kommentaren hierzu vielleicht entnehmen konntet, hat sich der „Jazz“ im Langzeittest doch nicht so standfest erwiesen wie zunächst gedacht. Wenn man das Sax nicht sorgfältig in den Ständer steckt kann es durchaus passieren, dass sich das Sax raus dreht und fällt. Um dem ein wenig entgegen zu steuern kann man die unteren Nippel auseinander biegen und das Gummi etwas abschleifen, so, dass man dem Sax unten einfach mehr Auflagefläche gibt.
Also uneingeschränkt kann ich den Ständer so nicht mehr empfehlen.
Ich habe K&M bereits Kontaktiert und eine Antwort erhalten, dass man sich um dieses Problem kümmern wird. Ich werde ich auf dem laufenden halten.

0 Gedanken zu „Bestanden?! der neue Saxständer „Jazz“ von König und Meyer

  1. Gut zu wissen. Ich nutze den Saxxy und bin damit zwar zufrieden, muss aber auch sagen, dass ich ihn nicht sehr stabil finde. Zudem war der erste nach ein paar Wochen kaputt, was mich damals enttäuschte. Hatte aber noch Garantie und der zweite hält jetzt schon eine Weile.

    Also falls dieser wieder kaputt geht, werde ich wohl den Jazz nutzen. Finde es im Übrigen auch wichtig, dass er klein ist!

    Gruß Fabian

  2. Nicht bestanden!!!
    Fand den kompakten Ständer zunächst auch ganz toll, bis mein Tenorsax aus dem Teil gekippt ist, weil einer der beiden Haltebügel wohl nicht zu 100 Prozent ausgeklappt war (Reparatur 180 €). Nutze seitdem wieder den deutlich stabileren und standfesteren Ständer von K&M.

  3. Hmmm, im Langzeittest, hatte ich auch ein/zwei Situationen, wo sich das Sax drohte etwas rauszudrehen, aber das lag eher daran, dass ich das Sax schlecht reingestellt habe. Man muß ein wenig darauf achten, dass das Sax auf den BEIDEN Nippel unten steht. Vielleicht war auch das bei dir der Grund.
    So im Endeffekt hatte ich bei den alten Saxxys so gar kein Problem.
    Da mein Tenor einen etwas verdrehten Becher hat, habe ich bei meinem Ständer den Haltebügel auch etwas zurecht gebogen.
    Ein etwas weicheres Material, bei dem Überzug, würde für etwas mehr Stabilität sorgen.

  4. Ich kenne tatsächlich jemanden, der meint, unser Musiklehrer hätte das Mal gesagt…

    Aber ich kenne das mit „Alle BLÄSER, die noch keinen…“

  5. Hallo

    Dieser Ständer hat bei mir nicht bestanden. Da ich mein Sax häufig schnell vom Ständer nehmen muss da ich viele Dubblings mache. Die „Gummiteiler“ an den oberen Enden bleiben am Sax kleben und so auch der Ständer. Es ist mir x-mal passiert dass der Ständer darum durch die Luft flog als ich mein Sax nehmen wollte.
    Ein weniger „grippiges“ Material wäre darum wünschenswert.

  6. Also ich finde den Jazz nicht wirklich besser als den Saxxy.
    Bei meinem ersten Jazz hat sich ständig der Bolzen des einen Haltebügels verabschiedet, ich konnte ihn zwar wieder einfangen und reindrücken, aber bereits nach ein paar Monaten war er weg, ich stelle nichtsahnend mein heißgeliebtes Tenor in den Ständer und es fliegt sofort der Haltebügel weg und mein Sax kippt aus dem Ständer. Zum Glück konnte ich es noch etwas abfangen, musste es aber doch zum Saxdoc bringen.
    K&M hat anständigerweise die Reparaturkosten übernommen und mir einen neuen Ständer zugeschickt. Ansonsten hätte ich keinen Jazz mehr genommen, sondern mich für die schwerere, sicherere Variante entschieden.
    Das mit dem Rausdrehen passierte mir am Anfang auch oft, liegt wirklich daran wie man das Sax reinstellt. Inzwischen passe ich immer brav auf, dass am ständer noch alles dran ist, und das Sax auch richtig drinsteht.

    • Hmm, danke für die ganzen zusätzlichen Erfahrungen.
      Inzwischen meine ich, dass es sehr stark vom Saxophon abhängt, ob sich das Sax rausdreht. Daher wäre es schön, wenn ihr noch sagen könntet bei welchen Saxophonmodellen, das Sax rausgeflogen ist.
      Mit meinem Cannonball Raven Alto gibt es keine Probleme.
      Bei meinem Cannonball Tenor hat es sich rausgedreht.

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