Im Zuge unserer kleinen Forestone Europatour haben wir einen Freund und „Konkurrenten“ im Süden Deutschlands besucht. Harry Hartmann von Fiberreed hat uns eingeladen, mal in seiner Werkstatt vorbei zu schauen. Ein paar Tage zuvor hatten gab es eine Rundmail, dass gerade Hanfblätter in der Entwicklung seinen. Tatsächlich hatten wir dann die Chance erste Prototypen anzutesten.
Aber erstmal gab es eine Führung durch die Werkstatt. Die meisten Maschinen sind Spezialanfertigungen und schon spannend, wie die Computergesteuerte CNC-Fräse Blätter Schnitte aus der Datenbank produziert, die zuvor mühevoll eingegeben und eingescannt werden müssen.
Neben den Blättern aus Hanf, konnte noch einiges andere Neuerungen und Prototypen antesten. Unter anderem das überarbeitete Standardfiberreed mit neue gestaltetem Gummipolster. Mir erschien es eine deutliche Verbesserung, da es nun auch bis an die Seite geht, also für eine noch bessere Federung sorgt. Das Blatt zeichnet sich durch eine sehr leichte Ansprache aus, was besonders Anfängern gut gefallen könnte. Das Gummipolster hat ähnliche Wirkung, wie so manch teurere Blattschraube.
Sehr faszinierend fand ich auch Harrys Prototypen mit Holzrücken. Dieser hat ganz andere Schwingungseigenschaften, was sich in einem sehr interessantem Klang äußert. Resonant, fast etwas knorrig, man könnte fast „hölzern“ sagen, aber ganz und gar nicht schlecht. Aber schon etwas obskur, ein Synthetisches Blatt aus Holz.
Natürlich habe ich auch die Hanfblatter angespielt. Ich will nicht den Begriff „natürlich“ verwenden, da dieser Begriff bei aktuellen Kunststoffblatt Firmen (Forestone und Fiberreed) irreführend ist, aber er trifft es doch. Während z.B. das Carbone Toptone sehr hell/scharf und laut ist (ideal für Pop und Funk) so klingt das Material der Hanfblätter deutlich runder, wärmer, ausgeglichener und „organischer“. Ob das Hanf beim spielen sonstige Wirkungen hat, sei jetzt nur mal dahin gestellt.
Ich finde es irgendwie witzig, dass jetzt nach Forestone auch Fiberreed ein Kunststoffblatt mit natürlichen Fasern herstellt.
Man darf also gespannt sein, wie dann das fertige Blatt ist, also wenn zum neuen Blattmaterial ein neuer Blattschnitt angepasst worden ist.
Übrigens hat mir Harry noch verraten, dass er mit Theo Wanne an einem Projekt arbeitet, ein Blatt direkt passend zu einem Mundstück zu entwickeln. Nick Kückmeier aus Österreich hat mit dem Konzept von gegenseitig auf einander angepassten Blättern und Mundstücken für Klarinette schon recht überzeugende Produkte geschaffen. Dementsprechend darf man gespannt sein, was bei raus kommt, wenn zwei erfahrene Saxophontüftler sich zusammen setzen.
Bing Translator didn’t do a very good job! However, I learned enough to enjoy a couple of new concepts!! Hope to see you in California at the NAMM Show in January again… Keep making GREAT REEDS!!
Chuck Herrbach