Balkan Brass Battle in Bremen

Am 24.10. diesen Jahres trafen zwei der bekanntesten Gypsie Brass Bands auf der Bühne des Schlachthofes aufeinander um sich in einem epochalem Gefecht der Töne zu messen.
Ladys und Gentleman! Zur linken Fanfare Ciocarlia Rumänien und zur rechten Boban & Marko Markovic Orchestra aus Serbien.

Moment mal, Gypsie Brass ist das nicht so Zeugs aus dem Balkan, mit den vielen Blechbläsern, die alle irgendwie trötig urig klingen und die irgend so ’ne Mischung aus Polka, Klezmer und Ska spielen? Alles sehr laut, chaotisch und irgendwie „Balkan“?

Genau! Und zwei der Bands kamen jetzt (ausgerechnet) in Bremen zusammen für ein Event der Superlative. 18 Blechbläser und zwei Saxophonisten (die aber auch erstaunlich nach Trompete klangen), also 20 Bläser! Und dann haben die noch jeden mikrofoniert! So war es auch kein Wunder, dass selbst in den hintersten noch konstant über 100Decibel herrschten. Gott sei dank hatte ich in weiser Voraussicht meinen Gehörschutz mitgebracht…

Nach der ersten gemeinsamen Nummer spielte dann je eine Band je einen Song nacheinander und versuchte sich dabei musikalisch zu überbieten. Dabei hab es Gottseidank auch ein paar ruhigere Nummern. Ich vermute mal, dass da die Heimat besungen wurde, den verstanden habe ich kein Wort, aber es klang für mich sehr danach.

Aber es gab auch die furiosen Polkadinger, die das Publkium von der Geschwindigkeit überforderten mit „abzudanzen“. Das war mal wieder ein Konzert, das an Sport grenzte und wonach man schleunigst unter die Dusche wollte. Neben den jugendlichen Publikum, dass vorne mit den Bands feierte, gab es in den hinteren Reihen auch mehre Kulturgänger älteren Semesters, die es aber gegen Ende auch nicht mehr auf den Sitzen hielt.
Keiner Wunder, versprüht diese Musik eine unglaubliche Lebensfreude gespickt mit einer leichten östlichen Exotik.

Immer wieder erstaunt mich, wie diese Volksmusiker auf den oft sehr verbeulten Instrumenten so virtuos spielen können (auf dem Saxophon meine ich einige Gummis erkannt zu haben. Es wird über Gypsiecales wie der Teufel gespielt, dass jeder Jazzer neidisch würde.
Und natürlichwurde komplett OHNE Noten gespielt.

Zum Finale vereinigten sich die Bands wieder und gaben dem Publikum den Rest! Ich kann den Abend eigentlich nur mit „Goil!“ zusammenfassen.
Und wer war jetzt der Gewinner? Ich glaube nicht, dass das wirklcih je jemanden interessiert hat und dass man wirklich einen Gewinner ausmachen könnte, aber im Zweifellsfall dürfte es wohl der Tinnitus gewesen sein.

http://www.myspace.com/fanfareciocarlia

http://www.boban-and-marko-markovic.com/

http://www.schlachthof-bremen.de/

Ich habe neben den Photos noch ein paar kurze Videos gemacht, mal schauen ob ich die irgendwie noch online kriege, aber hier zumindest der Trailer zu der Veranstaltung:

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