die 3 häufigsten Fehler beim Saxophon spielen

Zwar bin ich selber doch noch relativ jung, aber als Spieler und Lehrer sind mir inzwischen eine Unzahl anderer Saxophonisten begegnet. Und über die Zeit ist mir aufgefallen, dass immer wieder die gleichen Fehler beim spielen gemacht werden. Auf die 3 häufigsten möchte ich heute mal eingehen, da ich sie persönlich für essentielle Basics halte.
Ich weiß nicht wirklich, warum diese immer wieder auftauchen. Vielleicht liegt es an zweitklassigen Lehrern, die das einfach nicht vermittelten oder daran, dass man gar keinen Lehrer hatte. In der Tat gibt es wenig Schulen, in denen diese Themen in der nötigen Ausführlichkeit behandelt werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass viele beim Erlenen einen leichten schnellen Weg bevorzugen und dann die substanziellen aber etwas mühseliger zu übende Dinge außer Acht lassen.

Jeder der meinen Blog regelmäßig liest, weiß dass ich kein Verfechter davon bin, dass es nur eine absolut richtige Spielweise gibt. Denn das Saxophon spielen ist eine sehr individuelle Sache und nicht jeder Spieler will das gleiche noch funktioniert bei jedem Spieler eine Technik gleich gut. Dennoch gibt es ein paar sehr universelle Fehler.

Nun kann sich hier jeder selbst kontrollieren, ob sich bei einem ähnliche Fehler eingeschlichen haben. Gute Hinweise wie es besser geht findet man in Lektionen. Besonders den Longtoneartikel möchte ich empfehlen.

1. Beißen
Eigentlich ist das allgemein bekannt, dennoch sieht und hört man es immer wieder. Sehr oft passiert das in Kombination mit dem klassischen Ansatz, da dieser sehr zum Beißen verleitet. Beim modernen Ansatz würde man sich mehr in Fleisch beißen, aber da gibt es auch ein paar Harte, die das inzwischen gar nicht mehr merken.
Ein Saxophon ist was die Spielweise zur Klarinette doch unterschiedlicher als man landläufig meint. Was auf der Klarinette im Detail funktioniert oder richtig ist, muß so nicht unbedingt für das Saxophon gelten. Ich denke ein Faktor, warum man diesen Fehler immer wieder antrifft ist, dass viele Klarinettisten nebenbei auch Saxophon unterrichten.
Beim Beißen wird mit dem Kiefer Druck ausgeübt. Das ist um einiges einfacher, als wie man es eigentlich sollte, den Druck durch die Ringspannung der Lippen zu erzeugen („Öööööööö!“). Aber durch das Beißen, wird das Blatt ungünstig qequetscht/abgeklemmt/behindert. Es kann nicht so frei schwingen, wie es sollte. Dadurch wird der Ton dünner und es kommt zu einer unschönen Zusammensetzung der Obertöne.
Ein gutes Indiz für das Beißen beim Saxen ist das berüchtigte „Klarinettenlächeln“. Die Lippenecken zeigen nach außen, was zeigt, dass Druck nur von Unten und Oben kommt. Die Ringspannung  („Öööö“) kommt eher so zustande, dass man die Lippenenden auf einander zu bewegt (Kußmund). Das gilt so eigentlich auch für den Klassischen Ansatz.
Der Kiefer gehört locker beim spielen, aber das ist gar nicht mal so leicht. Wenn ihr euer Kinn greift, könnt ihr es dann ganz lässig schütteln/wackeln lassen oder versteift ihr?

2. Luftführung
KnowHow zur Luftführung scheint doch meist noch Geheimsache zu sein. Viele Saxophonisten spielen nämlich ohne eine bewusste Luftführung. Sie pusten nur irgendwie rein, Hauptsache der Ton kommt.
Dabei ist die Luftführung so essentiell für Lautstärke, Volumen, Projektion, Klangfarbe und Intonation. Wer diese beherrscht kann seinen Sound bewusst modulieren.
Es gibt viele Faktoren, die die Luftführung beeinflussen: Atmung, Stütze, Formung des Hals- und Rachenraums, Zungenstellung, Winkel des MPCs im Mund.
Ihr seht, das ist ein weites Feld, das ich hier gar nicht in aller Gänze behandeln könnte (eher in Buchform). Wichtig ist, dass man sich den Faktoren bewußt wird und man sich damit mal auseinander gesetzt hat.
Im schlimmsten Fall kann es in Kombination mit Beißen zu einer völlig verfehlten Obertonzusammensetzung kommen, so dass der Ton in sich falsch intonierend klingt.
Was meistens aber ist, dass zu wenig Luft verwendet wird. Probiert mal, mit der Luft verschwenderisch zu sein.
Und vergesst natürlich die berüchtigste Stütze nicht. Hier geht es eigentlich darum, dass der Luftstrom aus dem Bauch überzeugt, stabil und sicher kommt.

3. Haltung
Damit ist jetzt alles gemeint von abstehenden linken kleinen Finger über an den Körper abgepressten Armen bis hin zu völlig abstrusen Saxophonhantierungen. Alle merkwürdige Haltungen, Bewegungen oder Verkrampfungen sind suboptimal für das spielen.
Eine Verkrampfung im Unterarm führt schnell auch zu Verkrampfungen des Ansatzes. Der Körper ist eine Einheit. Das klingt jetzt zwar hochgradig esoterisch, ist aber so. Daher sollte man weder zu steif noch zu locker sein.Entspannt, aber nicht zu sehr, eher ein leichte Grundkörperspannung, wie man sie beim Sport braucht.
Beobachtet euch selbst mal beim Spielen, sieht das bei euch cool und entspannt aus ohne zu lässig zu wirken? Wenn nicht, ist wahrscheinlich irgendetwas suboptimal.
Der Körper sollte in einer aufrechten Haltung sein. Der gerade Rücken ist notwendig für eine freie Atmung und wegen dem Gewicht des Saxes, dass auf eurem Hals liegt. Der Rechte Arm schiebt das Saxophon nur nach vorne – nicht das Saxophon heben wollen – so, dass das Sax vor einem frei hängt. Das Mundstück sollte jetzt von selbst direkt in eurem Mund landen. Nicht den Kopf zum Mundstück bewegen oder sonst wie verdrehen. Das Sax muß nicht ganz vertikal vor euch hängen, es darf (besonders Tenor und tiefer) auch leicht schräg zum Körper gehalten werden. Aber so übertreiben wie Lester Young muß man es nicht gleich. Unterlasst den Versuch, das Sax irgendwie am Körper abzustürzen, dass ist meist auch eher schädlich als nützlich.

Irgendwie könnte man alles, was hier aufgeführt wird, auf fehlendes Körperbewußtsein beim spielen zurückführen. Nicht ohne Grund arbeiten Sänger bei ihrer Ausbildung da viel dran und gerade das Sax ist dem Singen in vielen Dingen ähnlicher als man denkt. Oft gelten die gleichen Sachen.
Daher ist eine Ferndiagnose schwer bis unmöglich. Auch ist es nicht leicht, da alleine dran zu arbeiten. Dabei hilft es sehr, wenn man einen guten Lehrer hat, der einem da führt.

Einen weiteren Punkt möchte ich jedoch noch erwähnen, der auch immer wieder vorkommt. Da es sich aber nicht direkt um einen Spielfehler handelt, zähle ich ihn nicht als 4. Punkt. Es geht um das Equipment. Viele Spieler überschätzen sich beim Mundstück. Sehr oft sehe ich bei Hobby- und Gelegenheitsspielern Mundstücke mit riesigen Bahnöffnungen. Gerne Metallmundstücke mit einer großen Stufe und kleinen Kammern. Dazu noch Blätter, die eigentlich eine halbe Nummer zu hart ist. Das halte ich für totalen Quatsch. Bahnöffnungen über 7* sind definitiv zu hoch gegriffen, wenn man nicht täglich ein bis zwei Stunden spielt.
Auch ich hatte so eine Phase wo ich mich mit dem Equipment überschätzt hatte und ich habe meinen größten Soundsprung gemacht, als ich mich auf ein Meyerclon mit 5*er Öffnung „reduzierte“. Zwar war ich nicht mehr so laut und durchdringend, hatte aber dafür einen volleren Ton und konnte auch mal 3 Stunden ohne Probleme spielen.

Vielleicht hat sich der eine oder andere sich jetzt hier teilweise selbst erkannt und bzw. ein Problem an seinem Spiel, dass er jetzt beheben kann. Ich hoffe sehr, dass der Artikel zumindest ein bisschen Hilft, diese 3 häufigsten Fehler nicht mehr ganz so oft anzutreffen.

47 Gedanken zu „die 3 häufigsten Fehler beim Saxophon spielen

  1. Hey, sehr coole Seite!
    Ich suche im Internet schon lange nach Seiten mit Neuigkeiten und Tipps und Tricks zum Thema Saxophon. Aber es schien immer nichts vernünftiges zu geben. Immer nur zu Gitarre, Klavier, Bass, Schlagzeug, …
    Deine Seite ist genau das, was ich gesucht habe. Deine Berichte machen mir das Saxophonspielen wieder schmackhaft! 😉
    Danke,
    Timmy

  2. Toller Beitrag, in dem wirklich in jedem Satz etwas Wahres drinsteckt. Jeder wird irgendwie ein paar Töne aus einem Saxophon rausbringen. Aber ob sich das schön anhört und auf Dauer für den Spieler selber angenehm ist, steht auf einem anderen Blatt. Von professionellen Ambitionen will ich gar nicht reden.
    In der Tat sind viele Musiklehrer einfach nur schlecht, machen Pflichtübung, mehr nicht. Ich habe kürzlich einen fast traurigen Fall eines jungen Musikers erlebt, der eigentlich mit einem Musikstudium liebäugelte. Er hat sich zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung einen neuen, sehr guten Lehrer gesucht, der ihm nach wenigen Minuten klar sagen musste, dass er den Traum vom Studium begraben kann bzw. noch 2 Jahre brauchen würde, bis mal die Basics passen würden.

    Was die Haltung angeht: Da gibt es ja eigene Fächer wie Musikphysiologie oder Alexander-Technik. Dass diese bekannter werden, macht sich u.a. das neue Portal Blasmusik360 (www.blasmusik360.de) zur Aufgabe.
    Musik ist nämlich weit mehr als nur in ein Instrument reinblasen nach dem Motto „Wir nehmen jedes Geräusch“.

    • noch bei keinem anderen instrument war ich so gefordert wie beim saxophon. immer wieder kommt mir meine ungeduld in die quere und ich spiele sachen, die ich eigentlich gar nicht sollte, wenn es nach meiner lehrerin geht. aber ich bin 72 und will nicht ewig nur die songs spielen, die ich „darf“. vielleicht komme ich dann gar nie mehr zu denen, die mir gefallen :-)))
      grüßli
      ingrid

  3. Hallo, bin neu hier. Eigentlich spiele ich Klarinette und Gitarre (etwas Trompete, Keyboard) und bin über das Rumprobieren auf dem Alt meiner Frau zum Sax gekommen. Ehe ich hier an meinem Wohnort in den Schweizer Bergen einen guten Lehrer finde, treffe ich einen Elefanten auf der Strasse an. Muss also alles in Eigenregie lernen, da meine Frau auch nur kurz Unterricht hatte. – Ich finde jetzt nach einigen Monaten das flüssige Spielen auf dem Alt mit klassischem Ton ziemlich einfach im Vergleich zur Klari. Was mir Probleme macht, ist das schöne Spielen von Glissandi und „bent notes“, so in Richtung Johnny Hodges und Willie Smith. Sollte man das besser mit dem Ansatz oder über die Klappen machen, oder beides gleichzeitig? Hat da jemand einen Tipp, wie man das macht und übt?

    • Moin,
      wenn ich ehrlich bin, widersprechen sich hier ein paar Sachen. Wenn du sagst du spielst erst ein paar Monate und du willst den klassischen Klang (also enges Mundstück und harte blätter) dann ist das etwas unvereinbar mit bent notes oder Ton like Hodges und Smith.
      Weil so etwas wird nicht mit Klappen gelöst sondern über Luftführung, Ansatz, Kehlkopf, Zunge usw. Wenn Sax so einfach wäre, müßten Profis nicht jahrelang intensiv üben.

  4. Ich habe nicht gesagt, dass ich einen klassischen Klang oder so etwas ähnliches „will“. Er kommt einfach bislang nur bei mir von selbst. Vielleicht liegt es ja am Mundstück und am Blatt. (Das Idol meiner Frau ist Paul Desmond, ich nehme an, ihr Sax-Lehrer hat ihr deshalb damals ihr Zubehör entsprechend empfohlen.) Ich selbst möchte viel lieber à la Hodges/Smith spielen, wenn ich irgendwann Fortschritte in diese Richtung machen kann. Ich denke schon, dass ich nicht ganz bei Null anfange, denn ich spiele nicht schlecht Klarinette und das Umwechseln auf Sax hat mir jetzt am Anfang keine gigantischen Probleme gemacht.

    • Vielleicht ist ja das von mit zusammengestellte Signituresetup ja etwas für dich. Es beinhaltet ein Expressionmundstück, die sich sehr an den Oldschoolsound orientieren. Mindestens sollte es eine 6er Öffnung sein.
      Wenn du es ernst meinst, mit dem Hogessound mußte dich wohl oder übel von der Klarinettenspielweise auf dem Sax verabscheiden und zum modernen Ansatz gehen. In den Lektionen ist dazu ein Bericht. Und versuch mit möglichst viel Luft zu spielen. Das könnte sehr helfen, deinem Soundideal nahe zu kommen.

  5. Hallo,

    Das ist ein wirklich sehr hilfreicher und guter Beitrag zum Sax spielen. Habe gerade erst angefangen und mache, glaube ich, auch noch ganz viele Fehler. Danke für den coolen Beitrag und Grüße,

    Ludger

  6. Nun ja, das „Klarinettengrinsen“. Klari ist mein Hauptinstrument, ich bin relativer Anfänger auf dem Sax, aber meiner Meinung nach kommt dieser ubiquitäre, genormte Grinse-Ansatz auf der ‚black lady‘ daher, dass Klarinette eben doch überwiegend heute von Klassik-Musikern gespielt wird, die sich vielleicht mal ab und zu in den Jazz „verirren“. Da scheint es sehr viele sehr festgefahrene Glaubenssätze zu geben, wie eine Klarinette zu klingen hat. –
    Aber ich hätte da mal ’ne Frage zum Alt-Sax. Ist das normal, dass das Sax jedesmal etwas verschieden klingt, wenn man zwei Tage nicht geübt hat und dann wieder dran geht? Mit demselben Blatt? Von der Klarinette kenne ich das nicht, da muss ich den Mund verrenken, wenn ich bestimmte Klangfarben erreichen will. Das Sax macht das von alleine für mich, nur kann ich das blöderweise nicht steuern, das Instrument macht, was es will. Manchmal kommt ein breiter Ton raus in Richtung Johnny Hodges, manchmal ein dünnes Säuseln in Richtung Paul Desmond. Kriege das Ding einfach nicht unter Kontrolle.
    Wie übt man da am besten?

    • Ich schliesse mich grundsätzlich dem letzten Kommentar an, jedoch ist zwischendurch auch mal ganz gut, sich einige Gedanken über das eigene Saxophonspiel zu machen, Kompliment dem Blogger… Zu den Kommentaren von Tobias Haecker betreffs Ansatz: Ein wenig Vorsicht ist geboten, beim pauschalen Schlechtmachen vieler Saxophonlehrerinnen und -Lehrer. Bei der Ansatztechnik gibt es keine endgültige Bestmethode. Man bedenke, dass sich die Technik in den letzten Jahrzehnten doch ziemlich verändert hat und dies nicht nur beim Saxophon, sondern auch bei der Klarinette. Auch kommt es stark auf die Musikstilrichtung an, welche gespielt wird. Ein klassisches Saxophonstudium resultiert keine identische Spieltechnik mit derjenigen eines Jazzstudiums.

      • Danke für das Lob. Ja du hast recht, dass der Ansatz etwas individuelles ist (je nach Anatomie und Soundvorstellungen). Das steht ja so auch im zweiten Absatz. Und zwischen einem klassischem und einem jazzigen Klang sind sehr unterschiedliche Ansätze verantwortlich (siehe den im Text verlinken Artikel dazu). Allerdings habe ich aus der Praxis unzählige Erfahrungen mit „Beißern“ und die müssen ja von irgendwoher kommen. Gerade wen Klarinettisten Saxophon beibringen kommt das verhäuft vor. Als ich in Österreich und Süden Deutschlands war, war ich doch sehr erstaunt, wie verhäuft dieses Problem (gerade auch durch die Blasmusikkapellenkultur dort) da auftaucht.

  7. Hallo,
    ich kann das mit den zu großen Bahnöffnungen nur unterstreichen. Auch Walt Weiskopf äußert sich in einem seiner Lehrvideos dazu, dass viele einfach unsinnig große Öffnungen fahren. Im Zeitalter von bezahlbaren Mikros und Anlagen spielt die Lautstärke auch keine so große Rolle mehr, das war bei Jr. Walker noch anders (130er Bahn?). Ich bin von meinem Metall Berg 110er auf ein 95er umgestiegen und trotz der kleineren Kammer (1 statt vorher 2, was Ebay halt so hergibt) sagen Bandkollegen, es klänge runder. Unsere zwei Gitarristen (Rock!) hören mich auch ohne Mikro! Muss wohl daran liegen, dass ich mit der kleineren Bahnöffnung entspannter spiele. Und gegen Beißen hilft gerade bei Leuten wie mir, die nicht jeden Tag stundenlang üben können, Lippentraining, wie z.B. bei Larry Teal (wirkt Wunder).

  8. Hi
    Ich hab mir das Sax spielen mehr oder weniger auch selbst beigebracht (spiele seit ca. einem Jahr auf einem Jupiter Tenor Sax mit einem Standardmundstück M4 – denke ich ), ich hatte 4 Stunden Unterricht der mir aber nicht gefallen hat und ich zeitlich leider auch etwas unflexibel bin oder auch manche Musikschulen…
    Nunja nun zu meinem eigentlichen Problem – ich baue zu viel Druck auf, evtl liegt das auch daran, dass ich zu früh mein Mundstück gewechselt habe (Rico Metalite M 7), wenn ich jetzt wieder das Standard Mundstück nehme kann ich gar nicht mehr Töne spielen, nur die sehr hohen Töne gelingen mir noch gut, aber das tiefe c und d kann ich kaum noch halten , geschweige denn diesen Ton 2 mal sauber nacheinander spielen während eines Songs, der 2. Ton hört sich furchtbar an! ( Obwohl ich anfangs kaum Probleme damit hatte) Was soll ich tun, hab schon viele Lockerungsübungen vor dem Spielen gemacht, aber nichts hilft, ich werde nur langsam agressiv…Für Hilfe wäre ich sehr dankbar !

  9. Guten Morgen
    Danke für die schnelle Antwort, ich werde deinen Rat befolgen, weisst du ob es da mit einer Stunde getan ist? Und kann es evtl auch am Mundstück liegen, bzw. ist das Rico Meatalite M7 ein geeignetes „Einsteiger“ ( Das 1. Dirko Juchem Heft hab ich schon durch)? Übrigens hab ich mir mal ein Forstone Blättchen gekauft und bin begeistert von der Haltbarkeit und einfachen Spielbarkeit (Stärke 1,5), allerdings finde ich den Sound nicht vergleichbar mit einem Holzblättchen.

    • Also, wenn du schon so fragst, glaube ich nicht, dass eine Stunde reicht. In deinen beiden Kommentaren lese ich viel Eifer aber auch jetzt schon viele Baustellen heraus. Forestone 1,5 ist viel zu weich, an dem Rico Mundstück liegts glaube ich nicht. Und weil du mit diversen Problemen gerade noch am Anfang stehst, würde ich mich mit Urteilen über die Reeds etwas zurück halten. Viele sind damit sehr zufrieden und mir hat noch nie jemand angehört, dass ich Kunststoff spiele.

      Ich glaube auch nicht, dass eine Stunde reicht. Klar kann ein Lehrer dich anschauen und dir ne Stunde lang runter erzählen, was du alles anders machen müßtest, aber ich weiß auch meiner Lehrerfahrung, dass es damit bei keinem Schüler getan ist. Das gleiche Problem (gerade bei Autodidakten, die sich etwas falsch angewöhnt haben) muß ich immer wieder das gleiche korrigieren bis sich das langsam abstellt.

  10. Hallo
    Danke für deinen Rat 🙂 Ich weiss ich bin noch kein sehr erfahrener Spieler, allerdings habe ich schon etliche Reeds ausprobiert und den Klang von Holz emfinde ich als weicher und angenehmer im Ohr, evtl ist das aber auch nur eine Frage des Geschmacks.
    Aber nochmal zum Mundstück, selbst der Hersteller empfiehlt weiche Blättchen für das Metalite. Also bist du dir da wirklich sicher, das es zu weich ist? Ich spiele auch 2,5 er aber von einem anderen Hersteller…

    • Also, in jedem meiner Forestone Artikel und auf jeder Strenghtchart wird angegeben, dass die Forestonestärkeangaben anders sind. Im Vergleich zu Vandoren Classic würdest eine 0 spielen.
      Und weil du Probleme mit deinem Ansatz, deiner Luftführung und die dein Equipment nicht beurteilen kannst, sage ich dir, dass du die Forestones so gar nicht bewerten kannst. Das kann physikalisch ja zu keinem aussagekräftigem Ergebnis führen.

  11. Also ich habe mir vor dem Kauf deine Bewertung dazu durchgelesen, und da hast du noch geraten,dass die Forstone Blättchen etwas härter ausfallen „Da die Kunststoffblätter nicht nachgeben, sollte man, wenn man sonst 3er spielt, es eher mit einer 2,5 probieren. Und in deinen angegebenen Stärketabellen fand ich keine leider keine Forstone…Und da ich sons 2er spielte kaufte ich mir ergo 1,5 er…
    Und bei aller Ehre, ich bin schon in der Lage ein z.B. ein f zu spielen mit einem Plastikblättchen und hinterher mit einem Holzblättchen und kann mir somit schon ein Urteil bilden, ob der Klang des Ton variiert.

  12. Hallo 🙂

    Das mit dem zu weiten Mundstück bei Anfängern oder Gelegenheitsspielern kann ich nur bestätigen. Am besten ein 10* Guardala und 4,5er Blätter druff, damit man das 10 Sekunden lange Saxsolo von irgendeinem aktuellen Hit authentisch nachtröten kann. Ehrlich gesagt war ich auch nicht besser, hab mir nach 2 Monaten am Sax ein Otto Link Super Tone Master 7* zugemutet. Jetzt, nach 7 Jahren Praxis bin ich mit einem Selmer S 80 D* am glücklichsten. Das Otto Link kommt zum Einsatz wenn ich mich gegen E-Gitarren und Synths durchsetzen muss 🙂

    Gruß Thomas

  13. Auch wieder ein Klasse-Artikel! Sehr schön! Regt mich zum Nachdenken über die bisherige Praxis an. Ich spiele immer noch auf meinen relativ engen „Anfänger“-Mundstücken und habe mit Abstand den größten Schalldruck in meinem Dunstkreis – wenn´s denn mal sein muß. Klanglich bin ich auch zufrieden, auch mit der Kondition. Aber wie war das mit dem Beißen?? Ich habe wohl das Klarinettistinnen-Grinsen!

  14. Hab mir vor Jahren ein Altsax gekauft und gelegentlich fröhlich Volks- und Weihnachtslieder, den einen oder anderen Ohrwurm usw. gespielt, halt so zum Spaß und mit C-Blockflöten-Griffen ( um es vereinfacht auszudrücken ). Nun lernt mein Junior Keyboard und mein Schwager hat wieder mit der Trompete angefangen … und ich stelle zum ersten Mal fest, dass ein C-Griff auf meinem Altsax ( alle Finger drauf ) kein C spielt … 😉 … und ich nicht mit denen zusammenspielen kann … Wenn ich das richtig verstehe, muss ich mir nun angewöhnen, den Noten, die ich lese, andere Griffe zuzuordnen. Frage: Gibt es dafür irgendwo ein hübsches Übungsbuch ? … Ich weiß, ist ne doofe Frage, aber event. kann mir ja doch jemand nen Tipp geben …

  15. Hallo.
    Ich bin 13 Jahre alt und ich muss sagen, dass ich die ganze (meiner Meinung nach komplett richtige) Fehleraufzählung schon relativ gut kann bzw. es kann. Ich Ich weiß das klingt jetzt extrem nach Selbstlob, allerdings soll es keiner sein. Ich wunder mich gerade lediglich dadrüber, dass ich alles schon „kann“. Mit können meine ich jetzt, das ich es anwenden kann und weiß wie es funktioniert etc, doch das ich immer noch in den Berreichen Fehler mache.
    Das ich das so sagen kann, muss ich sagen, das ich einen echt guten und kompetenten Lehrer hab.

    PS: Soll kein Selbstlob usw. sein bzw. darstellen!

  16. Hallo,
    Ich hab das Problem, dass ich bei den hohen Tönen, so ab dem G2 zu hoch klinge. Ich habe das Gefühl, dass ich da irgendwie verkrampfe, mehr Druck ausübe und im Mundraum und am Kehlkopf zumache. Ursprünglich komme ich von der Klarinette und gebe dem auch ein wenig die Schuld daran. Mache deswegen schon viele Obertonübungen und mache bewusst im Rachenraum auf.
    Hättest du da noch einen Tip für mich?

  17. Lieben Dank für diese sehr wichtigen Informationen. Ich bin 47 Jahre und habe mir mit dem Alt Saxophon Ein neues Ziel gesetzt. Ich hoffe, bzw. die Lehrer können meinen Antrieb bald gut spielen zu können, mit diesen Informationen was anfangen…

  18. Viel gelesen hier, macht es aber nicht viel einfacher das Saxophon spielen. Viele „Fachbegriffe“ … Eigentlich wollte ich nur mal eben Saxophon spielen lernen weil ich es als DAS Instrument schlecht hin halte. Aber wenn ich mir so die diversen Seiten hier im Netz durchlese.?.?
    Also heute fange ich bestimmt nicht an damit. Werde erstmal wieder etwas Zeit verstreichen lassen.
    Und online lernen, ich bin mir nicht sicher ob das was bringt. Werde es aber sicher mal testen müssen so ganz ohne jegliche Vorkenntnis. Euch allen viel Freude mit der Musik .

  19. Ja hört sich alles interessant an und gibt mir auch viel Anregung, bin leider echter Anfänger und es klappt auch so einigermaßen, merke wo es fehlt und muss mich einfach konzentrieren und viel Üben, das bringt Erfolg, aber das tiefe „C“ macht mir echt Ärger und klingt nur selten gut. Mit viel Luft, das Mundstück halb verschluckt kommt der Ton immer, kann aber doch nicht richtig sein. Auch kann ich von c-d leise spielen, aber das tiefe C streikt… Vielleicht hat auch jemand das Problem und weiß eine Lösung? Mein Lehrer sagt es kommt schon irgendwann, bekomme da aber nur die Antwort „Grinsen und döh… dabei nicht vergessen“. Wie soll man denn das zusammen machen, Lach…

  20. Super Bericht und ganz ganz wichtig für Anfänger. Viele Lehrer achten zu Beginn lediglich darauf, möglicht schnell Stücke spielen zu lassen. Leider wird in dieser Phase das Sax vielfach mit einem Klavier verglichen: man bläst rein und dann komm schon ein Ton, so wie man ihn beim Druck auf die Tastatur erzeugt. Ich halte es für grundlegend wichtig, über den gesamten Tonumfang des Instrumentes – bei einer exakten Tonvorstellung – aus einem langsam ansteigenden Luftstrom den richtigen Ton erklingen zulassen, ohne störende Obertöne zu Beginn des gewünschten Tones. Nur so sind nach meiner Auffassung Körper, Tonvorstellung und Instrument im Einklang. Und plötzlich merkt man, wie wichtig das „Mitgehen“( Tonvorstellung ) mit der Stimme für einen guten Ton und eine Intonation ist. Gerade die dabei erforderliche Variation des Kehlkopfes macht das Instrument zu einem Teil des Körpers. Es kostet leider einige Zeit, macht aber viel Spaß, wenn das tiefe B dann irgendwann nicht mehr wie ein Nebelhorn klingt.
    Bei diesen Übungen sollte das Mundstück schon ein ganzes Stück in den Mund geschoben werden, denn das Blatt sollte Platz zum Schwingen bekommen. Und die Unterlippe bei einer guten Körperstütze immer schön locker halten.
    Dazu empfehle ich auch Übungen nur mit dem Mundstück, bei denen die Tiefe des Mundstückes im Mund variiert werden sollte. So findet man leicht die für sich selbst richtige Position.
    Viel Spaß und viel Erfolg!
    Horst

  21. Hallo, ich bin beim Googlen hier drüber gestolpert. Ich war neulich bei einem Konzert mit Saxophon-Solisten und ich habe mich (mal wieder) gefragt, wieso der beim Spiel so „rumgehampelt“ hat. Ich kenne niemanden, der Saxophon spielt, deshalb wollte ich es googlen, allerdings weiß ich nicht, wie ich das anders als „rumhampeln“ bezeichnen soll und da war Google jetzt nicht so ergiebig 😉 Also frag ich hier: Wieso machen Saxophonspieler das? Sich immer vor- und zurückbeugen. Also klar, ein Klavierspieler wiegt sich auch vor und zurück, aber ich finde bei Saxophonspielern ist das immer etwas extrem, der neulich beim Konzert sah aus, als hätte er Krämpfe… oder müsste dringend mal wo hin 😉
    Vielleicht kannst du mir das erklären?

    Vielen Dank schon mal!
    Ulrike

  22. Moin allerseits!
    ich bin zwar Musikerin, aber auf dem Tenorsax noch Frischling, lerne seit 10 Monaten und es macht sehr viel Spass!
    Ich habe eine Frage: Gibt es Töne, die als „schwierig“ gelten? Die immer mal Probleme machen, bedingt durch den Bau des Instruments?
    Also es geht um folgendes: Ich habe sehr oft Probleme mit dem tiefen und dem mittleren d. Es klingt, als wenn jemand eben eine Tür zugemacht hätte, sprich, die Klangfarbe ist ganz anders als bei den anderen Tönen. Ich dachte schon, es liegt an mangelnder Luft, aber nur bei diesen beiden Tönen? Im Legato passiert das nicht, beim Anstoßen fast immer.
    Ich sollte noch erwähnen, dass ich schon seit Jahrzehnten Trompete und Posaune spiele, also von Lippenspannung, Luft, Stütze etc. durchaus Ahnung habe.

    Hast Du eine Idee, woran das liegen könnte?

    Ach ja, hatte bisher ein Leihinstrument von Yamaha, dann ein Thomann günstig probiert und nun ein Stölzel günstig.

    Oder muss ich nur mehr üben? 🙂

    1000 Grüße,
    Christine

  23. Ich spiele Tenorsax. Mein Problem: Es gelingt mir nicht, den Sound den ich im Sitzen habe, in die stehende Posotion rüber zu bringen. Im Sitzen kann ich das Sax relativ weit nach vorne schieben und der Becher ist am Knie angelehnt. Wenn ich im Stehen nun das Gleiche erreichen möchte, muss ich das Sax – gerade vor dem Bauch – relativ weit nach vorne drücken mit einem Abstand von ca 20-30cm. Dafür brauche ich aber wegen meinen Körperproportionen, die halt sind, wie sie sind, zu viel Kraft mit dem rechten Arm, so dass die Finger nicht mehr locker und frei – und damit virtuos – sind.
    Mein Instrumentenmacher hat mir deshalb ein „Abstandshalter“ gebastelt, den ich am Sax festschrauben kann. Ich habs am letzten Gig ausprobiert, der Sound:wunderbar; aber die Konstruktion ist letztendlich völlig instabil.
    Hat jemand dasselbe Problem oder weiss gar eine Lösung?

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