Zirkularatmung – der Trick mit dem langen Ton

Kenny G hat 1997 den Guinnessbuch Weltrekord für die längste gespielte Note auf dem Saxophon aufgestellt. 45 Minuten und 47 sekunden hielt er ein Eb aus dem Sopran aus. Einige Kritik halten dies für eines der interessanteren Kenny G Solos.

Aber tatsächlich beeindruckt der Trick der Zirkularatmung immer wieder. Meist ist er allerdings eher Gaga und selten musikalisch sinnvoll gebrauchbar, dennoch wollte ich hier ein paar Tipps zum erlernen geben.
Genauso wie beim Growling ist dies eine dieser Techniken, bei denen man sich scheinbar ewig abmüht, es nicht gelingen mag und dann macht es plötzlich „klick“ und es funktioniert.

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Stimmbildung und Gesang

Eine meiner entscheidendsten Einsichten der letzten Jahre was guten Sound und Funktion des eigenen Körpers betrifft, dass Saxophon spielen und Singen sich in sehr vielen Punkten überschneiden. Fast alles, was für eine gute Gesangstechnik gilt, gilt fast genauso für das Saxophon. Insofern ist es für den Saxophonisten spannend, mal in diverse Gesangslektionen reinzuschnuppern, da sich Sänger schon ein paar Jahrhunderte länger mit Atmung, Stütze, Intonation  Klangfarbengestalltung, Resonanzräume und dergleichen länger beschäftigen als es das Saxophon überhaupt gibt. Daher poste ich hier ein paar Videos und Seiten, die ich zu diesem Thema für ganz sinnvoll erachte.
Aber Vorsicht, nicht alles ist immer eins zu eins übernehmbar und unter Sängern laufen auch so manch Esoteriker rum, weshalb man manchmal auch recht skurriles in diesem Gebiet zu hören bekommt.
Wenn ihr noch einen guten Link zu dem Thema habt, postet ihn doch als Kommentar unter dem Artikel.

Dieser Link führt zu einem Gesangsworkshop mit schönen Videos. Gerade die Basics können so auf das Saxophon angewendet werden.
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/video-gesangsworkshop-teil-1.html

Hier drei Videos aus dem tollen Youtube Channel von Klaus Kauker. In diesem geht es verschiedenste aber immer spannende Themen in der Musik, wie z.B. die Analyse von diversen Popsongs, Lektionen, Tipps oder halt auch diesen drei Videos zum Thema Stimmbildung.

Hier noch ein Video zu guten Warmup-Übungen

die 3 häufigsten Fehler beim Saxophon spielen

Zwar bin ich selber doch noch relativ jung, aber als Spieler und Lehrer sind mir inzwischen eine Unzahl anderer Saxophonisten begegnet. Und über die Zeit ist mir aufgefallen, dass immer wieder die gleichen Fehler beim spielen gemacht werden. Auf die 3 häufigsten möchte ich heute mal eingehen, da ich sie persönlich für essentielle Basics halte.
Ich weiß nicht wirklich, warum diese immer wieder auftauchen. Vielleicht liegt es an zweitklassigen Lehrern, die das einfach nicht vermittelten oder daran, dass man gar keinen Lehrer hatte. In der Tat gibt es wenig Schulen, in denen diese Themen in der nötigen Ausführlichkeit behandelt werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass viele beim Erlenen einen leichten schnellen Weg bevorzugen und dann die substanziellen aber etwas mühseliger zu übende Dinge außer Acht lassen. Weiterlesen

Atmung (von Thomas Voigt)

Wie angekündigt die erste Lektion von Thomas Voigt:

Hi!

Genauso wie jeder Sänger oder Bläser eines anderen Blasinstrumentes benötigt der Saxophonist ebenfalls eine gute Atemtechnik. Da die Atemtechnik ein sehr umfangreiches Thema ist, möchte ich mich deshalb nur auf einige wenige Tipps beschränken. Ich versuche hierbei mit Begriffen zu arbeiten, die jedem ermöglichen das Erklärte zu verstehen.

Bevor man sich mit der Atmung in der Kombination mit dem Instrument beschäftigt, sollte man sich mit verschiedenen Atemübungen beschäftigen. Auch im Unterricht sollten Lehrer und Schüler keine Hemmungen haben, sich für Atemübungen flach auf den Rücken zu legen und das Atmen in das Zwerchfell (in den „Bauch“) zu üben. Dabei sollte man entspannt immer durch den geöffneten Mund ein- und ausatmen, damit sich der Bauch durch die Atmung hebt und senkt. Ohne irgendwelche Zusätze zuerst nur atmen.

Erst in den nächsten Versuchen sollte man mal die Luft anhalten und zu einem späterem Zeitpunkt auch dosiert ein- und ausatmen. Kann man das schon ohne Instrument nicht, wird man das mit dem Saxophon erst recht nicht schaffen!

Regelmäßige Atemübungen sind mit die wichtigsten Grundlagen für das Saxophonspiel. Diese kann man später durchaus im Stehen und im Sitzen parallel zu vielen anderen Tätigkeiten trainieren. Ich empfehle gerne das Arbeiten mit diesen gelben Klebezetteln: es gibt viele Bereiche im Alltag, an denen man etwas macht, wobei die Aufmerksamkeit nicht so stark gefordert ist, das man nicht noch konzentriert dabei atmen könnte. Ich denke da z.B. vor dem Kleiderschrank, an der Nachttischlampe, am Badezimmerspiegel usw. – wer sich von Freunden oder Verwandten hier solche Klebezettel anbringen lässt „sucht“ nach solchen und könnte bei jedem Zettel 3 x konzentriert in den Bauch atmen. Je selbstverständlicher diese Form der Atmung bereits ohne Instrument wird umso leichter wird einem diese Atmung in Kombination mit dem Instrument fallen.

In manchen Saxophonschulen steht, dass nach dem Einatmen die Schultern fallen gelassen werden sollen. Ist es aber beim Einatmen überhaupt dazu gekommen, dass die Schultern angehoben wurden, wird die Luft nicht dadurch an die richtige Stelle verschoben, indem man bloß die Schultern fallen lässt. Sind die Schultern durch das Einatmen angezogen worden, sollte man meiner Erfahrung nach komplett wieder ausatmen und so in den Bauch einatmen, dass sich die Schultern gar nicht erst anheben.

Um sich selbst zu überprüfen, rate ich jedem Musiker das Atmen vor dem Spiegel zu üben. Beim Ausatmen ist darauf zu achten, dass der Luftschub, der später die Luftsäule im Instrument steuert, gleichmäßig ist. Nur so ist ein konstanter Ton gewährleistet. Der Ton des Instrumentes wird in erheblichem Maße durch diese Atmung gebildet! Beim Spielen mit dem Instrument ist darauf zu achten, dass sich beim Einatmen nur die Oberlippe anhebt und sich nicht der ganze Mund öffnet, denn dadurch verrutscht der Ansatz.

Atemübungen in drei Schritten:
Ohne Instrument auf dem Rücken liegen, ohne die Beine übereinander zu schlagen und ohne die Arme hinter dem Kopf zu verschränken:
1. durch den geöffneten Mund ein und ausatmen;
2. durch den geöffneten Mund einatmen – Luft anhalten – mit den Händen mal die „Spannung“ des Körpers fühlen und erkennen, wie weit nach „unten“ oder wie weit in die „Seiten“ man einatmen kann – anschl. Ausatmen nicht vergessen!
3. durch den geöffneten Mund einatmen – Luft kurz anhalten – nun den Mund soweit öffnen, das der Luftwiderstand beim Ausatmen ähnlich dem beim Saxophonspielen ist!

Schöne Töne!