Kabinett des Grauens

Eigentlich will ich hier ja niemanden vorführen. Jeder fängt mal an und nicht jeder hat Talent. Das soll auch keinen daran hindern, dass er Spaß an seinem Hobby  zu haben. Nicht jeder kann ein kleiner Charlie Parker sein. ABER wenn man wirklich (noch) schlecht ist, muß man dass doch nicht auf Video bannen und dann für die ganze Welt hoch laden. Nun, ein paar dieser Peinlichkeiten habe ich hier gesammelt. Ich wünsche allen viel Spaß, aber seid gewarnt, das ist nur etwas für wirklich Hartgesottene.

Als erstes eine Soundfile zu einer besonders interessanten Version des „türkischen Marsch“ von Mozart

Und hier ein paar Highlights von Youtube:

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Endlich erhältlich: das Saxophon Anfänger Setup

+++Update: Liebe Leser,
leider gibt es den Shop Reedguard nicht mehr, da sich der Betreiber umorientiert hat. Daher ist das Anfängersetup leider nicht mehr länger erhältlich. +++

Die Idee eines schon fertig zusammen gestellten Setups für Anfänger kam mit dem Unterrichten. Immer kamen Schüler mit schlechten Mundstücken an, immer wieder wurde ich gefragt, welche Blätter sie kaufen sollen, immer wieder mußte ich noch auf Bißplättchen hinweisen und immer wieder fummelten sich die Schüler mit den Blattschrauben ab. Kurz: es gab immer wieder irgendwie Frust und Ratlosigkeit um das Equipment für den Anfang.

Irgendwie tat ich mich schwer Meyer, Otto Link oder Selmer zu empfehlen, weil die Mundstücke sehr unterschiedlich ausfallen und meist nur noch Durchschnitt sind. Auch wollte ich nie zu etwas teurem raten, da man nie weiß, ob es auch für länger passt. Das Yamaha 4c ist für mich auch nicht wirklich eine Alternative, da es ein recht helles Klassikmundstück ist. Die Meisten Anfänger klingen am Anfang eher schrill und wollen eigentlich zum Jazz.

Eine echte und vor allem günstige Alternative habe ich in den Expressionmundstücken gefunden. Weiterlesen

die 3 häufigsten Fehler beim Saxophon spielen

Zwar bin ich selber doch noch relativ jung, aber als Spieler und Lehrer sind mir inzwischen eine Unzahl anderer Saxophonisten begegnet. Und über die Zeit ist mir aufgefallen, dass immer wieder die gleichen Fehler beim spielen gemacht werden. Auf die 3 häufigsten möchte ich heute mal eingehen, da ich sie persönlich für essentielle Basics halte.
Ich weiß nicht wirklich, warum diese immer wieder auftauchen. Vielleicht liegt es an zweitklassigen Lehrern, die das einfach nicht vermittelten oder daran, dass man gar keinen Lehrer hatte. In der Tat gibt es wenig Schulen, in denen diese Themen in der nötigen Ausführlichkeit behandelt werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass viele beim Erlenen einen leichten schnellen Weg bevorzugen und dann die substanziellen aber etwas mühseliger zu übende Dinge außer Acht lassen. Weiterlesen

Expression Mundstücke – Oldschool für Newbies

Ich habe unter meinen Schülern auch einige sehr frische Anfänger und da kommt zwangsweise die Frage, was man denn kaufen sollte. Gerade bei der Mundstückfrage muß ich mich immer etwas winden, denn ich mag nicht wirklich ein Mundstück empfehlen.

Die üblichen Kandidaten wie Meyer, Otto Link und Selmer scheiden für mich aus zwei Gründen aus. Erstens, sind sind nicht billig, eigentlich sogar zu teuer, denn zweitens ist die Qualität nicht stabil. Gerade bei diesen Mundstückherstellern gibt es immer wieder hohe Fertigungsschwankungen.  Ein „Frischling“ kann schlecht in den Laden gehen und 25 Mundstücke durchtesten und ca. 150 Euro sind definitiv zu viel für ein Mundstück, dass wegen ggf. unsauberer Arbeiten suboptimal ist.
(Nicht falsch verstehen, Selmer, Meyer und Link machen immer noch sehr gute Mundstücke, man muß sie nur rausfischen können). Weiterlesen

Ein paar Gedanken zur Übmethodik

Vorweg, ich werdet von mir hier jetzt keine explizite Anleitung bekommen, wie ihr etwas zu Üben habt. Ich werde mir hier auch nicht anmaßen, hier jetzt eine Große Wahrheit zu verkünden, sondern ich fasse jetzt ein paar meiner Gedanken, Meinungen und Methoden von mir zusammen. Ich stehe eigentlich selber auch noch relativ am Anfang meines saxophonistischen Weges. Es kann also durchaus sein, dass in einem Jahr das eine oder andere nicht mehr ganz so sehe. Zudem geht es noch weitaus tiefer in Lernmethodiken und wie unser Gehirn bei so etwas arbeitet, als die meisten jetzt hier ahnen. Mit dem Thema wurden schon ganze Regale gefüllt.

Aber eines steht für mich fest, die eine absolute und einzig wahre und richtige Methode gibt es nicht. Alles was von sich behauptet, die beste oder schnellste Methode zu sein oder zu haben, liegt schon am Anfang ziemlich falsch.
Ich bin an sich ein sehr fauler Mensch und übe eigentlich zu wenig. Daher habe ich eigentlich nur eine Maxime: die beste Übmethode ist die effizienteste Übmethode.
Damit ist gemeint, dass ich mit möglichst wenig Übaufwand möglichst viele Fortschritte mache.

Diese Mittelchen und Wege funktionieren aber nicht bei jedem gleich. Jeder hat unterschiedliche Fähigkeiten, Talente, Voraussetzungen, Ambitionen und Zielrichtungen. Doch allgemein halte ich problemorientiertes Üben für sinnvoller als so allgemein gehaltene Übungspläne. Oft höre ich von Lehrern oder lese in Schulen, dass man doch idealer Weise pro Tag 15min Soundübungen, 20min Intonation, 20min Skalen und Appegien, 15min Blattlesen, 15min Licks Üben und auswendig lernen, 30min diverse Stücke üben, 30min improvisieren, 30min Jazzplatten hören, 35min Klassikplatten hören, 40min Charlie Parker anbeten, 70min Blattpflege uswusw.
Antiquierter Schrott meiner Meinung nach. Warum sollte jemand, dessen Finger 64tel spielen können genauso lange Skalen üben wie Soundübungen machen, wenn er einen Sound wie eine sterbende Giraffe und eine unterirdische Intonation hat.
Legt eure Übungsschwerpunkte auf das, was ihr nicht könnt. Den Kram zu üben, den man schon kann, finde ich ineffizient und zu bequem.

Der moderne Mensch ist nicht so multitaskfähig, wie er gerne glaubt. Daher eine weitere Faustregel: reduziert eure Übungen auf das Kernproblem. Es bringt nichts zu versuchen, sich eine neue Skala in allen Tonarten drauf zu drücken und dabei gleichzeitig Zungen- und Fingergeschwindigkeit und dabei gleichzeitig noch auf Intonation und Sound zu achten.
Wirklich konzentrieren kann der Mensch sich nur auf eines. Deshalb klappt auch alles geübtes in Stücken selber nie so gut, weil man sich da vornehmlich auf die Noten konzentriert.
Geübtes sitzt nur dann, wenn ihr es unterbewusst – quasi voll automatisch – abspulen könnt. Daher macht die Übungen gründlich und gewissenhaft bis sie wirklich sitzen. Gepfutsches Geübe kann man sich gleich sparen. Es gilt fast immer, langsames Üben ist schnelles Üben.

Also teilt euch eure Übzeiten sinnvoll ein. Zudem ist die Konzentrationsfähigkeit eines modernen Menschen äußerst begrenzt. Aktuelle Meinungen liegen bei ca. 17min wirkliche Konzentration. Das heißt 6 Stunden Dauerüben sind für’n Arsch. Legt euch also die schwersten Brocken nach vorne und das fürs Hirn nicht so anstrengende eher nach hinten und macht auch mal zwischendurch eine echte Pause.
Da muß ich jetzt auch viele Hobbysaxophonisten vor den Kopf stoßen, die Saxophon nach der Arbeit aus Ausgleich und Entspannung sehen. Echtes Üben ist Arbeit! Alles andere ist eher dudeln, aber das muß auch drinne sein. Wenn ihr 30min hochkonzentriert geübt, dann muß auch etwas für die Motivation getan werden. Wenn ihr euch nur in der Übzelle frustet, bringt die Sache sowieso nichts. Daher besetzt euren Übplan auch immer mit genügend das Spaß macht, aber wie gesagt, durch manche Sachen muß man sich einfach auch mal konzentriert durch quälen.

Des weiteren kann auch ein Übetagebuch oft viel Sinn machen. Man bekommt so einen besseren Überblick, was man geleistet hat und man kann sich schnell Notizen machen (also ggf. ein Heft mit Notenlinien).

Nachdem ich jetzt furchtbar allgemein geblieben bin, möchte ich doch noch etwas konkreter werden.

Sound und Intonation
Ich meine, dass der Sound der wichtigste Aspekt beim Saxophon ist, daher sollte jeder Saxophonist da einen besonderen Schwerpunkt legen. Es interessiert kein Schwein ob ihr 1024tel spielen könnt, wenn ihr scheiße klingt.
Sound und Intonation hängen meiner Ansicht nach stark zusammen, da es bei beidem dermaßen auf das Hören ankommt (und nicht so viel über die reine Ansatzphysik wie viele denken). Das effektivste sind wohl wahrscheinlich intensiv gespielte Longtones. Es gibt da verschiedene Übungen aber nehmt euch da zeit euch zu zuhören. In meinen Artikel dazu gehe ich auf die verschiedensten Faktoren ein, aber auch hier rate ich euch wieder, konzentriert euch nicht auf alles gleichzeitig.
Auch bin ich der Meinung, dass man sich nach kurzem Einspielen am Anfang immer zumindest  minimal 5min mit dem Sound beschäftigt. Erstens, damit das zur Routine wird und zweitens um euch quasi auf einen guten Sound „einzupegeln“. Oft ist es so, wenn man das Saxophon auspackt und sofort loslegt, bläst man nur irgendwie rein. Wenn man sich aber 5min am Anfang ganz konkret damit beschäftigt, bleibt das eher für den Rest des Übens/Spielens so hängen. Man eicht quasi sein Ohr vorher auf einen guten Sound ein.

Aber alles weitere und genauere findet ihr in diesen Artikeln:
Longtones
Tipps und Tricks
klassischer vs. moderner Ansatz
so spielen um so zu klingen
Atmung
Hals

Technik und Skalen
Eigentlich ist das Sax ein einfaches Instrument verglichen, z.B. mit dem Klavier oder einer Geige oder gar einer Trompete. Es gibt sau gute Saxophonisten, die eine Kackfingertechnik haben. Naja, beim Saxophon geht es ja nur um Klappe auf und Klappe zu. Die Finger bleiben quasi auf den Tasten und das Sax überbläst ganz bequem eine Oktave. Das ist sogar leichter als Blockflöte. Dennoch, eine gute Fingertechnik schadet nie.

Für die reine Fingertechnik schaut ihr mal hier rein.

Auch hier weise ich nochmal drauf hin, das Skalen/Tonleiter-Üben nicht gleich Skalen/Tonleiter-Üben ist. Man sollte auch hier wieder zwischen den einzelnen Faktoren trennen, die reine Fingertechnik, die Geschwindigkeit der Finger, die Geschwindigkeit der Zunge, die Koordination von Zunge und Finger und natürlich die Tonleiter selber.
Oft hakt es eher an einer Sache und dann werden irgendwelche komplizierte Skalen benutzt und man macht sich unnötig Gehirnfasching. Wenn es an der Koordination zwischen Zunge und Fingern liegt, warum sollte man das mit C#-Alteriert üben. C-Dur reicht da vollkommen. Je weniger Hürden, die nicht mit dem Kernproblem zu tun haben, desto besser. Und wenn es euch erleichtert, dann legt euch die Noten vor.
Allerdings, wenn ihr die Skalen und Tonleitern selber lernen wollt, macht das aus den Kopf. Alles was ihr stur von den Noten ablest wandert nur langsam ins Gedächtnis eurer Finger.

Zuletzt kommen im wahren Leben nicht nur Halb- und Ganztonabstände vor. Das heißt, ihr könnt Skalen, Tonleiter und Fingerübungen soviel üben wie ihr wollt, das heißt aber nicht, dass ihr technisch für die Noten Kuddelmuddels aller anspruchsvoller Stücke gefeit seid. Außerdem in der Improvisation, spielt man selten nur Skalen hoch und runter (Obwohl das auch schon mal vorkommt, selbst bei Hochschülern, da sind da aber die benutzten Skalen etwas abgefreakter).
Daher sollte man auch andere Fingerübungen machen. Es gibt Tonnen von Büchern dazu, aber die sind eigentlich überflüssig, weil man die sich leicht selber zusammen stellen kann.
Ein paar Beispiele. In 8tel 3 terzen (also Tonleiter eigene Töne) hoch, dann eine Sekunde hoch und drei Terzen runter. c e g h, c a f d, e g h d, e c a f  usw. und dann wieder runter.
So kann man sich durch durch alle Skalen arbeiten.
Oder folgendermaßen c e g h, a g f e, d f a c, h a g f usw.
Warum nicht mal in Quarten, oder Triolen. Warum nicht gestoßen und gebunden Variieren. Oder sucht euch andere Motive, mit denen man so arbeiten kann.
Ihr seht, es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten. Man könnte jeden Tag eine neue Übung erfinden. Und wie gesagt, macht die im Kopf (nicht aufschreiben). Solche Übungen verursachen gerne mal Synapsensalat, aber dadurch sind sie effektiv.

Timing
Das ist keine kleine chinesische Edelhure, sonder einer der wichtigsten Bestandteile in der Musik. Vor allem im Jazz muß die Time stehen wie der Fels in der Brandung. Manchen Leuten liegt das im Blut (geht sehr oft kohärent mit der Hautpigmentierung), anderen, so wie mir, nicht. Da gibt es zwar auch viele Konzepte wie Taketina und noch esoterischeres, aber auch hier gibt es nicht nur einen Weg. Dennoch ein Metronom ist fürs üben eine sinnvolle Sache. Ich weiß, dass das üben mit dem Sklaventreiber keinen Spaß macht, aber das ist ein Anzeichen dafür, dass es effektiv ist. Neben Time zu Halten, habe ich persönlich oft Probleme mit der „und“. Da hat mir das spielen in der RaggaeBand einiges gebracht. Aber auch so einfach mal Offbeats spielen ist eine gute Übung.

Fernziel ist es, dass es einem ins Blut geht, man den Rhythmus fühlt und es von alleine groovt, swingt, tänzelt oder was auch immer.
In der Tat hilft es mir ganz oft, richtig in Time zu kommen, wenn ich mich beim spielen zur Musik bewege. Persönlich empfinde ich den Rhythmus als einer der körperlichsten Aspekte in der Musik.

Stücke erarbeiten
Für Antirhytmiker macht es oft auch Sinn, Stücke erstmal rhythmisch zu erarbeiten. Bevor man das Instrument in die Hand nimmt, Klatscht und Singt man das Teil auf einem Ton durch. Danach nimmt das Instrument und spielt es nur auf einem Ton.

Schwere Passagen sollten gesondert geübt werden. Bloß nicht Stücke immer von vorne bis hinten spielen und dann über die schweren Stellen stolpern.
Bei vielen schnellen technisch anspruchsvollen Stellen helfen folgende Methodiken:
Krebst euch von hinten durch. Spielt nur die letzten 4 Noten, wenn die setzen, übt die 4 davor, wenn die dann auch setzen, setzt diese Zusammen und erarbeitet euch so die ganze Passage.
Das ist die „Salamitaktik“.
Auch gut ist es, solche Passagen in verschiedenen Rhythmen zu spielen. Z.B. Triolisch, umgekehrt Triolisch (also die kurze Note zuerst) oder spielt 8tel (bzw 16tel) Gruppen mit immer einer rythmischen und tonlichen Gewichtung auf einer Noten der Gruppe: 4888 4888 4888  bzw 8488 8488  8488  usw.
Die Lange Note dient einerseits als Ruhepunkt wie auch Impuls. So geht die Passage besser richtig in die Finger.
Am besten erarbeitet man sich so die Stücke von hinten ab.

Ein weiterer sehr effektiver Weg zur erarbeitung von Stücken, ist Singen. Wenn man ein Stück nicht singen kann,  zeigt da,  dass man noch nicht verstanden hat, was musikalisch passiert, bzw. dass man sich das Stück noch nicht vorstellen kann. Kann man das Stück singen, sind Ryhthmus, Intonation, Melodie und Stilistik schon klar in der Vorstellung und das muß dann nur noch auf das Instrument übertragen werden. Das ist ein deutlich kleinerer Sprung, als gleich das ganze Stück auf dem Sax zu spielen.

Was man nie machen sollte: Fehler stehen lassen. Also wenn man sich verspielt, nicht einfach weiterspielen, so scheifen sich Fehler nur noch mehr ein. Man nimmt sich die verfehlte Passage herraus und übt sie, bis sie mehrfach hintereinander fehlerfrei funktioniert hat. Der Expertenmodus ist 7mal fehlerfrei hintereinander, aber schon drei mal kann schon frustig genug sein. Da sieht man ganz oft, wo man eigentlich steht und mit was für einer Geschwindigkeitman eigentlich üben müßte.

Musikalität und Hören
Würde eine gute Technik und ein guter Sound ausreichen, bräuchten wir keine Musiker, denn das können Roboter inzwischen auch schon. Ich meine, dass man sich Musikalität nicht wirklich in einer Übebox trainieren kann. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass gute Musik (besonders Jazz) im Zusammenspiel mit anderen Musikern geschieht. Also sucht euch Bands, Projekte und Gruppen und geht auf Sessions. Eine Stunde Session kann mehr bringen, als 10 Sunden in der Box. Es geht also ums Zuhören. Natürlich, erstens, damit man mit den anderen spielt und nicht nur für sich, aber auch um musikalische Ideen und Vorstellung aufzusaugen. Auch hier kann ein Lehrer eine verdammt große Hilfe sein.
In die selbe Sparte gehört auch, Platten zu hören. Massenweise. Wenn man etwas spielt, wäre es gut es Stilecht spielen zu können. Zwar kann man Bach verjazzen und triolisch durchbraten, klingt nicht immer gut und klassische Musik ist das dann bestimmt nicht mehr. Klischees zu kennen und bedienen zu können ist nie falsch. Man muß es ja nicht immer so spielen.
Im Jazz geht nichts über eine gute Jazzphrasierung. Daher sollte ein Saxophonist sich damit auch gründlich damit beschäftigen. Gott sei dank gibt es dafür viele gute Schule von Greg Fishman, Jim Snidero und Konsorten.
Gerade im Jazz ist eine gute Technik zum erlangen der Stilistik und erlernen eines Jazzvokabulars (typische Licks, Motive, Lines), das heraushören von Soli (gerne Charlie Parker). Das stammt vor allem aus Zeiten, als Jazz noch nicht an Hochschulen Unterricht worden ist im Handel noch keine Massen an Jazzschulen gab. Damals gab es nur die Platten, und wenn man Bebop spielen lernen wollte, mußte man Parker raushören. So war das damals. Dennoch ist immer noch eine gute Methode Ohr und Stilistik zu schulen. Die Methodik ist folgendermaßen. Die Platte zig mal hören, bis man es auswendig singen kann. Dann das Instrument nehmen, und versuchen nachzuspielen, danach erst aufschreiben. Vielleicht sollte man nicht gleich mit Parker Anfangen. Desmonds Take5 Solo ist z.B. ein schöner Einstieg.
Desweiteren sollte man sich regelmäßig auch mal selbst zuhören. Beim spielen kriegt man so einiges nicht mit. Daher am besten selbst aufnehmen und sich in Ruhe analysieren. Selten ist man damit zufrieden, weil man nur Fehler hört. Aber das ist gut so.

So, das ist erst mal genug Text. Wie gesagt, jeder muß beim Üben schließlich seinen eigenen Weg finden, der für ihn funktioniert, aber ich hoffe, das der ein oder andere hier ein/zwei gute Anregungen bekommen hat.  Ich will auch nochmal darauf hinweisen, dass das jetzt keine Aufforderung alle vorgesetzten Übmethoden über den Haufen zu schmeißen. Man braucht schon ein System; und durchdacht sollte es ein.
Aber wenn ich mal ganz ehrlich bin, so ganz befolge ich meine Übratschläge auch nicht immer. Aber ich versuch es zumindest.

über klassische Mundstücke

Eines vorweg, im Klassikbereich bin ich Anfänger, weshalb dieser Testbericht eher oberflächlicher Natur ist. Ich würde mir nicht anmaßen hier eine Expertise zu schreiben. Dennoch möchte ich meine Erfahrungen zu meiner Mini-Klassikmundstück-Odyssee teilen (hier geht’s zur großen Mundstücksodyssee).

Da ich nun an der HfK Bremen jetzt klassischen Saxophonuntericht habe, brauche ich nun auch ein echtes Klassikmundstück. Das Lion’s Roar hat zu viele jazzige Subtones und Nebengeräusche und das Cannonballmundstück ist zu poppig. Zwar hatte ich noch ein gutes Selmer S80 MPC, aber mit der Bahnöffnung F (ca. 7) viel zu offen für ein seriöses und leichtgängiges Klassik-MPC und zudem ist es mir mal runter gefallen und an der Spitze etwas abgebrochen.

Gerade in der Klassik sind die Ansprüche an Tonkontrolle und richtigem Klang (bewußt vermeide ich hier das Wort „Sound“) sehr hoch. Der klassische Klang ist nicht so ausufernd wie ein Jazzsound. Schlanker, kompakter, homogener, ausgeglichener, sanfter, lyrischer. Oft erinnert der Klassikklang an Streicher. Das hat so auch seinen Sinn, dass es in Blasorchester der Saxsatz das Klangspektrum der Seiteninstrumente abdecken muß.
Da ist es irgendwie klar, dass man da ein passendes Mundstück braucht mit deutlich kleinerer Bahnöffnung.
Aber es gibt dort auch diverse Kontroversen, wie genau denn ein klassisches Saxophon klingen muß und was man für Equipment spielen muß.
Aber da will ich mich nicht einmischen und bin froh, dass man als Jazzer klingen kann wie man will und sagt, „das ist mein Sound“. Wenn es da nicht die JazzPolizei gäbe, die auch so ihre Vorstellungen hat, wie genau alles sein müßte….

Nun ja, die Übergangslösung war mal wieder mein Yamaha 4c. Damit ging vieles wie es gehen sollte. Nur mußte ich wieder auf Blattsuche, was ich immer am frustrierensten finde. Kaum hat man ein gutes Blatt gefunden, hat man es aus Versehen kaputt gemacht. Also habe ich in meiner Blattkiste gewühlt und stellte fest, dass ich fast nur Jazzblätter hatte und ein paar blaue Vandoren, derentwegen – oder besser gesagt, wegen den Frust über diese inhomogenen Blätter – ich auf Kunststoff gewechselt habe. Jedoch haben Klassikblätter auf Klassikmundstücken einen Sinn, denn der French Cut (auch „filed“ genannt) passt besser zu den meist kürzeren Bahnlängen.
Die AW’s gingen, nur fehlte mir die richtigen Stärken oder sie waren schon zu alt (merkwürdigerweise sind diese ausgewiesenen Klassikblätter unfiled), die Alxander Superial waren mir zu plärrig, die teueren Ricoreserve habe ich jetzt noch nicht testen können, Gonzales war mir zu jazzig und da es sonst nicht viel gibt bin ich jetzt doch wieder (erstmal) bei Vandoren Blau gelandet.

Das Yamaha 4c ist besser als sein Ruf und obwohl es jetzt vielleicht gereicht hätte ist es auf Dauer doch etwas limitiert weshalb ich nun auch wieder auf Mundstücksuche ging.
Im Gegensatz zum Jazz-MPC-Markt ist der Klassikmarkt glücklicherweise/leider sehr überschaubar. Klassische Rascher-, Buescher-, Connmundstücke sind rar und Exoten. Normalerweise findet man in den Läden nur Vandoren oder Selmer.

Selmer ist (oder war?) das Maß der Dinge wenn es um Klassik geht. Viele weinen alten (besseren?) Zeiten nach. Nicht nur beim Sax auch bei den Mundstücken wie z.B. das „Airflow“. Selmer scheint ein Faible für ungewöhnliche Innenleben wie die Quadratische Kammer haben. Ich bin nicht so ein Fan davon, da Kanten im MPC immer zu Brüchen im Frequenzspektrum nach oben (also es heller und plärrender machen) führen. Interessanterweise hat auch das Yamaha eine quadratische Kammer, nur nicht ganz so extrem.
Selmer führt 3 Mundstücke die für Klassik ausgeschrieben sind. Das weit verbreitete S80, das nicht so verbreitete S90 und noch ein Klassikmetall Variante. Metall will ich diversen Gründen nicht mehr und das S90 wird schon von Selmer als moderner, direkter Allrounder u.a. auch für Pop beschrieben. Das S80 hatte ich schon in einer F-Öffnung und war eigentlich ein sanfter Allrounder (auch gerade wegen der größeren Öffnung). Am meisten benutzt von Klassikern ist das S80 C*. Auch wird dieses gerne Anfängern empfohlen als einfach zu spielendes Allroundmundstück. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Erstens ist es nicht billig, zweitens steht Selmer (zurecht) im Ruf nicht wirklich Konstant (siehe unten) zu sein (ein Anfänger kann nicht beurteilen, ob er nun ein gutes oder schlechtes MPC ergattert hat), drittens ist es ein deutliches Klassik MPC (also nix Allround) zuletzt ist C* sehr geschlossen und wenn man später Jazz machen möchte (min 80% aller Saxophonisten), sollte man sich schon am Anfang gewöhnen, schon etwas Luft beim Blasen zu verbrauchen.
Selbst für ein Klassikmundstück ist es mir dann doch zu eng und so habe ich mir ein C** und ein D besorgt.

Bei Vandoren (die andere Größe im Klassikbereich) gelten als Klassikmundstücke das V5 und das Optimum. Hier muß man ein wenig bei den Größenangaben aufpassen, denn ein A27 ist geschlossener als ein A20. Die Nummerierung ist Kreuz und Quer da es auch noch Unterschiede in der Bahnlänge gibt. Also einen sorgfältigen Blick in die Broschüren werfen. Getestet habe ich ein V5 A28 und A15 und ein Optimum AL4.
(Eine gute Liste zum Vergleichen von Mundstücköffnungen findet ihr bei den kenneswerten Webseiten)

Wie praktisch wenn meinen Saxhändler seines Vertrauens hat zu den man hingehen kann und testen (Wehe jemand denkt jetzt an Thomann). Also ging ich zum KlarinettenMüller der einige Vandoren und Selmermundstücke hatte.  Ich konnte Sie „kurz“ im Laden anspielen (als Musikladenangestellter brauch man manchmal ’ne Menge Nerven) und das was ich genauer untersuchen wollte konnte ich dann auch eine Woche zum testen mitnehmen. Das ist der Vorteil an den kleinen Läden also unterstützt eure Lokal Dealer.

Zu den Qualitätsschwankungen bei Selmer wird ja viel gesagt und auch hier wieder so ein Fall. Das C** war unspielbar. Kein Ton konnte man raus bringen. Nach Hörensagen soll wohl die Mundstückproduktion bei Selmer folgendermaßen ablaufen: Hausfrau sitzt an einer Maschine, aus einer Kiste nimmt sie einen Rohling, setzt diesen ein, zieht einen Hebel, Ratsching, und schmeißt das Mundstück in eine andere Kiste. Irgendwie ist klar, dass bei der Auftragsmenge nicht jedes Mundstück ausgiebig angetestet und nachbearbeitet wird und so kommt es dann zu solchen Nieten. Aber ob dann noch ein Preise von ca. 150 Euro gerechtfertigt sind, ist eine andere Frage. Wahrscheinlich war beim C** der Tisch nicht plan und/oder die Bahnen nicht symmetrisch.
Das S80 D war Ok, aber im Vergleich zu dem Mundstück, dass ich dann am Ende genommen habe, kam da zu wenig raus. Außerdem wollte ich einen sehr runden, warmen und weichen Klassikklang und das Selmer klang mir auch zu selmerig.
Interessant ist auch die Blattschraube, die neuerdings jetzt bei den Selmermundstücken dabei ist. Zwar geht sie in der Tat besser als die normale aber wirklich überzeugt hat sie mich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass die Auflagestreben quer zur Schwingungsrichtung sind oder daran, dass der alte „traditionelle“ Selmerstyle verlorgen gegangen ist. Man hat mir gesagt, dass die meisten Kunden die alte Variante bevorzugen.

Über die Qualität von Vandoren kamen mir noch nie Klagen zu Ohren und auch kann hier nichts bemängeln. Mit um die 100 Euro ist der Preis auch sehr im Rahmen. Das Optimum war schnell aus dem Rennen. Nicht weil es schlecht ist sondern weil es nicht meinen Vorstellungen eines klassischen Klangs entsprach. Ich würde sagen, dass es ein ideales Allroundmundstück für französische Radiomusiker ist.
Von den V5 Mundstücken hatte ich zuerst das A28 getestet und war verwundert, warum das so schwer bei mir ansprach. Trotz verschiedenster Blätter ging es nie wirklich leicht. Mit dem Mundstück war alles in Ordnung (hatte noch ein gleiches zum Vergleich spielen können).
Das V15 ging tadellos. Runder eher warmer Klang. Leichte Ansprache und Kontrolle. Und im Vergleich zu allen anderen Mundstücken kam da auch am meisten raus. Alles so wie ich wollte weshalb ich es dann letztendlich auch gekauft habe.
Der Hauptunterschied zwischen dem A15 und dem A28 war die Bahnlänge. Anscheinend funktionieren aufgrund meiner etwas dickeren Lippen („Jazzlips“) kürze Bahnen nicht bei mir. Das war so für mich auch eine neue Erkenntnis und es ist gut so etwas zu wissen. Also wenn es die Möglichkeit verschiedener Bahnlängen gibt bei einer Marke, sollte man dieses durchaus auch mal ausprobieren.
Leider sind bei den Vandoren-MPCs keine Schrauben dabei. So muß man sich diese Extra kaufen. Z.B. die Vandoren Optimum für min. 50€.  Tja, leider passt diese auch sehr gut zu dem Vandorenmundstücken. Zum Glück hatte ich so eine schon in der Schublade.

Nun wie schon gesagt, die Auswahl an Klassikmundstücken ist minimal. Es dürfte ruhig mehr auf dem gängigen Markt sein, aber vielleicht ist für die Klassik einfach zu wenig Nachfrage. Andererseits hat es mir eine größere und Längere Suche erspart. Die Qualität von Selmer war eher enttäuschend (man hätte es ahnen können), dafür war Vandoren wieder einmal empfehlenswert. Sehr erhellend war für mich die Erfahrung mal wieder mit Mundstücken mit kleineren Bahnöffnungen und -längen zu tun gehabt haben.

Der ultimative Saxophonstarter-Guide (Teil 3)

Hier geht’s zum ersten Teil des USSG und hier zum zweiten.

Nachdem wir uns in den anderen beiden Teilen des USSG (ultimativer Saxophonstarter-Guide) mit dem Saxophon, dem Mundstück und den Blättern beschäftigt haben, haben wir das essentielle und die schwerste Qual der Wahl schon durch. Vielleicht hätte ich auch einfach sagen sollen, kauft euch ein Yamaha 475 (Alto wenn weiblich, Tenor wenn männlich), ein Expression Mundstück (Bahn 5*) und AW-Reeds (Stärke 2) und hätte mir so Stunden für die Arbeit an den Artikeln gespart. Falsch wäre es nicht wirklich gewesen, aber auch nicht Sinn der Sache.
Da wir nun eigentlich das wichtigste hinter uns haben und jetzt nur noch Gedöns kommt, könntet ihr auch aufhören hier zu lesen und anfangen zu üben.

(Hmm, vielleicht sollte ich meinen Lesern nicht raten, mit dem Lesen des Blogs aufzuhören)

Üben kann man immer noch später (sage ich mir ab und zu zu oft und komme dann zu nichts). Hier möchte ich jetzt quasi nochmal so durchgehen, was man noch alles auf den Einkaufszettel für den Musikladen schreiben muß. Ist zwar jetzt fast alles eher Kleinvieh, aber das macht ja bekanntlicherweise auch viel (finanziellen) Mist. Außerdem möchte ich zuletzt noch ein paar Tipps für einen guten und frohen Start in die Welt des Saxophons geben. Allerdings werdet ihr hier jetzt keine einleitende Anleitung finden, wie man jetzt Saxophon spielt, das würde hier zu weit führen und der USSG bräuchte 3 weitere Teile. Wer da etwas sucht, kann gerne mal in die Rubrik Lektionen rein schauen.

Koffer
Ein guter Koffer ist Gold wert, kommt preislich meist sogar hin. Es ist meist auch immer Geschmackssache, ob man auf elegante Koffer, Formkoffer, Gigbags oder was auch immer steht. Massive Koffer haben den Vorteil, dass das Sax dort sehr sicher ist, vor jeglichem Anecken und sonstigen Stößen und man kann sich drauf setzen. Zudem sehen die Ledervarianten unglaublich schick aus. Allerdings sind diese oft schwer und unhandlich. Also wer viel mir seinem Instrument unterwegs ist und nicht immer mit dem eigenen Auto fährt, der wird sich daran schnell stören. Da sind die leichten Gigbags zum schultern komfortabler. Allerdings bieten diese kaum Schutz. Ich habe sogar schon Fälle erlebt, bei denen sich die Mechanik alleine aufgrund des Transportes in einem Gigbag verbogen hat. Ein sehr guter Mittelweg, sind die Trecking/Flight-Cases, die leichter sind und formstabil. Man hat oft noch eine große Notentasche mit dabei und bei einigen kann man sich sogar auch noch draufsetzen, wenn man nicht zu schwer ist. Ich habe bisher noch nichts besseres gesehen, als mein Selmer Lightcase.
Also meist ist beim Saxophon ein Koffer dabei (außer bei Selmer), aber der Gedanke, sich etwas praktischeres oder besseres zu holen ist hier manchmal nicht verkehrt. Wenn man für Sax und Gedöns mehr als 2500€ ausgegeben hat, sollte man nicht am Case sparen.
Wer dennoch eine günstige Variante sucht, mit der man garantiert im Mittelpunkt steht, sollte einfach mal mit dem Sax in einer Einkaufstüte kommen. Man erntet viele Blicke in der Straßenbahn und so manches Kopfschütteln von Bandkollegen.

Tuningzeugs und sonstiges Zubehörgedöns
Das kann man die ersten Jahre wirklich außer acht lassen. Die feinen Unterschiede ist man als Anfänger eh nicht in der Lage zu nutzen und ist daher heraus geschmissenes Geld. Man kann noch soviel Geld für Extraschnickschnack ausgeben (Daumenhaken, Klangbögen, das 8.Mundstück, Blattschrauben, S-Bögen) und wird eigentlich nicht besser klingen, wenn man nicht schon ein gewisses Grundniveau hat. Wer mehr über diese Problematik lesen möchte, kann das hier.

Blattschraube
Eigentlich fällt das auch unter Zubehörgedöns, jedoch mache ich hier eine kleine Ausnahme, da die meist mitgelieferte 08/15 Blattschraube meiner Ansicht nach großer Mist ist. Vor einiger Zeit habe ich hier bereits einen großen Blattschraubenreport geschrieben, in dem viel drin steht. Ich will jetzt nicht zu einer 40Euroschraube raten, dass wäre wieder schon zuviel. Aber eine einfache Lederbandschraube für 20 Euronen kann viel bringen. Sie ist unkompliziert im Handling und glättet den Sound, was bei dem oft quäkigen Anfängerklang nicht das schlechteste ist.
Und vergesst die Kappe nicht, oft ist bei so einer Schraube keine dabei, da muß man sich vielleicht nochmal extra die SmartCap von Francouis Louis besorgen bevor man gar nichts hat.

Gurt
Der aller beste Gurt der Welt ist der DeJaques, allerdings ist der schon etwas dekadent. Aber mal im Ernst, die Gurtwahl sollte im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Sax ist schwer und ich kenne viele, die Probleme mit ihren Nacken haben. Das größte Problem ist, dass die Gurte sehr auf den heraus stehenden Nackenwirbel drücken. Nun gibt es eine Vielzahl von Gurten mit Polsterung nur leider ist die eigentlich totaler Mist. Statt den Wirbel zu zu entlasten, belastet eine Polsterung gerade diesen noch mehr. Als höchster Punkt wird dort die Polsterung zusammen gedrückt und somit das meiste Gewicht lagert nun genau auf den Wirbel. Daher kann auf Polsterung gerne verzichtet werden. Es gibt manches Kuriose Gurtgeflecht, dass den Nacken entlastet, kosten aber meist aber auch dementsprechend und diese Pferdegeschirr ähnlichen Teile sind eher unansehnlich und störend (gerade beim schicken/coolen Bühnenoutfit). Sehr gut finde ich daher den eigentlich einfachen Cebulla-Gurt der zwei getrennte Polster hat, also wirklich den Nackenwirbel entlastet (u.a. hier erhältlich).

Ständer
Ein Notenständer ist ein Muß. Die kleinen Silbernen passen zwar in jede Tasche sind aber schnell sehr klapprig und halten eigentlich keine Aktenordner (wenn ihr in einem Hobbyorchester spielt) oder Realbooks (wenn ihr nicht mehr in einem Hobbyorchester spielt) aus. Die Großen halten zwar ne Menge aus, sind aber zum transportieren nur nervig. Das hier halte ich für für einen guten Mittelweg (gibt es sogar in verschiedenen Farben).
Ein Saxophonständer macht meiner Ansicht nach auch Sinn. Ein aufgebautes Instrument im Ständer läd mehr zum üben ein, als wenn es in einem Koffer versteckt in der Ecke ist (außerdem ist es sehr dekorativ). Und gerade auf Proben ist das allemal sicherer, als das Sax einfach auf den Stuhl zu legen. Allerdings sind die normalen Ständer recht sperrig. Es gibt in der Zwischenzeit einige, die sich leicht in den Trichter des Saxes verstauen lassen und dadurch sehr mobil sind (dafür lohnen sich auch die 10 Euro mehr, glaubt mir).

Metronom und Stimmgerärt
So bitter es ist beides ist leider fürs Üben essentiell. Beim Sklaventreiber sollte man darauf achten, dass man sich einen lauten besorgt, damit man das Teil beim spielen auch noch hört. (Es gibt welche mit Ausgang für zum an die Anlage anschließen). Es gibt auch zahlreiche Kombigeräte, allerdings sind die guten teurer, als je ein Metronom und ein Stimmgerät. Es gibt inzwischen auch Tuner mit Vibrationsabnahme. Das ist für den Saxophonsiten eigentlich recht praktisch. An den Schallbecher geklemmt, kann man sich auch in der noch lauten Umgebungen (z.B. direkt vor der Probe, wenn sich alle einspielen) und selbst beim Spielen selbst, kann man einen verstohlenen Blick auf das Gerät werfen und kontrollieren am man selber gerade nicht stimmt oder doch der Nachbar (man muß es ja danach nicht verraten).  Ein schickes Gerät, das viel kann und wenig kostet ist das hier. Ansonsten kann man allem vom KORG vertrauen.

Wischer und Putzzeugs
Nur Klassiker putzen ihre Instrumente, Jazzer stehen zu ihrem Dreck. Im Gegenteil, man ist sogar noch stolz auf jede Gebrauchsspur, den die verleiht dem Instrument Charakter, klingt also besser. Ich persönlich putze auch selten, da es beim Sax wenig Grund gibt, wenn man nicht ständig nach (oder während) des Essens Sax spielt. Nur Mundstück und Blatt werden regelmäßig mal heißem Wasser (selten auch mal ne Kukidentkur (Vorsicht bei Kautuschukmundstücken, hier kein zu heißes Wasser und kein Kukident, weil sich sonst Schwefel raus löst) ) gereinigt, damit es nicht stinkt und hin und wieder auch mal der S-Bogen, da sich bei mir dort nach einer Zeit Zeugs ansammelt, dass erstens irgendwann auch müffelt und zweitens den Klang verändert (ein spannendes Thema unter Trompetern). Ansonsten ist es eigentlich doch ratsam mit einem Durchziehwischer nach dem Spielen mal durch zugehen. Allerdings reicht dafür auch ein altes Stofftaschentuch, das an eine Schnur gebunden ist und am anderen Ende ein paar Holzperlen in einer Reihe befestigt sind, aus. Von den Staubfeudeln muß ich vehement abraten. Warum kann man hier nachlesen.
Wer sich ein sibernes oder unlackiertes Instrument kauft und es glänzend bleibend haben möchte ist selbst Schuld. Silber läuft unweigerlich an und muß daher ständig mit Silberputztüchern gereinigt werden und ein Sax hat viele Ecken und Kanten. Bei unlackiertem Messing ist es fast aussichtslos gegen anputzen zu wollen.
Allerdings ist meist beim Sax schon ausreichend Zeugs dabei.

Sonstiger Kleinkram
Was man sonst noch in Reserve im Koffer haben sollte:
-Bißplatten (aber das habe ich Teil 2 des USSG schon erwähnt)
-Fett (für den S-Bogen Kork und die Steckverbindung Sax-Bogen)
-Zigarettenpapier (für Notfallmaßnahmen bei undichten Klappen und zu dünnem S-Bogen Kork)
-Reedguard (meist reicht das Plasteteil aus, dass beim Blatt dabei ist, aber inzwischen sparen auch da die Firmen und mit einem Schicken Blattaufbewahrungsoption kann man im Saxsatz noch mehr angeben).
-4 Wäscheklammern (für windige Outdoorgigs um die Noten zu befestigen. Wer sozial veranlagt ist, nimmt noch mehr für die restlichen Kollegen mir)

noch ein paar Tipps
Ich würde euch ja gerne jetzt noch etwas Literatur zum Anfang empfehlen, nur kenne ich keine Anfängerschulen. Das was ich damals hatte, war eine ca. 300 Jahre alte aus dem Russischem übersetze Anfängerschule, in der Jazz kurz im letzten Kapitel nebenbei erwähnt wird. Die möchte ich keinem antuen. Außerdem geht nichts über einen guten Lehrer. Oft ist das so ein Streitpunkt aber ich rate vehement zum Unterricht (warum steht hier).

Sucht euch schnell eine Gruppe gleichgesinnter, mit denen ihr musizieren könnt. Das Sax ist eigentlich kein Solointrument. Es macht Spaß und motiviert mit anderen zu spielen, außerdem schult es extrem in einer Band zu sein, die einen fordert. Es gibt viele Hobbyblasorchester die ein harmloses Niveau haben aber viel Freude beim musizieren.

Verschont das Internet! Das meine ich wirklich ernst, überlegt euch gut, was ihr Online stellt. Seid selbstkritisch! Überlegt, wer das wirklich hören will. Ich kenne zig schlechter Saxaufnahmen, die durch das Netz gehen und eigentlich jeden nur nerven. Wer will den wirklich hören, wie es klingt, wenn jemand nach einem Monat Summertime zu einem Playalong dudelt? Selbst wenn ihr Rückmeldung über euren Stand haben möchtet, sind viele zu nett und beschönigen gerne, sie finden es teilweise sogar gut, weil sie selber nicht besser spielen können, oder ihr werdet böswillig zerrissen. Außerdem, was einmal im Netz gelandet ist, bleibt auch dort. Deshalb gibt es nur sehr wenig von mir im Netz, weil ich mit den meisten Aufnahmen nicht zufrieden genug bin. Ich braucht also auch nicht anfangen zu bloggen, denn ich kann euch sagen, das macht ’ne Menge Arbeit und es ist schwer, noch nach einem halben Jahr wirklich noch etwas neues zu sagen zu haben. Und falls ich Fragen habt und die im Netz stellen wollt, benutzt bei der Seite die Suchfunktion. Wahrscheinlich hatte jemand schon vorher das gleiche Problem. So hat man erstens seine Antworten sofort und zweitens nervt nicht die Forenuser.

Stellt euch gut mit den Nachbarn. Wahrscheinlich werden die in nächster Zeit viel erdulden müssen. Eine Vorwarnung und vielleicht eine Flasche Rotwein beruhigen das Gemüt. Macht euch schlau, wie lange ihr Üben könnt (ist von Bundesland, Instrument und Hausordnung unterschiedlich) und haltet euch daran. Auf der Homepage von dem Saxophonisten Bastian Fiebig gibt es einen schönen zusammenfassenden Artikel darüber.
Es wurde schon wegen weniger geklagt. Wenn Ihr dann allerdings im Treppenhaus die ersten Komplimente für euer Spiel bekommt, dann seid Ihr auf dem richtigen Weg.

Ach ja, und als letzten Tipp, immer schön fleißig und regelmäßig in meinen Blog rein schauen und ein gründlicher Blick in die Lektionen lohnen sich auch 😉

to be continued ?
Man weiß nie was noch kommt, und wie die Hollywoodgrößen will ich mir ein mögliches Sequel offen halten. Bilder (muß mir nur noch etwas passendes einfallen) und Rechtschreibkorrektur kommen hier allerdings auch noch.

Der ultimative Saxophonstarter-Guide (Teil 2)

Hier geht’s zum ersten Teil des ultimative Saxophonstarter-Guide.

So, nachdem das Einstiegsquiz bestanden worden ist und man vielleicht schon ein Instrument in der Hand hat, stehen noch ein paar andere Punkte aus, die man zum Anfang beachten sollte.
Leider hört es mit der Auswahl des Instruments leider mit der Entscheidungsqual nicht auf.

Mundstück und Blatt sind für den Sound meist entscheidender als das Saxophon selber. Zwar sind beim Saxophon schon ein Mundstück und ein oder zwei Blätter beigelegt. Blätter sind Verschleißware und je nachdem was für ein Sax man gekauft hat ist das beigefügte Mundstück brauchbar oder totaler Mist.
Die Krux an der Sache ist, dass man als Anfänger eigentlich brauchbares und leicht zu spielendes Equipment braucht, es aber als Anfänger nicht bewerten kann, ob das eigene Equipment das ist. Schlechtes Equipment kann zu vielen Problemen führen und der Einsteiger weiß nicht was es ist und verzweifeln daran.

Was die Auswahl des richtigen Equipments angeht, heißt es eigentlich leider wieder Probieren über Probieren, aber da man das als Anfänger schlecht wirklich gut beurteilen, was was taugt, kann das schwer werden. Leider verhält sich auch Equipment bei jedem anders, weshalb das, was bei jemand anderem funktioniert nicht zwangsläufig für einem selber funktionern muß. Zu viel Gesuche kann zu Frust führen und hält vom echten Üben ab. Zudem ist Materialschlacht auch immer mit großen Ausgaben verbunden. Daher rate ich, schnell etwas zu finden, auf dem man sich halbwegs wohl fühlt und man gut zurecht kommt und dann dabei erstmal zu bleiben.

Das Mundstück
DSC00132Die Suche nach dem passendem Mundstück (MPC=mouthpiece) ist oft eine niemals endende Suche. Hier gibt es einen Einblick in meine Odyssee. Es geht also nicht darum, möglichst schnell das beste Mundstück zu finden, sondern erstmal eines zu haben, auf dem man bequem seine ersten Schritte machen kann. Daher muß man auch nicht gleich 200 Euro dafür ausgeben. Wie in meiner Odyssee zu erkennen ist, kann auch ein Plastikmundstück für 30 Euro sehr gut sein und ist für den Anfänger absolut ausreichend. Als Saxophonist wird man öfter noch seine Mundstücke wechseln, also warum unnötig am Anfang dafür zu viel Geld ausgeben.

Gerne werden die Marken Otto Link, Meyer und Selmer empfohlen, ich hingegen rate an dieser Stelle davon ab. Eigentlich sind es gute Mundstücke, aber deren Ruhm basieren eher noch auf alten glorreichen Zeiten und heutzutage erlebt man immer wieder eine hohe Varianz bei diesen Marken, d.h. man hat schnell mal eine Gurke, merkt es nicht und müht sich damit ein paar Jahre ab. Vortreffliches hört man über die neuen ExpressionMPCs die wirklich günstiger sind.  Begeistert bin ich auch von den Cannonballmundstücken, die hier allerdings kaum so einzeln zu bekomme sind. Sehr solide sind die einfachen Ricos, Yamahas und Yanagisawas. Wer es etwas hochklassiger haben möchte, so halte ich die normalen Kautschuk MPCs von Jody, Brancher, Vandorren und Lebayle für gute Allrounder. Ich verstehe auch nicht, dass Anfängern oft KlassikMPCs (wie das Selmer S80) – also Mundstücke die vornehmlich für die klassische Musik gedacht sind – empfohlen wird. Diese sind oft nicht wirklich flexibel und gerade einem Anfänger würde ich zu ein Allrounder raten. Außerdem landen wahrscheinlich über 80% aller Saxophonisten eh beim Jazz.

Wie ein Mundstück klingt hängt maßgeblich von der Form ab. Was meist über das Material des Mundstücks gesagt wird, stimmt so leider nicht und kann getrost ignoriert werden (wer mehr wissen will, kann kurz hier reinschauen). Kammergröße, Kammerform, Baffle, Einlauf, Bahnlänge und Bahnöffnung sind entscheidend. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Herstellern und Modellen und bei jedem Modell noch verschiedene Bahnöffnungen (teilweise auch Kammergrößen und Bahnlängen). Um die Verwirrung perfekt zu machen, hat jeder Hersteller seine eigene Skalierung. Vergleichstabellen findet ihr in den Linktipps.
Ich rate dem Anfänger von allen Extremen ab. Sehr große bzw. sehr enge (darunter fallen fast alle MetallMPCs) Kammern sind schwerer zu beherrschen. Übernehmt euch auch nicht bei der Bahnöffnung, das ist etwas in das man hineinwachsen muß. Die Bahnöffnung bestimmt, wie viel Luft man braucht. Je größer desto mehr Sound, allerdings auch schwieriger zu kontrollieren (Luftführung, Intonation, usw.). Alles ab 7 und aufwärts ist zu offen. Allerdings finde ich vieles, was man dem Anfänger sonst so empfiehlt (Yamaha 4c, Selmer C usw) zu eng. Je nachdem ob man eine kleine Lunge hat (oder Raucher ist) oder eine gigantische Puste (so wie der Wolf in dem Märchen mit den 3 Schweinchen) kann man sich für Öffnungen um die 5 oder 6 entscheiden.
Ach ja, und kauft euch gleich ein paar Bißplatten mit. Schützt die Zähne und das Mundstück, stabilisiert den Ansatz und reduziert den durchs MPC übertragene Körperschall.

Die Blätter
Saxophon BlätterEin kleines unscheinbares Teil mit großer Wirkung. Erst das Blatt läßt die Luft schwingen und nur so erzeugt das Saxophon einen Ton. Das Blatt ist also auch essentiell für den Sound und ihr erratet es schon, es gibt wieder eine unüberschaubare Auswahl an Marken, Modellen und Schnitten und alle klingen und verhalten sie sich unterschiedlich und nicht jedes Blatt passt zu jedem Mundstück und auch Spieler gleich gut. Zudem gibt es bei Blättern noch verschiedene Stärken. Und natürlich sind die Stärke angaben bei den Herstellern auch nicht gleich. Hier eine brauchbare Vergleichstabelle.
Die Stärke gibt an wie hart das Blatt ist, also wie leicht es sich spielen läßt. Ein weiches Blatt läßt mehr Spielraum in der Tongestalltung, fordert also auch mehr Kontrolle. Mit einem stärkerem Blatt kriegt man etwas mehr Sound raus (lauter). Ist das Blatt zu weich, kann es zu quiken führen, die hohen Töne stehen nicht stabil genug, die Ansprache ist schwammig und/oder die Oktave überspringt zu leicht; ist es viel zu weich, macht das Blatt, wenn man etwas mehr Gas gibt einfach dicht und blockiert. Ist das Blatt zu hart, strengt das spielen sehr an und man ermüdet sehr schnell; ist es viel zu hart, kriegt man es erst gar nicht zu schwingen.
Die Blattstärke muß passend zur Bahnöffnung gewählt werden. Je offener das Mundstück, desto leichter sollte das Blatt sein  (da das Blatt dort mehr ausschwingt), also bei engen Mundstücken dementsprechend härtere Blätter. Oft hört man, man sollte mit der härtesten Stärke spielen, mit der man noch klar kommt. Ich hingegen finde, dass Musik machen kein Bodybuilding ist. Man sollte mit der Stärke spielen, mit der man 2-3 Stunden bequem spielen kann. Man kann nicht wirklich musizieren, wenn man körperlich mit dem Equipment kämpft. Bei Bahnöffnungen um 5 und 6 sind Stärken um die 2/2,5 für einen Anfänger absolut ausreichend. Wenn man etwas fitter beim spielen wird, kann man die Blattstärke langsam erhöhen.
Wie schon gesagt, das Blatt ist Verschleißmaterial. Viele Anfänger spielen ein Blatt bis es abgeschlafft ist und dann noch zwei weitere Monate. Wenn Blätter abschlaffen verlieren sie ihre Spannung, klingen mistig und machen diverse Probleme. Aber oft wird das nicht bemerkt und der Anfänger ärgert sich, dass er so viele Probleme hat. Wechselt also regelmäßig. Am besten führt ihr ein Rotationsprinzip ein. Vier eingespielte Blätter werden in einem Turnus gespielt, jeden Tag ein anderes. So hat man erstens eine Kontrolle und merkt, wenn eines abschlafft und man hat immer Ersatz, wenn eines plötzlich kaputt geht.
Ja, ihr ahnt es schon: Blätter sind verdammt zickig und bedürfen viel Pflege. Hier habe ich mal ein paar Tipps für den Umgang mit Holzblätter zusammengefasst. Das ist auch einer der Gründe, warum ich selber Kunststoffblätter spiele (hier ein etwas ausführlicherer Test). Sie haben diverse Vorteile und können gerade Anfänger das Leben erleichtern. Allerdings sollte man schon wissen, welche Blattstärke man braucht. Am Anfang ist nicht immer ganz klar, was man braucht und so kauft man ein teures Plasteblatt nur um festzustellen, dass es bei der Stärke nicht passt.
Also was für Blätter soll man nun kaufen. Auch hier wird wieder oft zu etwas geraten, was ich so nicht verstehe. Es werden die blauen Vandoren und die orangen Ricos empfohlen. Das sind aber nur die günstigsten Blätter der zwei bekanntesten Marken. Günstig bedeutet, dass die Blätter weniger selektiert, also mehr Krücken in einer Packung sind. Ein Profi kann Krücken erkennen und nachbearbeiten. Wie soll das ein Anfänger machen? Investiert ruhig zwei Euro mehr, dafür könnt ihr dann sicher gehen, mehr bessere Blätter und weniger Krücken zu haben. Ein kleiner Tipp ist, beim Kauf sich die Blätter vorher nochmal einzeln anzuschauen. Haltet es gegen das Licht und schaut, ob das Herz gleichmäßig und symmetrisch gewachsen ist.
Welche Marke oder Modell man kauft ist eigentlich egal. Fragt man 10 Saxophonisten, was sie denn für die besten Blätter halten, bekommt man 12 verschiedene Antworten. Die bekannten Blattmarken funktionieren also alle. Es ist also nicht so schwer, wie ein passendes/funktionierendes Mundstück zu finden. Die Feinheiten im Klang wird man als Anfänger eh nicht aus den Blättern rausholen können. Die einzige Marke, die ich vielleicht empfehlen kann, sind AW-Reeds (u.a. hier erhältlich); nicht umbedingt, weil sie so gut klingen, aber ich und viele andere Saxophonisten haben festgestellt, dass es die Marke mit der geringsten Varianz ist und jedes Blatt funktioniert (außerdem ist es eine deutsche Firma).

Wer jetzt immer noch keine Ahnung hat, was er sich zulegen soll, für den ist vielleicht dieses Anfängersetup etwas.

to be continued
Man kennt es von Filmen, fast nie bleibt es bei nur zwei Teilen. Meist sind es Trillogien. Ich hoffe nur, dass es bei dem ultimativen Saxophonstarter-Guide eher um ein „Zurück in die Zukunft“ als ein „Matrix“ handelt. Mit dem Saxophon, dem Mundstück und den Blättern haben wir jetzt das essentielle schon behandelt. Wer bei der ganzen Auswahl, die es auf dem Markt dafür gibt, sich absolut überfordert fühlt, ist es zurecht. Aber „don’t panic!“, viele Saxophonisten suchen ihr Leben lang nach dem richtigen Equipment. Allerdings ist das Equipment für die Musik eher zweitrangig, also zerbrecht euch nicht zu sehr den Kopf darüber.

Im dritten und finalen Teil geht es um das restliche Gedöns und ein paar Tipps für den Anfang.

Der ultimative Saxophonstarter-Guide (Teil 1)

Soso, Sie haben also vor mit dem Saxophon anzufangen? Wissen sie denn, was Sie alles beachten müssen bei dem Erwerb ihres ersten Saxophons? Hier in diesem Artikel werden Sie viel hilfreiches finden. Aber erstmal müssen wir testen, ob Sie überhaupt würdig sind dieses noble Instrument zu spielen. Nur wenn Sie alle Fragen richtig (Lösungen am Ende des Artikels) beantworten, hat ihre Saxkarriere vielleicht eine Chance.

charlie_parker1)  Wer von diesen ist ein bedeutender Saxophonist gewesen?
a) James Gardener
b) Charlie Parker
c) Richard Yard
d) Anton Courtner

2) Jazz ist …
a) ein Automodel von Honda
b) ein afrikanischer Ausdruck der so in etwa „Ejakulation“ bedeutet
c) die Abkürzung von jamaikansich aromatisierter Zimtzucker
d) eine Musikstilrichtung

3) Was bedeutet es, wenn das Saxophon ein ES-Instrument ist?
a) das Saxophon ist ein transponierendes Instrument und klingt eine kleine Terz höher als notiert
b) daß das Saxophon von Genus her ein Neutrum ist. Es gibt noch ER- und SIE-Instrumente.
c) das Instrument ist es-bar
d) wie bei der Mundharmonka, gibt es ein Saxophon für jede Tonart. Dieses Instrument geht nur für Es-Dur

4) Wer ist bekannt für gute Saxophonmusik
a) James Last
b) Kenny G
c) Captain Cook und seine singenden Saxophone
d) Sonny Rollins

5) Das Saxophon heißt so, weil …
a) es in Sachsen (eng. saxonia) erfunden wurde
b) der Name ein Insiderwitz ist und auf einem schlechten Wortwitz mit „sex“ basiert
c) der Erfinder so hieß
d) das Instrument wurde früher immer in einem Sack transportiert, weswegen man es umgangssprach                            im englischen „Sacksophone“ nannte, woraus dann Saxophone wurde

6) Der Begriff „Altsaxophon“ bedeutet, dass …
a) es ein Vintagesaxophon ist, welche oft recht wertvoll sind
b) es von der Notenlage eine Quarte höher ist als ein Tenor und eine Quinte Tiefer als ein Sopran
c) es ein alternatives Saxophon ist, also keinen  parabolisch Konus hat, wie die originalen Saxophone
d) es, wie das Es-Saxophon für Es-Dur geeignet ist, für alterierten Skaalen geeignet ist.

Ich hoffe, sie konnten alle Fragen leicht richtig beantworten, dann können wir auch mit dem Guide langsam beginnen.

Was für ein Saxophon?
Soll es nun Tenor oder Alt sein. Bariton ist zwar auch cool aber doch sehr teuer und daher vielleicht als Erstinstrument ungeeignet. Vom Sopran rate ich wehement ab. Es gibt den berühmten Spruch „das Sopran ist eine Bitch“ (Wer jetzt an Sängerkollegen denkt, dafür kann ich nichts). Intonatorisch ist das Sopran deutlich schwerer zu beherrschen und das erzeugen eines angemehmen Tones dauert auch deutlich länger als beim Alt oder Tenor. Das Sopran ist wirklicher eher etwas für geübtere Spieler.
Bud Spencer SaxOb jetzt Tenor- oder Altsaxophon ist eher Geschmackssache. Das Altsaxophon ist grob allgemein gesprochen etwas heller, kerniger, zentrierter und durchsetzungsfähiger als das Tenor. Leute die gerne hoch hinaus wollen, schnell und furios spielen möchten sind eher auf dem Alt zu finden. Spieler die sich gerne in einen richtig fetten charaktervollen Klang legen, tendieren eher zum Tenor, da dieses mehr Soundmasse bietet. Ein schöner Ton ist leichter auf dem Tenor zu erzeugen. Ein amerikanischer Jazzjournalist hat mal geschrieben „Das wichtigste, was die Schwarzen über ihre Seele gesagt haben, haben sie auf dem Tenorsaxophon gesagt“.
Wenn man schon Saxophonvorbilder hat, kann man sich auch nach dem Richten, was diese gespielt haben. Zudem sollte man sich überlegen, was man vornehmlich damit spielen möchte. Wer gerne in einem Orchester spielt, und aus egotechnischen Gründen ungern die „zweite Geige spielt“ sollte vielleicht beachten, dass vornehmlich das Alto das Leadinstrument im Saxsatz ist. Wer hauptsächlich Rock’n’Roll spielen will, wird vielleicht bemerkt haben, dass in der Stilisitik vornehmlich das Tenor benutzt wird.
Ein anderer (meiner Meinung nach) auch entscheidender Faktor ist es, wie das Saxophon an einem selbst aussieht. Schaut euch ruhig mit Instrument im Spiegel an. Bei manchen Menschen sieht das Altsax einfach wie ein Kinderspielzeug aus. Bei BudSpencer wirkt z.B. das Bariton wie bei anderen das Altsax (siehe Bild)

Welche Marke? Welches Model?
Diese Fragen lese ich am meisten in den Foren. Bei der Auswahl kann ich auch verstehen, dass man, wenn man neu in der Materie ist, sich da leicht überfordert fühlt. Was ich dann meist als erstes zurück frage, wie viel Geld denn dafür ausgegeben werden kann.
Persönlich bin ich der Meinung, dass man für mehr Geld auch mehr Saxophon bekommt, aber was ich genau meine, muß ich erklären. Die Begriffe „Profisaxophon“ und „Schülersaxophon“ finde ich sehr ungeschickt. „Profisaxophon“ meint nur, dass es den Bedürfnissen eines Profis genügt, also keine Intonations- und Anspracheprobleme hat, einen tollen Klang bietet und absolut zuverlässig ist. Also alles das, was eigentlich ein Anfänger auch dringend nötig hat. Der Begriff „Profisax“ hat also nichts damit zu tun, dass es nur von Profis spielbar ist, im Gegenteil sogar. Naja und „Schülersaxophon“ klingt einfach besser als „billigeres Saxophon“.
Am besten fangen wir im untersten Preissegment an.
Ein neues Saxophon bekommt man schon ab 300 Euro. Diese Saxophone kommen aus China, sind absolute Massenware und um das ganz klar zu sagen, man darf für 300 Euro kein 3000Euro Instrument erwarten. Der Begriff „Chinaschrott“ ist allerdings überhohlt. Die Chinesen (Achtung: es sind die Festlandchinesen gemeint. Was aus Taiwan kommt ist eine ganz andere Sache) haben in den letzten Jahren sehr viel gelernt. Die meisten Chinasaxophone klingen inzwischen eigentlich nicht schlecht und stimmen auch halbwegs. Also warum sollte man da nicht zugreifen? Gegegnfrage, warum fährt keiner ein chinesisches Auto. Die funkeln auch hübsch, sind billig und bringen dich komfortabel von A nach B. Tja, aber keiner traut diesen Teilen. Zurecht nach dem letzten ADAC-Test. Mit den Chinasaxophonen ist es ähnlich. Varianzen kommen immer noch vor, da die Qualitätskontrollen in China schlecht bis gar nicht vorhanden sind. Da kann es sehr wohl mal vorkommen, dass man ein schlechtes Sax erwischt. Zudem sind diese Teile nicht sehr langlebig und verläßlich. Die Mechanik ist aus zu weichem Material und verstellt sich mit der Zeit (Intonations- und Ansprachemängel sind somit vorherbestimmt), Kleber löst sich und Polster, Filze und Korke können leicht abfallen (das kommt allerdings gelegentlich auch bei höherwertigen Firmen vor). Kurz diese Teile sind nicht wirklich verläßlich und können nach einem halben Jahr intensiveren Spielens schon nachlassen und so die Freunde am Instrument sehr trüben. Viele Saxdocs verweigern sogar die Arbeit an solchen Instrumenten, weil sie keine Garantie geben können, dass ihre Reperaturen an dem Instrument halten. Ich meine also, dass es für jemanden, der sich seriös mit dem Saxophon beschäftigen möchte höchst suboptimal ist. Für jemanden, der vielleicht nur mal mit dem Instrument Saxophon experimentieren möchte oder seinem kleinem Kind ein erstes Instrument schenken möchte ist es ideal.

Langsam fängt es preislich an, dass man auch Markenware kaufen kann. Natürlich die „Schüler- und Anfängermodelle“. Oft sind dieses allerdings auch Chinainstrumente und bieten eigentlich nicht wirklich viel mehr als die eigentlichen Chinainstrumente. Jedoch verspricht alleine der Markenname schon etwas mehr Verlässlichkeit, da die Firmen darauf achten, dass die Instrumente die mit ihrem Namen verkauft werden, kein schlechtes Licht auf diese Werfen. Die  Materialien sind hochwertiger, die Arbeiter meist etwas besser geschulter und die Qualitätskontrolle penibler. Zudem bietet der Markenname einen höheren Wiederverkaufswert. Zuletzt findet man mit so einem Instrument unter Saxophonmitspielern oft schneller und mehr Akzeptanz.

Die Saxophone aus Taiwan sind ein ganz deutlicher Qualitätssprung nach oben. Dort haben namenhafte Hersteller lange fertigen lassen und lassen es heute noch und so  konnte sich dort richtig viel KnowHow ansammeln. In den 80ern kam jedes 3. Saxophon aus Taiwan. Das Sortiment reicht von guten preislich fairen Schülerinstumenten bis hin zu Profiinstrumenten. Die Instrumente sind meist aus höherwertigem Material, haben mehr extras (Stellschrauben, Metalldaumenhaken, bessere Taschen/Koffer usw), es gibt sie in mehr Ausführungen (Finishes), mehr Luxus und werden von Leuten zusammengebaut die Anscheinend etwas über das Saxophon wissen.
Jupiter, System54, LeMonde, Expression usw. sind Taiwanesische Firmen die sehr gute Mittelklasseintrumente bauen zu meiner Meinung nach besten Preis/Leistungs-Verhältnis. P.Mauriat und Cannonball (eigentlich eine amerikansiche Marke, die aber dort fertigen läßt) bedienen eigentlich hauptsächlich den Profisektor. Neue Taiwanmarken sprießen gerade wie Tuplen in Holland im Frühling. Da aber alles irgendwie gegenseitig geklaut ist, klingen die meist alle sehr gut, aber im Prinzip irgendwie doch recht ähnlich. Man hat sozusagen eine Taiwansaxsoße (süß-sauer). Übrigens ein echter Geheimtipp ist immer noch die Marke Sequoia.

Jetzt sind wir im Highendsektor: 2500€ und aufwärts. Die Topmodelle von Yamaha, Yanagisawa sind über allen Zweifel erhaben. Die Japaner produzieren mit Abstand auf dem höchsten qualitativem Niveau. Selbst deren Schülerklassen sind sehr zuverlässig, weshalb diese gerne gekauft werden. Selmer hingegen produziert Saxophone ausschließlich für das Profisegment. Daher kommt auch das Gerücht, dass Yamaha eine Schülermarke sei und Selmer die besten Saxophone der Welt produziert.
Andere Interessante Vertreter in diesem Bereich sind Rampone, Keilwerth und Brancher. Es werden nur noch beste Materialen verwendet, die Männer und Frauen in den Werkstätten sind ausgebildete Fachkräfte, penible Kontrollen (naja, ich hatte da von bestimmten Herstellern auch schon nicht ganz so penibel kontrollierte Instrumente in der Hand), mehr Arbeitsaufwand (z.B. die Schallbecher handgehämmert was sich sehr positiv auf den Sound auswirkt). All das macht sich sowohl in der Verläßlichkeit als auch im Sound des Instrumentes bemerkbar. Das Yanagisawa meines Lehrers z.B, wurde immer intensivst genutzt und mußte erst nach 10 Jahren zum ersten mal zum Saxdoc. Zudem bekommt man hier oft noch richtige Tradition und Design. Bisher hat mir außer Cannonball, die eigentlich amerikanisches Design sind, kein Saxophon aus dem unteren Preissegment optisch besser gefallen, als eines der Topmarken. Außerdem sollte man bedenken, dass es diese Marken sind, die die Saxophone entwickeln (Fernost hingegen kopiert nur) und dass hier europäische Arbeiter bezahlt werden.
Wer das Geld hat, kann es ruhig in ein Profisaxophon stecken. Man kann zwar genau so gut in einem Skoda fahren lernen aber in einem Audi macht es einfach mehr Spaß. Was man bedenken sollte ist, dass man jedoch noch am Anfang seiner Entwicklung steht. Es kann also durchaus sein, dass man nach 3 Jahren einen anderen Geschmack entwickelt und feststellt, dass einem ein anderes Profisax viel besser liegt und man kann ein zweites mal 3000 Euro ausgeben.

Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch die Vintagesaxophone. Allgemein würde ich sagen: interessant aber für den Anfang ungeeignet!  Der Markt ist riesig und unüberschaubar zudem kann ein Anfänger den Zustand eines Saxes schlecht einschätzen. Außerdem sind viele Vintages nicht ganz so „problemlos“ wie Neuinstrumente. Kleine Intonationseinbußen, schwereres Ansprechen bestimmter Töne sowie eine unbequeme bis hinderliche Applikatur. Warum sich als Anfänger unnötig Steine in den Weg legen? Einige meinen wegen den „charakteristischen Klang“. Man könnte allerdings dazu auch Störgeräusche dazu sagen. Vielleicht klingen die neuen Instrumente nicht ganz so „interessant“ aber persönlich bin ich der Meinung, dass die neuen dafür in der Regel eine höhere Klangqualität liefern. Ich kenne Fälle von Leuten, die gerade mal 2 Jahre spielen, aber in ihrem Keller 6-10 total interessant klingende Saxophone haben, aber auf keinem von denen höre ich der Person gerne beim spielen zu. Dann lieber etwas langweiliger klingen, aber brauchbar.

Wo und Wie kaufen?
SaxeNachdem man ungefähr weiß, welches Saxophon man möchte, welches Modell es sein soll und wie Geld man ausgeben will, kann man beim Kauf noch sehr viel falsch machen. Eine goldene Regel ist es eigentlich „Kaufe nie ein Instrument, dass du nicht vorher sorgfältig selber angespielt hast“ Aber wenn man noch ganz am Anfang steht, hilft das allerdings gar nicht. Auch der Tipp dann jemanden mitzunehmen der bereits spielen kann, ist auch nicht ganz die Lösung, da das Sax bei einem selber wieder ganz anders klingt. Was für den einen sehr gut funktioniert, muß auch nicht unbedingt für für einen selber gut funktionieren. Man kann höchstens Tendenzen hören, wenn derjenige verschiedene Saxophone im Vergleich spielt. Also ob ein Sax heller oder dunkler klingt, zentrierter oder voller als das andere. Viele Musikgeschäfte bieten die Möglichkeit eines Mietkaufs an. Man mietet quasi die ersten 6 Monate das Sax nur und wenn man beim Sax bleibt und einem das Sax gefällt kauft man es und die Raten werden auf den Vollpreis abgerechnet.
Aber wie soll man sich dann entscheiden? Das ist wirklich eine schwere Frage. Ob man nun ein Yamaha oder Yanagisawa Schülermodel für ungefähr den gleichen Preis kauft ist eigentlich sogar irgendwie wurscht, beide sind sie gut.
Nehmt das Teil in eure Hände, wie fühlt es sich an. Was sagen vielleicht kompetente Freunde? oder der Verkäufer (nicht jeder ist nur auf Profit aus; hier ist Menschenkenntnis gefragt), welches macht auf euch den qualitativ besseren Eindruck, bei welchem Sax gefällt euch die Farbe besser (das Auge spielt mit!)? Menschen mit besonders kleinen und großen Händen sollten auf jeden Fall überprüfen, ob die Mechanik in die Finger passt (besonders die Linke Hand mit dem Palmkeys (diese zapfenförmigen Hebel) und die tiefen Töne. Die modernen Mechaniken sind eigentlich alle sehr gut (und auch ähnlich), aber kleine feine Unterschiede gibt es doch.
Generell halte ich es für eine gute Idee, zum nächsten Qualifizierten Musikhänder oder besser noch Saxdoc zu gehen und sich von dort ein Saxophon zu holen. Man bekommt eine qualifizierte Beratung (naja, hoffentlich) und die Garantie (so ist es bei guten Händerln üblich), dass das Saxophon in einem guten Zustand ist und oft bieten sie noch einen gratis Checkup und Nachjustierung nach einem halben Jahr. Dafür lohnt es sich, auch mal 100 Euro mehr auszugeben.

Besonders sinnvoll halte ich eigentlich Secondhandinstrumente. Nur läuft man hier die Gefahr, dass man oft die Katze im Sack kauft. Wenn das Teil abgenudelt ist, nicht deckt und fast schon schrottreif ist, ist es egal wie viel Selmer da drauf steht. Eine komplette Generalüberholung kann locker nochmal 500€ kosten und plötzlich ist das vermeintliche Ebayschnäpchen doch nicht mehr so günstig. Allerdings kann man mit einem Secondhandinstrument auch sehr viel für sein Geld bekommen. Ein gutes Saxophon ist für mehr als nur 3 Jahre konzipiert und der Markt ist voll von 3 Jahre benutzen Yamahamittelklasse-Instrumenten. Es gibt genug Leute, die schnell die Geduld mit ihrem neuen Hobby verlieren und auf Gartenzwergebemalen umspringen, oder Leuten die soviel Spaß daran haben, dass sie ihr Equipment upgraden und deshalb ihr „Anfängersax“ verscherbeln. Oft kann man sogar richtig schöne „Profiinstrumente“ für einen tollen Preis ergattern. Das Selmer Mark 7 ist ein immer noch total „underpriced“ Instrument. Ein weiterer Vorteil ist, dass bereits gebrauchte Saxophone wertstabil sind. Aus oben genannten Gründen weiß man nie, ob das erste Saxophon auch das letzte ist, weshalb man hier ruhig an den Wiederverkaufswert denken kann. Das gilt zwar so auch für Vintages, aber warum Youngtimer den alten Kannen für den Anfang vorzuziehen sind, habe ich oben bereits erwähnt. Also es gibt da viel sehr brauchbares aber auch vieles in sehr abgenutzten Zustand. Als Anfänger ist das schwer zu beurteilen. Einen erfahrenen Freund mit zum Kauf zu nehmen ist hier wirklich sinnvoll. Man kann Ebay abgrasen, aber hier sind viele Dachbodenfunde eher Kellerausmistungen, es gibt Kleinanzeigen auf Musikerwebseiten, die recht seriös sind und viele Saxophonfachläden verkaufen auch gebrauchte Instrumente. Hier hat man den Vorteil, dass man eigentlich davon ausgehen kann, dass sie bei dem Händler im guten Zustand sind.

Wer dennoch meint, nicht mehr als 300Euro auszugeben wollen, dem sei gesagt, dass Thomann auf alle seine Waren 3 Jahre Garantie bietet.

to be continued:
Da dieser Artikel jetzt schon lang genug ist, ist hier erstmal Ende, aber hier geht es zum 2. Teil des ultimativen Saxophonstarter-Guides.

(Lösungen: 1b, 2d (wobei a auch richtig wäre und c ist nur ein ethymologisches Gerücht), 3a, 4d, 5c, 6b)