Brancher Goldmessing Alto – neuer französischer Luxus

Eigentlich gibt es hier ja schon einen Brancher-Test von Volker Kaufmann und so waren wir der Sonic über ein Jahr vor raus. Aber es hat mich schon länger gereizt, ein Brancher Sax mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen, da die Eindrücke von der Musikmesse überragend waren. Brancher scheint die neue Edelmarke zu, zumindest die Preise befinden sich auf Selmer Niveau. Freundlicherweise stellte mir nun Bastian Fiebig von Chili Notes, dem deutschen Vertrieb von Brancher, ein Vorführmodell zu Verfügung, damit ich mir endlich ein eigenes genaues Bild machen konnte.
Das Testobjekt ist  Alto aus Goldmessing (GL), sich also durch einen großen Kupferanteil (85%) auszeichnet. Diese Variante gibt es nur beim Alto. Weiterlesen

neues und altbekanntes von der Frankfurter Musikmesse 2010

Puuh, war das wieder eine Odyssee. Ich saß länger in irgendwelchen Zügen als das ich mir auf der Messe die Hacken wund laufen konnte. Irgendwann um 4 Uhr morgens mußte ich aufstehen (für einen Jazzer ist das eher eine Zeit zum ins Bett gehen) und bin dann irgendwann spät zu einer Zeit im Bett gelandet, die für einen Jazzer angemessen ist. Und dennoch habe ich nicht mal die Hälfte von dem auf der Messe geschafft, was ich eigentlich alles besichtigen und anspielen wollte. Trotzdem war es sehr interessant und, sich gelohnt und es ist genung zusammen gekommen, dass es für einen langen schönen (bzw schön langen) Artikel reicht.

Der Artikel scheint doch etwas länger zu werden, aber da mir keine sinnvolle Teilung einfällt ich jedoch ein paar Tage dran schreiben werde, werde ich ihn etappenweise ergänzen. Also müßt ihr also öfters mal vorbei schauen.

Vorweg, um hier einiges zu realtivieren (und auch einiges, was man woanders über die Messe lesen kann), die Messe ist alles andere als eine ruhige Umgebung. Es klingt, tönt, trötet, musiziert, krächst von überall. Akustische Kontamination wohin man „blickt“. Insofern sind alle klanglichen Eindrücke, die man dort hat mit bedacht zu genießen. Ein echter Test ist nicht möglich. Man spielt ein Sax 5min an, von Überall tönt anderes, die Ohren sind belegt und man kann leider nicht mit seinem gewohnten Instrument vergleichen. Sein eigenes Instrument mitzubringen war untersagt. Selbst Drum Sticks waren verboten. Man hatte sich nen Lärmschutzgrenze von 70dB gesetzt, wurde aber kaum irgendwo gehalten. Naja, vielleicht bei den Streichern. Deren Halle war ne Wohltat für die Ohren. Also werde ich keine definitven Aussagen machen, welches Saxophon wie klingt, und welches wie gut ist und welches nicht gut ist.
Zudem werde ich mich mit Preisaussagen zurückhalten. Erstens, hängt es immer vom Händler ab, wieviel irgendwas am Ende kostet. Zweitens, habe ich oft vergessen zu fragen. Drittens will ich nicht immer überall nochmal nachschauen und dann ggf. etwas falsches schreiben.
Und sorry, leider habe ich vergessen alles zu Photographieren und einige Bilder fehlen auch unerklärlicherweise. Also müßt ihr für visuelles und natürlich mehr Infos auf die Seiten der Hersteller, die natürlich alle verlinkt sind, bemühen.

Vielleicht nun erstmal so ein paar allgemeine Sachen, die ich so festgestellt habe zu meinen.
Es gab eigentlich wenig wirklich neues auf der Messe, was es nicht auch schon die Jahre zuvor gegeben hat. (Vielleicht liegt vielleicht an der Wirtschaftskrise?) Auch würde ich nicht sagen, dass es irgendwelche großen Qualitätssprünge nach oben oder nach unten bei irgendwelchen Händlern gegeben hat. Vieles entsprach den Erwartungen.
Irgendwie schien mir das Thema Sopran doch dieses Jahr recht vordergründig zu sein, aber dazu später mehr.
Erfreulich fand ich persönlich, dass diese Pseudoantik-Airbrush-Lack langsam aus den Regalen verschwindet. Der neue Trend ist „aged unlaquered“. Also dieser dunkle bis bräunliche Farbton an unlackierten Instrumenten, wie es Inderbinen schon seit Jahrenhat  und P.Mauriat vor zwei Jahren bei seinem PMXT 66R UL einführte, das (nicht ganz zu unrecht) Verkaufsschlager zum Verkaufsschalger avoncierte. Der Farbton kommt entweder durch die Messinglegierung selber oder durch verschiedenste „älterungs Methoden“ wie Säurebad oder das Stehen lassen im taiwanesischen Regen (was vielleicht im Prinzip das selbe ist). Ich finde diese Optik nicht nur ansprechender als die PseudoVintageOptik auch finde ich es klanglich besser.
Die massive Präsenz der Chinesen, zumindest in der Bläserhalle, die mir zwei Jahre zuvor sehr aufgefallen ist, ist dieses Jahr doch merklich zurückgegangen. Macht nichts, die waren auch in dieser Masse und der gleichen „Qualität“ und Klangsoße doch sehr langweilig.

Kommen wir nun also zu den einzelnen Austellern. Einige Hersteller habe ich bewußt ausgeklammert. Selmer, Yamaha, Yanagisawa stehen in jedem besseren Saxophonladen. Jupiter und Konsorten erst recht. Mich zog es bei der Messe eher zu denen, wo es wirklich etwas neues gab und solche die man nicht überall findet.  Natürlich gab es auf der Messe ein paar Pflichtbesuche, die erstmal abgeleistet werden mußten.

Fiberreeds
Da ich neue Blätter brauchte und viele Händler einen günstigeren Messepreis haben und ich mich auf ein Wiedersehen mit Harry Hartmann freute, gehörte der Besuch an seinem Stand zu den ersten Stationen. Den neuen „straight cut“ gab es ja schon vor einem Jahr und hat mich schon lange überzeugt. Neu ist ein der „Wiener Schnitt“ für Klarinette der jetzt auf der Messe frisch vorgestellt worden ist.

Theo Wanne
Der berühmte Mundstückschnitzer hatte einen gemeinsamen Stand mir Fiberreed und da ja seine Mundstücke der „neue Geheimtipp“ war mußte ich dort auch etwas schnuppern. Aber mit den Geheimtipps ist es so eine Sache. Alle zwei Jahre gibt es einen neuen. Vor zwei Jahren war es Jody Jazz mit seinem DV (zu dessen Stand habe ich es leider nicht geschafft, aber meines Wissens gab es da eh nichts neues), davor Lebayle und SR Technologies, davor Brancher usw.
Meist sind die Mundstücke wirklich ganz gut, aber das Rad erfinden sie eigenlich nie neu.
Die eigene Mundstücklinie von Theo Wanne gibt es ca. schon seit 2 Jahren. Jetzt ist sie komplett mit jeweils 5 verschiedenen Mundstücken für Alt und Tenor in verschiedenen „Helligkeitsstufen“. Man hat also die Wahl zwischen dem ultralauten hellenden FUnkmundstück, über den Allrounder zu dem ganz warmen smoothen Oldschool teil. Die 5 verschiedenen Mundstücke tragen die Namen indischer Gottheiten (sehr exotisch aber besser als irgendwelche sinnlosen Kürzel, wie DV NY, MBII, LBR oder so vielsagende Namen wie Jazz und Studio). Schick sehen die Teile ja aus und zudem gibt es sie nun auch nicht mehr nur in Metall sondern auch in Holz und Kautschuk. Aber keinen normalo Kautschuk sondern super spezial Vintagesuper Hardrubber, der besonders bröselig auf Schleifpapier ist (???).
Das besondere an den Wanne MPCs ist die „true large chamber“. Treue Leser wissen, dass ich kein Fan mehr bin, von den vielen engkammrigen MPCs auf dem Markt. Aber ob nun die „true large chamber“ nun eine neue Revolution ist oder nur eine neuerfindung des Rads lasse ich mal offen.
Weil es nicht wirklich Sinn macht, auf einem fremden Saxophon 20 Mundstücke zu testen, habe ich mir nur ein HR Alto Amma geben lassen. Schickes Mundstück, dass ich bei gelegenheit mal ordentlich Test spielen müßte.
Gefallen hat mir auch die neue Blattschraube von Theo Wanne, die bei dem Mundstück dabei war. Eigentlich ist sie konzipiert wie die Francois Louis Ultimate Ligature sieht aber stylischer aus. Zudem gibt es sie mit zig aberwitzigen Andruckplatten. Gold, Plain, soger ne Vintageandruckplatte. Absolut abtrus und absolut geil. Wäre sie wie die Mundstücke nicht ganz so hochpreisig gewesen, hätte ich sie gleich so mitgenommen. Jetzt muß ich mal schauen, wie ich da geschickt dran komme und einen weiteren Blattschrauben Test dazu schreiben kann.

oboes.ch
Auch hier wollte ich ganz bewußt wieder hin. Den vor zwei Jahren hatte ich auf der Messe ein sehr chickes kleines hölzernes Reedcase erstanden. Leider hatte ich es verloren und fand nichts, was so gut gewesen ist, wie dieses Case. Flach, aus schickem Holz, stylischer Magnetverschluß. Ich wußte leider auch die Firma nicht mehr, weshalb ein Nachbestellen auch nicht ging. Wie praktisch, dass die meisten Händler die gleichen Standorte wie vor zwei Jahren hatten und so habe ich mir einfach das gleiche wieder gekauft.
Der Hersteller ist Schweizer und scheint wohl eher aus dem Oben bereich zu kommen. Es gibt alles rund ums Oboenblättchen und deren Aufbewahrung. Daneben gibts halt auch noch Cases für Sax- und Klarinettenblätter. Die Qualität ist schweizerhaft. Das einzig irritierende war, dass ich mit einer Standdame gesprochen habe, die chinesischen Ursprungs war und deren englisch (Deutsch ging gar nicht) recht gebrochen war. Neben den Holzvarianten gibt es noch Varianten mit Stoffüberzug der von chinesischen Mustern verziert ist. (Ein Schelm, der jetzt chineschische Produktion wittert…)
Mit meinem Blättercase bin ich hochzufrieden und habe natürlich gleich meine neuen Fiberreeds rein gelegt.

Variosax
Diesen Stand habe ich eher zufällig entdeckt. Es  handelt sich quasi um einen nachrüstbaren großen „micro-tuner“. Micro-tuner findet man heute noch ab und zu an alten Saxophonen. Man steckte das MPC auf, und anstatt, dass man dieses beim stimmen nun, über den Korken schieben mußte, konnte man nun bequem, den S-bogen minimal verlängern, bzw. verkürzen. Hat sich aber nicht durchgesetzt wurde sogar oft nachträglich bei GÜs abmontiert.
Bei dem Variosax ist alles etwas größer. Man kann das Teil so weit ausziehen, dass das ganze Sax bis zu einem Halbton tiefer klingt.
Viele werden fragen, „Wozu?“. Und ich nehme an, die Frage hat man auf dem Stand wohl auch öfters gehört. Nunja, einerseits hat man wieder die Vorzüge eines guten Micro-Tuners andererseits kann man sich so diverse Tonarten erleichtern. Wenn man eine schwere hat, z.B. Fis-Dur, macht man Zack und kann in F-Dur spielen.
Zuletzt wird noch eine Klangverbesserung geredet („mehr Obertöne“), weil es keinen dämpfenden Kork mehr gibt. Das sehe ich ähnlich.
Der Hersteller ziehlt nach eigenen Ausagen eher auf Anfänger und Amateure, die sich mit schweren Tönarten schwer tun.

Nun sehe ich eine Reihe an Problemen. Erstens, wenn man einfach zwei cm länge dazu tut, wird das Sax nicht mehr so in sich stimmen können. Das trifft vor allem die höheren Töne. Im mittleren und tiefen Bereich dürfte sich Probleme in Grenzen halten. Intonation ist sowieso so eine Sache. Ein in sich perfekt gestimmtes Sax gibt es nicht, und er Spieler muß aktiv selber hören und stimmen (aber dazu schreibe ich demnächst mal etwas). Desweiteren passen nicht alle Mundstücke. Gängiges wie Meyer und Yamaha haben einen schmalen schaft, nur leider gibt es viele andere Mundstücke, die nicht passen, da muß sich er Hersteller noch etwas ausdenken.
Viele S-Bögen haben am Ring vor dem Korken, der müßte abmontiert werden, damit das VarioSax drauf geht. Solch einen Eingriff dürften viele scheuen. Generell muß das Teil von jemanden mit Ahnung montiert werden, was zusätzliche Kosten bedeutet.
Zudem bleibt die Frage des Sinns. Nehmen wir mal das Alto. Mit dem Teil kann man aus einem Es-Instrument ein D Instrument machen. Nur gibt es keine Noten für D-Instrumente. Selbst wenn mal mal ein Stück in Fis-Dur vor sich hat, man müßte sich die Stimme in F selber neu schreiben. (ob da das üben in Fis nicht vielleicht schneller geht, muß jeder selber wissen). Und selbst wenn es um das Improvisieren gehen sollte, sind doch die meisten, die mit komplizierten Tonarten dort konfrontiert werden auch soweit, dass sie auch in Fis spielen könnten.

Ich will nicht sagen, dass dieses Ding schlecht ist, ich meine nur, dass der Käuferkreis, für die das Interessant sein dürfte wahrscheinlich eher gering ist.

nuvo clarinéo
Auch dieser Stand war eher eine Zufallsentdeckung, war er doch nicht in der Bläserhalle sondern auf meinem Weg zu Chilinotes im Verlagsbereich in Halle 3. Es handelt sich hier um eine Plastikklarinette für Kinder. Optisch sehr auffallend duch das iPod weiß (mit peppigen Farbkleksen) und einem etwas dezenterem iPod schwarz. Das erste Anfassen war etwas merkwürdig, da doch alles aus Plastik ist und vieles anders als bei einer normalen Klarinette (vorallem kleiner). Aber dann sprach ich etwas mit dem Typen (auf englisch, da er wie das Produkt aus England kommt), schaute mir das Gerät nochmal genauer an und spielte es auch an.
Meine Skepsis wich der Begeisterung für die vielen durchdachten Details.
Also, das Plastikklarinetten gut klingen können ist kein Geheimnis mehr und auch dieser Körper ist „acustic desinged“. Es passen echte Es-Klarinettenmundstücke drauf und es spielt sich und klingt eigentlich sehr sehr annehmbar. Für die Kids gibt es auch ein Mundstück, das ist aber nicht so der Hit, jedoch gibt es dazu ein passendes Plastikblatt, welches einen Nippel hat, wodurch es immer richtig sitzt. Auch die Blattschraube ist idiotensicher. Auch wenn die Mechanik aus Plastik ist, scheint das Ding doch recht robust (made for kids).
Das Teil ist in C-gestimmt. Hurra, endlich mal ein Blasinstrument, wo man nicht mehr transponieren muß. Auch gut für Kids; es erleichtert ungemein das Zusammenspiel mit anderen ungemein. So viel Einfachheit  bringt reine Spielfreude auch die gelungene peppige Optik dürfte dem Spaß am musizieren helfen. Und das ganze soll dann ca. 150 Euro kosten, wenn es über den Teich zu uns kommt. Genial!
Ich denke aber, dass es nicht nur für Kinder ideal ist. Auch viele Erwachsene dürften damit als Nebeninstrument ihre Freude habe. Als Reise- oder Gaginstrument. Für so etwas hat man doch immer im Koffer Platz und es ist auf jeden Fall besser zum Üben als irgendwelche ekligen Mundstückübungen. Zudem dürfte es der Brüller sein, wenn man soetwas auf der Session oder bei einem Konzert aus der Tasche zieht.
Bei mir steht das Teil auf der Wunschliste.

Chili notes
Zur Pflicht gehörte auch ein Besuch bei Bastian Fiebig und Chilienotes. Ich machte mich dort ein wenig schlau, womit ich meine Schüler „quälen“ kann. Diverse Schulen, sinnvolle und hochwertige Playalongzeugs zur Improvistion und schöne Duette für Sax und Klavier. Neben allerlei Messetratscht hat man mir erzählt, dass es jetzt seit kurem die Homepage neu ist. Ein Blick lohnt sich. Zudem es ist die Seite mit der einzig vernünftigen Datenbank für gestohlene Instrumente. Nebenbei ist Chilinotes auch der deutscher Generalimporteur von Brancher und ich nutze die Chance die Saxophone dort in der Verlagshalle in einer Ruhe anzuspilen, an die in der Bläserhalle selber nicht zu denken war.

Brancher
Die Saxophone von Brancher sind noch recht neu (ca. 2 Jahre) haben aber schon einen hervoragenden Ruf. Mundstücke und Equipment gibt es schon länger von Brancher und da weiß man, dass das hochklassiges Zeug ist. (Die Blätter sind 100% Öko (wilder Bambus) und die Blattschrauben werden bei Cartier gefertigt) Nach meinem Anspielen meine ich, die Saxophone auch. Die Ausstattung super (was für Halsgurte, hätte ich keine zwei DeJaques, hätte ich mir von denen noch etwas gehohlt. Mechanisch, technisch und verarbeitungstechnisch merkt man sofort, dass man etwas besonderes in der Hand hat. Vorallem am Gewicht. Das Tenor wiegt fast soviel wie ein normales Bari (gut, dass die Gurte von gleicher Qualität sind). Klanglich sind die Teile sehr französisch. Also eher zentriert. Die Altoversion mit dem höheren Kupferanteil ist merklich weicher und klassischer, die normalen Messingvarianten, sind eher Jazzig und könnten viele Mk VI Fans bezaubern.
Besonders bemerkenswert fand ich das Sopran mit den DREI S-bögen. Alle klingen sie so dermaßen unterschiedlich, dass man meint, man hätte drei verschiedene Saxophone. Von der grellen Quitschtröte bis hin zum warmen exotischen Schlangenbeschwörungsflöte. Beim Brancherstand selber war ich dann nur noch eher kurz um mir die verschiedenen Finishes anzuschauen. Den Schwarz- und Antiklack gibt es nciht mehr (sehr gut) aber dafür eine schwarze versilberung (edel!).
Kurz: Brancher ist so wie Selmer sein sollte.
Da freue ich mich jetzt schon sehr auf das Testexemplar, auf das mir demnächst geliehen wird.

Trevor James
Bei Trevor James bin ich eigentlich nur wegen deren rosa Sax stehen geblieben und weil ich davon ein Photo wollte. Das Photo gibt es leider aus irgendwelchen Gründen nicht, dafür hat hat man mir erklärt, worum es sich bei dem Ding handelt. Es ist keine Geschmacksverfehlung sondern ein Kindersaxophon (quasi die HelloKitty Varaiante). Ansprechende Optik für Mädchen (für Jungs gibt es das noch in Schwarz und unisex in Gold). Die Mechanik ist reduziert, keine Doppeltasten, nur bis zum tiefen C (dennoch ein normal großer Schallbecher). Nun ja, das macht vielleicht das erlernen in den ersten 3 Monaten leichter, aber danach fehlen die zusätzlichen Tasten meiner Ansicht nach. Dafür ist das Instrument auch deutlich leichter. Es ist zumindest ein interessantes Konzept, dumm nur, dass ich vergessen habe nachzufragen, wieviel das Teil nun kosten soll.
Dann habe ich mir auch noch kurz die Profireihe von Trevor James zu gemüte gefügt. Die Mechanik erinnerte mich vom Gefühl etwas an Keilwerth (wahrscheinlich wegen der Tasten). Ansonsten haben die leider nicht so viel besonderes. Da würde ich mir etwas mehr Einfallsreichtum wie bei der Kinderserie wünschen, damit die Trevor James wirklich oben mitspielen könnte. (Sofern die das überhaupt wollen, denn den meisten Umsatz macht man mit Mittelklasseinstrumenten wie bei Jupiter und auf diesem Gebiet scheint Trevor James Fuß gefasst zu haben)

System 54
Auch nicht so wirklich überzeugt hat mich dieses mal System54.  Die sind auch gerade mal ca. zwei Jahre alt, haben sich in Deutschland aber schnell den Ruf als sehr brauchbarer Taiwanese mit gutem Preisleistungsverhältnis gemacht. Selber hatte ich schon Instrumente von ihnen, die von „weniger überzeugend“ bis hin zu „besser als der 500Euro teurere „große Bruder“ P.Mauriat“  in der Hand gehabt.
Am Stand fragte ich nun sehr direkt „So, was ist denn euer neues Spitzenmodel“ „Das da, aber das können Sie nicht anspielen, das ist runter gefallen und nun kaputt“ „Hmm, ihr hattet doch auch mal ein schickes Modell mit weißen Keramikresonatoren, oder? Kann ich das mal spielen“ „Oh, das ist schon lange veraltet“. Ich verkniff mir anzumerken, dass das doch ca. vor einem Jahr neu eingeführt worden war.
Bei System54 konnte man auch wieder den oben erwähnten Finishtrend bemerken. Zwar gabs noch ein paar Antiklacker aber deutlich viele Agedbrasser.
Also habe ich mir das nächstbeste Saxophon gegriffen und Mundstück drauf. Nach zwei Minuten legte ich es auch schon wieder zurück: gewohnte Taiwankost. Das ist überhaupt kein negativ Urteil, kommt doch dort inzwischen sehr gutes Zeugs her. Doch erst wenn System54 mal für über ein Jahr ein durchgängies Sortiment mit etwas eigener Handschrift hat, könnten die Hörner interessanter werden und System54 endlich aus dem Schatten ihres großen Bruders heraus tretten. Ich meine, das Potential hätten sie und genug qualifizierte Endorser haben die auf jeden Fall an Bord.

P.Mauriat
Also nun direkt zum Inbegriff der Taiwanhörner: P.Mauriat. Die hatten ja auch so ihre Probleme mit einer etwas überschwenglichen Produktauswahl und Identitäsfindung. Aber die Marke hat sich etabliert und zwei ihrer Saxophonemodelle haben einen gewissen Erfolgszug angetreten (das PMXT 66r und das System76, hier zum Test).
Ich stellte die gleiche Frage wie beim kleinen Bruder nach dem neuen TopHorn. Hier war plötzlich erstmal Ratlosigkeit und das Suchen begann. „Verschwunden??“. Also habe ich mir einfach das zentral präsentierte Alto gegriffen (unnötig zu erwähnen, in Agedbrassfinish). Ich schien mir das neue PMirgendwas 86 gegriffen zu haben. Nanu, was ist den das für ein zierlicher Becher, wo ist den der BigBell hin? Ein kurzes Anspielen bestätigte meine Vermutung. Es handelt sich um eine Art Nachbau eines Vintage Conns zu handeln. Endlich! Fehlte nur noch die nackte Frau drauf. Schöner dunkler oldschooliger Klang. Soweit ich weiß, ist soetwas auf dem modernen Markt neu. Hat P.Mauriat jetzt eine echte Eigenentwicklung im Sortiment? Mir hat das Teil zumindest sehr gefallen; bei nächster Gelegenheit, muß ich mir das nochmal genauer anschauen.
Dann kam ich noch etwas ins Plaudern mit dem Vertreter des neuen deutschen Vertriebes (schon wieder einer?) und ich erzählte ihm so von meinen Eindrücken zu Mauriat und erklärte ihm, dass die zu weiche Applikatur der Hörner in meinen Augen deren größtes Manko sei. Er wirkte etwas überrascht darüber aber interessiert. Vielleicht hat denen das  einfach noch keiner gesagt, dass die ne härtere Mechanik brauchen.  Die Entwicklungen bei Mauriat scheinen spannend zu bleiben.

Oleg
Diesen Namen haben zwar viele Saxophonisten schon mal gehört, wissen den aber nicht wirklich einzuordnen. Mir geht’s da genauso. Sie stellen Saxophone, Mundstücke und allen sonstigen Equipmentgedöns her und meist sehr hochpreisig. Darunter sehr edle metallenenMechanikanbauten wie Palmkeyrisers usw. Das bekannteste Produkt dürften die Olegature sein, eine metallene Gewebeschraube (das Kettenhemd läßt grüßen).

Eigentlich hatte ich Oleg nicht auf meinem Plan für die Messe, aber da gab es doch einen Eyecatcher der mich zum stehen bleiben zwang: Halsgurte in den möglichsten und unmöglichsten Mustern: Leopard, Knallrosa, Schlangenleder, roter Glitter, Alligator. (Natürlich(hoffentlich) Immitat). Ideal für Saxophonisten, die bei Brian Setzer, (den) Tiffanys oder dergleichen spielen .

Desweiteren Standen dort noch diverse Basssaxophone (oder derartiges) dort rum, wobei mir nicht klar war, ob die nun auch von Oleg waren, oder von einer anderen Firma, mit denen sie sich den Stand teilten. Auf dem Bild kann man wahrscheinlich den fettesten Schallbecher der Messe sehen (hinter dem Saxspieler).

Cannonball
Als bekennender Fan mußte ich auch hier wieder hin. Besonders gefreut hat es mich, dass Tevis und Sheryl (das sind die Gründer und Chefs von CB) sich sogar noch vom letzten Messebesuch vor zwei Jahren erinnerten. Gravierend viel neues gab es nicht. Das Vintage wurde genau vor zwei Jahren neu vorgestellt. Ich nahm also die Chance wahr und teste nochmal das ganze Sortiment durch. Endlich auch mal die Sopransaxophone, die es in Curved, Straight und Halfcurved gab. Gewohnt gute CB-Qualität und wieder haben mir die unlackierten am besten gefallen, dennoch hatte ich nicht das Verlangen, mein Sequoia dagegen einzutauschen.
Die Klarinetten mit den alternativen Bechern und Birnen fand ich auch gut und witzig, aber ich bin zu wenig echter Klarinettist als das ich nach 5min ein echtes Urteil darüber fällen könnte.
Wirklich neu waren zwei Sachen. Die neuen Vintagegravuren. Anstelle der Lady Godiva (die Nackte mit dem Pferd) gibt es nun ein Seemotiv mit Schiff. Ich, als Mensch mit maritimen Hintergrund, fand es sehr ansprechend. Statt dem ständigen floralem Gedöns mal etwas Gischt und Wellen. (Schade nur, dass keine nackte Meerjungfrau drauf war).
Und natürlich gibt es dem Trend folgend ein neues Finish: The Brute. Ihr ahnt es schon, ein neuer Agedbrass-Vertreter. Nach Aussagen von CB durch ein Säureätzbad. Klingt gut, sieht gut aus, weiter so.

Rampone & Cazzani
Die Italiener sind ja seit ein paar Jahren keine gänzlich unbekannten mehr in Deutschland. Gerade die Sopransaxophone erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie einen schönen eigenen Klang haben. Nur gab es öfters mal etwas Kritik über die Qualität der Endfertigung an der Mechanik (unplane Tönlöcher, falsche Klappenöffnungen, schnell klappernde Mechanik). Nichts was ein guter Saxdoc nicht korrigieren könnte, aber unnötig. Bei einem kurzen Anspielen der Dinger hatte ich nicht wirklich das Gefühl, als hätte sich da jetzt massiv etwas getan. Dafür gehören sie optisch, meiner Meinung nach, zu dem hübschesten und edelsten auf dem Markt.
Also was gibt es neues bei R&C. Soprane in allen Ausführungen: Silber, unlackiert, Messing, Kupfer, SterlingSilver, Straight, Curved, Halfcurved in allen Varianten und Kombinationen. Da wird auch der größte Sopranfetischist fündig

Inderbinen
Er gehört wahrscheinlich zu den schillernsten Namen in der (zumindest in der deutschen) Szene. Man hört in dem Zusammenhang so einige Superlative: „Bestes Saxophon“ (wie? auch besser als das Mk6?). Klar, dass ein Besuch bei Thomas Inderbinen zur Pflicht gehörte. Am Stand selber mußte ich erstmal ausführlich schauen. Denn Inderbinen baut nicht nur Saxophone, sondern auch flöten, Posaunen, diverse andere Blechblasinstrumente und sehr interessante Trompeten. Davon hatte einige ein sehr spezielles Finish. Dort wurden auf die Oberfläche noch verschiedene Metallraspeln aufgeschmolzen. Schade dass ich keine Trompete spielen kann, die hätte ich gerne auch als Saxophonist angespielt, aber so blamieren wollte ich mich da nicht.
Aber die Saxophone sehen auch so schon heiß genug aus. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Inderbineninstrumente werden quasi geschmiedet. Immer wieder erhitzt und dann behämmert. Und zwar das ganze Instrument und nicht wie bei den meisten Profifirmen nur der Schallbecher (ohne erhitzen). Dadurch entsteht auch diese gräuliche geschmiedeter Stahloptik. (der Vorreiter des Agedbrassoptik).
Die Mechanik stammt von Yamaha 62er Instrumenten, die er dort abbaut, dann anpasst und an seine Instrumente  packt. Das hat zwei Gründe, erstens ist die Mechanik von Yamaha sehr zuverlässig und das 62 halbwegs preisgünstig. Ein anderer, warum er keine andere nimmt, ist, dass Inderbinen recht kleine Tonlöcher hat (Vintagesound) und die meisten anderen modernen Instrumente Klappen für große Tonlöcher hat.
Nun aber Mundstück drauf und anspielen. Vor zwei Jahren war das nicht ganz so einfach, denn damals hatte die Messeverantwortlichen Inderbinen wegen der Lautstärke auf dem Kieker, weshalb man immer in die Schallkabine mußte.
So ganz ungerechtfertigt ist das nicht, denn die Inderbinen erfüllen auf jeden Fall einen Superlativ. Sie sind die lautesten. Es ist unglaublich, beim Alto scheint es keine Grenze zu geben. Man gibt mehr und mehr Gas und es wird immer noch lauter. Vielleicht kommt es faher, dass viele es für das beste Saxophon halten, da viele Lautstärke mit Klangqualität verwechseln. Auch das Tenor macht auch so auf, vielleicht nicht ganz so krass wie das Alt. Das Sopran klingt zwar auch gut, aber hat nicht den gleichen Wow-Effekt wie bei Alt oder Tenor.
Leise geht jedoch auch, sogar sehr gut. Tolle Ansprache. Klanglich hat es deutlichen Charakter, aber auch ordentlich, aber nicht ganz so nörgelnd wie Selmer und mächtig breite Soundmasse. Vielleicht steckt da noch ein wenig Ami im Schweizer. Ein definitives Jazzhorn.
Ich weiß nicht, ob es das beste Saxophon ever ist, aber definitv gehört es zu dem besten was es so gibt. Wer jetzt Kaufgelüste hat sollte auch wissen, dass es zwei weitere Superlative gibt: der Preis (über 7000€) und die Wartezeit (über zwei Jahre).
Da kam mir die Frage auf, warum Herr Inderbinen denn seine Firma noch nicht erweitert hat. Mit einer größeren Produktion, könnten die Saxe billiger werden, er die Nachfrage decken und somit noch mehr Geld machen.
Jedoch hat er daran kein Interesse, er möchte an jedes Instrument, dass seinen Namen trägt selber Hand anlegen und er will auch wissen, zu wem seine Instrumente gehen. Tja, das scheint eine schweizer Einstellung zu sein, die wohl auch ein Grund für diese schweizer Qualität zu sein. Vorbildhaft! Also neben der Qualität hat man also auch noch die Exclusivität.
Ob nun ein Inderbinen auch mein Traum geworden ist? Eher nicht. Und dafür gibt es ein paar Gründe. Ich persönlich mag die Yamaha 62 Mechanik nicht so. Sie liegt mir nicht so gut in den Händen zudem liegt dessen Design noch in den 80ern. Für eine moderne Applikatur finde ich sie etwas antiquiert. Deweiteren sind über 7000 Euro sehr sehr viel Geld für ein Saxophon. Es gibt Saxophone für 1/3 des Preises die fast das gleiche bringen. Das letzte, das mich etwas stört, ist, dass man zwei Jahre auf sein Horn warten muß. Man kann es also nicht vorher antesten und dann kaufen was man in der Hand gehabt hat. Also quasi die Katze im Sack, wobei es sich hier eher um einen kraftprotzenden Tiger handeln dürfte. Schade, dass es für Inderbinen keinen Gebrauchtmarkt gibt, wobei dort die Saxophone wahrscheinlich teurer wären als neu.

Keilwerth
Auf dem Besuch bei Keilwerth habe besonders gefreut, da ich dort auch meinen alten Freund Thomas Voigt mal wieder treffen konnte. Ja, Keilwerth gibt es noch und so wie es scheint auch noch ein bisschen länger. Sehr frische News waren auf der Messe, dass man wahrscheinlich einen neuen Investor gefunden hat.
Auch brand aktuell ist das neue Sopran von Keilwerth, das von Dave Liebman und Benedikt Eppelsheim entwickelt worden ist und dessen Prototyp frisch auf der Messe präsentiert worden ist.
Optisch macht es wirklich was her: der Body in einem schönem bräunliches AgedBrass und die Mechanik in einer spacigen matten Titanoptik. Das dürften einige von den Vintage Serien schon kennen, aber ich mag diesen originellen (noch nicht kopierten) Look. Persönlich finde ich den klaren Schutzlack aus klanglichen Gründen überflüssig, aber das macht Keilwert ja bei allen seinen Saxophonen so und man hat keinen Ärger mit nach Messing riechenden Händen nach dem Spielen.
Auch an der Mechanik gibt es ein paar interessante Neuerungen. Die Palmkeys sind nach vorne gerichtet und abgeflacht und liegen somit sehr gut in der Hand. Die Mechanik der beiden Fisse war dagegen etwas sonderbar. Man klärte mich auf, dass dieser Prototyp speziell auf Liebmans Bedürfnisse zurecht geschnitten ist und Liebmann hat ne Patschehand-Technik. Er spielt mit gestreckten fingern (und nicht korrekt wie alle anderen mit gebogenen), weshalb diese beiden Tasten für ihn angehoben sind. Dies soll aber in aber nicht in die spätere Serienproduktion so übernommen werden. Etwas skuril wirkte eine kleine JingJangGravur auf dem Sax. Keine Ahnung was das soll, aber die Amis sind da ja manchmal etwas komisch. Aber das sind nicht die einzige spezial Anpassungen für Liebmann, was ich beim Anspielen bemerken mußte. Wie einige vielleicht wissen, hat Liebmann aufgrund einer Gewebeschwäche eine recht eigene Spielweise und so verhält sich auch das Sopran.
Insofern war für mich Intonation und Ansprache recht ungewohnt. Jedoch soll es auch viele Messe Besucher gegeben haben, die damit so gut klar gekommen sind, wie mit keinem anderen Sopran zuvor.
Dafür fand ich den Klang sehr viel versprechend, nicht so ne Grelltröte wie man es sonst kennt.
Ich sprach auch nochmal kruz mit Benedikt Eppelsheim über die Kuriosität, dass einige damit so Probleme hätten und andere gar nicht. Es ist halt ein Prototyp speziel für Liebmann.
Es wird für den normalen Markt eine „nicht Liebmannversion geben“ mit einem anderen S-Bogen und noch ein paar anderen Kleinigkeit, so dass es sich so verhält, wie die meisten Spieler es gewöhnt sind. Man darf gespannt sein.
Es wird aber wohl auch eine käufliche Liebmanverion geben. Wahrscheinlich wird die sich in den USA, wo der Liebman sehr geschätzt wird, gut verkaufen. Außerdem dürfte es vielleicht für diejenigen interssant sein, die auf sonstigen Sopranen große Intonationsprobleme haben.

Eppelsheim
Wie die meisten Saxophonsiten, mußte auch ich wieder zu Eppelsheim. Für die unwissenden, Eppelsheim ist ein Münchener Saxentwickler der sich auf die Extremen spezialisiert hat. Bass und Tubax (bis zu eine Oktave tiefer als der Bass) auf der eine Seite und das Soprillo (eine Oktave höher als das Sopran) auf der anderen. Zudem hat er noch Kontrafagotte und Kontrabaßßklarinetten im Angebot.
Das Soprillo ist eine herausforderung und ich war froh, ne ganze Tonleiter sauber spielen zu können. Wer Wurstfinger hat, dürfte auch Probleme haben, noch richtig an die Tasten zu kommen. Aber mein Favorit ist aber das Es-Tubax. Die Hauptröhre ist doppelt geschwungn weshalb es nur minimal höher ist als normales Bari. Dadurch brauch man kein LKW mehr zum Transport, ein Kombi reicht.
Zudem ist es in Es gestimmt, wodurch man ganz einfach in einem Satz die Baristimme spielen kann. Genial ist auch, dass Barimundstücke drauf gehen und man nicht so ein Sondergedöns braucht wie bei Basssaxophonen.
Durch die enge Mensur ist es für so einen Tieftöner sogar noch recht zentriert und verschwimmt nicht so in einem Bassgewarber und die Ansprache wird dadurch leichter. Dennoch, wenn man richtig Gas in der Tiefe gibt, meint man die Erde vibriren zu spüren. Das macht einfach Spaß.
Wer nun auch auf ein Tubax schielt dem sei noch gesagt, dass so ein Teil über 15000 kostet mit über einem halben Jahr Wartezeit.
Aber Eppelsheim hatte auch etwas eigenes neues: ein C-Sopran. Da es ja immer einige Saxophonisten gibt, die sich über das Transponieren Aufregen (und diese vom Klientel auch oft zum Sopran tendieren) dürfte das für so einige recht interessant sein. Es soll auch längst nicht so teuer werden, denn es wird größtenteils in China produziert und Eppelsheim macht dann die Endeinstellung. Als er mir das sagte, hatte ich das Gefühl, dass er einen Gesichtsausdruck machte, dass das wohl doch mehr Arbeit für ihn ist, als erwartet.
Beim Anspielen fand ich das Sopran auch zufriedenstellend. Klanglich jetzt nicht eine Revolution, eher gewohnt gute Kost, wobei ich meine, leichte Tendenzen bei Intonation und Ansprache wie beim Liebman Sopran festgestellt zu haben, jedoch in deutlich kleinerer Form.

Borgani
Auch bei diesem Stand bin ich eher zufällig reingestolpert. Ich hatte Borgani sträflichweise nicht auf dem Plan. Aber in Deutschland sind sie relativ unbekannt. Das einzige was man über die hier so hört ist „Spielt Joe Lovano nicht Borgani, oder so?“ Warum er das tut, weiß ich nun, aber dazu später mehr.
Was mir als erstes in Auge gestoßen ist, war eine bekannte Blattschraube. Der Magnitonenachbau von Corrado Mauzzato. Das war mir schon sehr symphatisch, weil ich die Schraube persönlich für sehr gut halte. Inswischen gibt es sie sogar auch in einer Sopranvariante.
Dann erblickte ich etwas, dass ich gar nicht so recht glauben wollte. Sie hatten doh tatsächlich Sopransaxophone mit ABSCHRAUBAREN und somit austauschbaren Schallbechern. Ich dachte, die sind ja verrückt, aber witzige Idee. Den Becher gab es in verschiedenen Materialausführungen und dann noch mit Tuninigstreifen (also für mehr Masse). Mir war klar, dass sie wohl anders klingen mußten, dennoch mußte ich das nochmal selber für mich ausprobieren. Wir praktisch, dass Borgani eine eigene Schallkabine hatte, so konnte das mit etwas mehr Ruhe anspielen.
Die erste Überraschung, „Hey, das Sopran klingt ja richtig gut“. Ich war wirklcih verblüfft. Ansprache top, Mechanik und Handling top. Dann gleich nochmal den Becher abgeschraubt und den anderen dran. Größerer Unterschied als vermutet. Ich raus, und habe mir gleich nochmal das Sopran in der pink vergoldeten Variante geholt. Das klang sogar noch schöner.
Also frage ich den Herr Borgani himself (Familienbetrieb in der 4. Generation) nach seinem Profi-Modellen. Wie, es gibt nur ein Modell? Sie haben nur wirklcih nur eine Serie, aber in verschiedenen Finishes. Unlackiert, Versilbert und Vergoldet, und dann je sogar noch in einer Matt Ausführung. KEINE LACKIERTEN INSTRUMENTE, aus klanglichen Gründen. Endlich mal ein Hersteller, der da genauso denkt wie ich.
Ich nahm mir also die vergoldete Variante in Matt (sehr hübsch) und zog mich zurück in die Schallkabine. Ein so wohliges Gefühl hatte ich auf der Messe sonst nie an einem Saxophon gehabt. Ein warmer starker Ton, richtig viel Sound. Die Mechanik flutschte wie Butter. Das ist meine Entdeckung der Messe. Borgani hat mich absolut begeistert. Meinen ersten Dämpfer erhielt ich aber, als ich nach dem ungefähren Preis gefragt habe.
Die Borgani Instrumente gehen erst so bei ca. 4000 Euro los. Und das liegt daran, dass alles bei denen noch hochwertige Handarbeit ist. Das braucht halt seine Zeit, kostet dementsprechend aber wie es aussieht lohnt es sich im Resultat.
Ich habe mir vorgenommen, dass ich Borgani noch mal ganz genau unter die Lupe nehmen müßte jedoch dürfte es schwer werden, da es bis jetzt nur einen einzigen Deutschen Händler mit Borgani Instrumenten im Sortimenten gibt.
Tja, wohin es in meinem nächsten Italienurlaub geht, weiß ich also jetzt schon.

Fazit
Du meine Güte, dass der Artikel so lang ausarten würde hätte ich nicht gedacht. Und dabei habe ich trotz des Stresses nicht einmal die Hälfte geschafft, von dem, was ich so vorhatte. Selmer, Yamaha und Yanagisawa hatte ich schon vorher ausgeklammert, weil ich wußte, dass es eng wird, aber dennoch, wäre ich da gerne mal gewesen. Zumal Selmer wohl auch eine überarbeitete SIII vorgestellt hat. Eigentlich wollte ich mich auch bei Expression blicken lassen, aber die habe ich gar nicht gefunden. Ein vergleich mir Jupiter wäre dann auch interessant gewesen. Zudem hätte ich gerne mal ein paar Chinesen genauer aufs Korn genommen.
Geärgert hat mich, dass wohl die Japaner mit Forestone ein neues Kunststoffblatt auf dem Markt gebracht haben. Das hätte ich unbedingt testen müssen. Ein anderer Japaner, der eigentlich ein Besuch wert gewesen wäre, war Aizen mit seinen Repliken von alten Meyer und Selmer Soloist Mundstücken, die sich großer Begeisterung erfreuen.
Tja, nächstes Jahr sind deshalb 3 Tage Messebesuch geplant, nur fragt sich, wie lang dann der Messeartikel werden soll. Ich habe ja fast schon über eine Printausgabe von Saxophonistisches nachgedacht…

Brancher-Saxophone – die neue Highclass!? (von Volker Kaufmann)

Ich hatte es ja schon angekündigt und hier ist er endlich; der Branchersaxophon Test von Volker Kaufmann. Ich hatte mich da besonders drauf gefreut, da die Branchersaxophone auf den letzten Musikmessen wie eine Bombe einschlugen. Zudem ist damit dieser Blog mal wieder der Sonic zuvor gekommen, denn die hat zu den Branchers noch keinen Test.

Photos werden die Tage nachgereicht!

Die Firma Brancher hatte sich in der Vergangenheit einen Namen durch moderne Mundstücke und Blätter gemacht. Seit 2008 baut Brancher auch Saxophone der Profiklasse. Die Mechanik, die Resonatoren und die Polster werden in Frankreich gebaut. Die Teile werden zur Endmontage nach Taiwan geschickt. In der selben Werkstatt werden die Korpusse gehämmert. Anschließend werden die fertigen Hupen von Pascal Brancher getestet und justiert.

Damals spielte ich noch ein Keilwerthsx90R Tenor und ein TopTone Altsax. Ein neues Altsaxophon mußte her. Auf der Musikmesse in Frankfurt testete ich alle möglichen Firmen an. Eigentlich hatte ich mich schon auf einen Kandidaten festgelegt, dann kam ich an den Stand von Pascal Brancher. Ich probierte ein Altsaxophon im Antiklook aus und das aus Goldmessing.
Verliebt habe ich mich sofort in die Optik des Antiklook. Die Ansprache und der Sound waren eine Klasse für sich.

Die Entscheidung war gefallen. Doch dann machte ich einen echten Fehler. Ich probierte auch noch das Tenor aus. Nach Hause fuhr ich dann mit einer Bestellung von zwei Saxophonen im Antiklook.
Nach gut einem halben Jahr kam dann der Anruf von Chili Notes, dem Brancher Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Endlich waren sie da. Meine zwei neuen Babys.

Beide kamen sie in schwarzen Hartschalenkoffer mit Kunststoffüberzug. Außen an den Koffern sind eine kleine Tasche für CD´s Batterien, Stifte und eine große Tasche in die locker ein Ringbuchordner rein paßt. Zudem Rucksackgarnitur und Regenüberzug. Innen ein großes Fach für Kleinteile, eins für den S-Bogen und ein Loch fürs Mundstück.Das Saxophon liegt perfekt in dem Koffer. Damit schickt man es auch mit gutem Gewissen im Flugzeug auf reisen.
Allerdings haben solche Koffer auch einen Nachteil. Man packt viel zu viel rein, mit dem Ergebnis, daß er einfach zu schwer wird. Deshalb ist bei meinem Tenorkoffer auch schon der Griff etwas eingerissen. Also doch besser wenigstens den Notenständer extra tragen.

Die Ausstattung der Saxophone ist einmalig.
Zwei unterschiedliche S-Bögen, beide in schwarzen Samtsäckchen untergebracht, Durchzugswischer für Korpus und S-Bogen, ein Brancher-Luxus Halsgurt, 2 Packungen Brancherblätter und ein Branchermundstück aus Kautschuk oder Metall nach Wahl (mit Cartier-Schraube). Ich kenne sonst keinen anderen Hersteller, der professionelle Mundstücke beipackt.
Natürlich werden einige wieder sagen, daß die Profis, die so ein Horn bestellen schon ihre eigenen Mundstücke haben und das nicht brauchen, aber da zum Kundenstamm für Highclasssaxophone auch sehr viele Hobbymusiker gehören halte ich diese Mundstücke für sehr passend. Außerdem kann man die Mundstücke, wenn sie einem nicht gefallen ja immer noch weiterverkaufen.

Für den Antiklook werden die fertigen Korpusse sandgestrahlt, lackiert und dann gebürstet. Der höhere Arbeitsaufwand muß leider auch extra bezahlt werden. Das ganze macht etwa 400 Euro aus im Vergleich zum Goldlack.
Auf dem Schallbecher ist eine florale Gravur und seitlich eingelasert das Brancherlogo.
Das selbe Logo wurde auch per Laser in die S-Bögen eingebrannt.
Der Daumenhaken ist aus Metall und die Daumenauflage für die linke Hand aus Kunststoff.
Die Klappen sind mit echten Perlmutteinlagen die eingeklebt sind. Bei der Gis-Klappe und der seitlichen Fis-Klappe, bin ich mir da nicht so sicher, ob es sich dabei auch um Perlmutt handelt.
Die Polster sind mit Heißkleber eingeklebt.
Beim Altsaxophon sind die Tief H-Klappe und die C-Klappe mit Doppelärmchen ausgestattet. Beim Tenor sind alle tiefen Klappen, außer der Cis-Klappe mit Doppelärmchen ausgestattet.

Eines der besondersten Merkmale und vielleicht die große Inovation bei diesen Hörner ist, dass die Resonatoren aus massiven Messingblöcken ausgefräst und werden mit der Klappe verschraubt sind. Sie haben somit einen maximalen Durchmesser, das heißt, größer könnten die nicht sein. Sie füllen das Tonloch fast komplett aus und verlaufen Beckenförmig. Dadurch wird erreicht, daß bei geschlossenen Klappen die Resonanz erhöht wird und bei geöffneten Klappen die Projektion und die Kraft im Klang verstärkt.

Die Hörner sind handgehämmert und es wird dickeres Material verwendet, als bei den meisten anderen Herstellern, was natürlich das Gewicht auch etwas in die Höhe treibt, aber den Sound positiv beeinflußt. Der Schalltrichter ist auch größer geformt als üblich. Anscheinend ein weiterer Vertreter in dem wieder modernen BigBelltrend.

Aufgrund des höheren Gewichtes wurde beim Tenor eine zusätzliche Verstrebung eingebaut. Bei dem Prototypen, wo dieses noch fehlte, war während des Transportes die Schrauben abgebrochen.
Die Böckchen sind auf Montagebänder gelötet, wie bei den meisten modernen Hörnern.
Natürlich sind Einstellschrauben zur Feinjustage für die Klappen der rechten und linken Hand vorhanden.

Verarbeitung

Die S-Bögen passen perfekt und lassen sich tadellos feststellen. Es gibt nirgends unnötiges Spiel.
Beim Tenor wurde am Zapfen für die obere Oktavklappe nachgelötet, leider erst nach dem Lackieren, was nicht gerade sehr schön aussieht und in dieser Preisklasse nicht sein dürfte.
Was mir nicht gefiel, war, daß sämtliche Federn zu lasch eingestellt waren. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, daß das von Pascal Brancher absichtlich so gemacht wurde, damit der Käufer selbst entscheiden kann, wie stark er die Federspannung haben möchte und die Federn nicht unnötig oft hin und her gebogen werden müssen. Wohl Ansichtssache, ob man das gut finden soll oder nicht.

Anspieltest

Die ersten Worte nach den ersten paar Tönen sind fast immer:“WOW, geht das ab“.
So war es auch bei mir. Der Sound ist eine Mischung aus Keilwerth SX90R und Selmer MK6.
Das heiß, so offen und röhrend wie ein SX90 und trotzdem zentriert und nörgelnd wie ein MK6.
Blaswiderstand ist kaum vorhanden, aber immer noch genug um sich wohl zu fühlen.
In den Tiefen spricht es einfach nur Butterweich an, egal ob mit Vollgas oder pianissimo. So geht es weiter bis zum Hoch Fis. Die Flagoletts spielen sich, wie das normale Register.

Aber was sagt das Stimmgerät dazu?Im Prinzip sagt es das, was man fühlt. Man fühlt, was das Handling angeht, ein MK6. Will heißen E2 etwas zu hoch. Allerdings auch nur minimal. Ansonsten alles im Grünen Bereich.

Das ist wohl auch der Grund, warum alteingesessene MK6 Spieler sagen, daß die Brancher die besten MK6 sind, die sie jemals in der Hand hatten.

Bei dem zweiten S-Bogen ändert sich die Stimmung überhaupt nicht. Dieser bietet aber mehr Blaswiderstand und klingt insgesamt braver. Also schnell mal das klassische Mundstück drauf. Und tatsächlich wird damit dieser Tiger von einem Saxophon zu einem Schmusekätzchen und einem durchaus klassischen Horn. Mir wäre ein noch engerer S-Bogen als Zweitbogen lieber. Aber vielleicht kommt das ja auch noch.

Interessant sind auch die Soundunterschiede bei den Finishes.Vor kurzem hatte ich ein Goldlacktenor in den Händen. Obwohl die Hörner absolut Baugleich sind, ist der Unterschied doch erheblich. Durch den Goldlack klingt das Saxophon wärmer und muffeliger, insgesamt braver als der Antiklook. Ansonsten waren Ansprache und Verhalten gleich.

Fazit

Pascal Brancher baut nicht nur Mundstücke der Spitzenklasse, jetzt auch noch absolute Spitzensaxophone. Angeboten werden sie in verschiedenen Finnishes, die zum Teil sehr stark den Sound der Hörner ändern.

Knapp 5000 Euro für das Tenor und 4000 für das Alt jeweils im Antiklook sind natürlich keine Schnäppchen und ob ein teilweise in Taiwan hergestelltes Saxophon so teuer sein muß sei mal dahingestellt. Allerdings allein schon durch das mitgelieferte Zubehör relativiert sich dieser Preis. Außerdem hat man ein Designerhorn der absoluten Oberklasse.

Pascal Brancher ist es gelungen ein Saxophon zu bauen, daß mit den 4 Großen nicht nur mithalten kann. Es stellt sie meiner Meinung nach auch absolut in den Schatten.


Volker Kaufman

Auch Volker Kaufmann lernte ich über die einschlägigen Foren kennen und schnell stellten wir fest, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Deshalb gängeln wir uns auch regelmäßig und so konnte ich ihn als weiteren Gastschreiber für meinen Blog gewinnen.
Volker muszierte schon als kleiner Stepke im örtlichen Spielmannszug und Musikverein. Seine ersten Griffe auf dem Sax zeigte ihm seine Mutter den Rest lernte er bei Bastian Fiebig und avoncierte zu einem seiner Spitzenschülern.
Zwar lernte er Chemisch-technischer und Umwelt-technischer Assistent beschloss dann aber selbstständig zu sein.
Als freischaffender Musiker ist er im Pfälzer Raum unterwegs (Kuseler Musikantenland) und unterrichtet auch Saxophon, Klarinette und Querflöte. Zudem hat er als Organist die Prüfung zum Chorleiter und Kirchenmusiker abgelegt.
Mit seinen diversen Projekten folgten Auftritte mit Heinz Glass(Epitaph), Rüdiger Baldauf(TVTotal Band), Max Greger jr., Hugo Strasser, Alex Auer(Söhne Mannheims), DJ Marco Sönke.
Hier geht’s zu seiner Seite.

Artikel von Volker Kaufmann:
Branchersaxophone – die neue Highclass!?

 

Die Firma Brancher hatte sich in der Vergangenheit einen Namen durch moderne Mundstücke und Blätter gemacht. Seit 2008 baut Brancher auch Saxophone der Profiklasse. Die Mechanik, die Resonatoren und die Polster werden in Frankreich gebaut. Die Teile werden zur Endmontage nach Taiwan geschickt. In der selben Werkstatt werden die Korpusse gehämmert. Anschließend werden die fertigen Hupen von Pascal Brancher getestet und justiert.

 

Damals spielte ich noch ein Keilwerthsx90R Tenor und ein TopTone Altsax.

Ein neues Altsaxophon mußte her.

Auf der Musikmesse in Frankfurt testete ich alle möglichen Firmen an.

Eigentlich hatte ich mich schon auf einen Kandidaten festgelegt, dann kam ich an den Stand von Pascal Brancher.

Ich probierte ein Altsaxophon im Antiklook aus und das aus Goldmessing.

Verliebt habe ich mich sofort in die Optik des Antiklook. Die Ansprache und der Sound waren eine Klasse für sich.

Die Entscheidung war gefallen. Doch dann machte ich einen echten Fehler. Ich probierte auch noch das Tenor aus. Nach Hause fuhr ich dann mit einer Bestellung von zwei Saxophonen im Antiklook.

 

 

Nach gut einem halben Jahr kam dann der Anruf von Chili Notes, dem Brancher Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Endlich waren sie da. Meine zwei neuen Babys.

 

 

Beide kamen sie in schwarze Hartschalenkoffer mit Kunststoffüberzug. Außen an den Koffern sind eine kleine Tasche für CD´s Batterien, Stifte und eine große Tasche in die locker ein Ringbuchordner rein paßt. Zudem Rucksackgarnitur und Regenüberzug.

Innen ein großes Fach für Kleinteile, eins für den S-Bogen und ein Loch fürs Mundstück.

Das Saxophon liegt perfekt in dem Koffer. Damit schickt man es auch mit guten Gewissen im Flugzeug auf reisen.

 

Allerdings haben solche Koffer auch einen Nachteil. Man packt viel zu viel rein, mit dem Ergebnis, daß er einfach zu schwer wird. Deshalb ist bei meinem Tenorkoffer auch schon der Griff etwas eingerissen.

Also doch besser wenigstens den Notenständer extra tragen.

 

Die Ausstattung der Saxophone ist einmalig.

Zwei unterschiedliche S-Bögen, beide in schwarzen Samtsäckchen untergebracht, Durchzugswischer für Korpus und S-Bogen, ein Brancher-Luxus Halsgurt, 2 Packungen Brancherblätter und ein Branchermundstück aus Kautschuk oder Metall nach Wahl (mit Cartier-Schraube). Ich kenne sonst keinen anderen Hersteller, der professionelle Mundstücke beipackt.

Natürlich werden einige wieder sagen, daß die Profis, die so ein Horn bestellen schon ihre eigenen Mundstücke haben und das nicht brauchen, aber da zum Kundenstamm für Highclasssaxophone auch sehr viele Hobbymusiker gehören halte ich diese Mundstücke für sehr passend. Außerdem kann man die Mundstücke, wenn sie einem nicht gefallen ja immer noch weiterverkaufen.

 

Für den Antiklook werden die fertigen Korpusse sandgestrahlt, lackiert und dann gebürstet.

Der höhere Arbeitsaufwand muß leider auch extra bezahlt werden. Das ganze macht etwa 400 Euro aus im Vergleich zum Goldlack.

Auf dem Schallbecher ist eine florale Gravur und seitlich eingelasert das Brancherlogo.

Das selbe Logo wurde auch per Laser in die S-Bögen eingebrannt.

Der Daumenhaken ist aus Metall und die Daumenauflage für die linke Hand aus Kunststoff.

Die Klappen sind mit echten Perlmutteinlagen die eingeklebt sind. Bei der Gis-Klappe und der seitlichen Fis-Klappe, bin ich mir da nicht so sicher, ob es sich dabei auch um Perlmutt handelt.

Die Polster sind mit Heißkleber eingeklebt.

Beim Altsaxophon sind die Tief H-Klappe und die C-Klappe mit Doppelärmchen ausgestattet. Beim Tenor sind alle tiefen Klappen, außer der Cis-Klappe mit Doppelärmchen ausgestattet.

 

Eines der besondersten Merkmale und vielleicht die große Inovation bei diesen Hörner ist, dass die Resonatoren aus massiven Messingblöcken ausgefräst und werden mit der Klappe verschraubt sind. Sie haben somit einen maximalen Durchmesser, das heißt, größer könnten die nicht sein. Sie füllen das Tonloch fast komplett aus und verlaufen Beckenförmig. Dadurch wird erreicht, daß bei geschlossenen Klappen die Resonanz erhöht wird und bei geöffneten Klappen die Projektion und die Kraft im Klang verstärkt.

Die Hörner sind handgehämmert und es wird dickeres Material verwendet, als bei den meisten anderen Herstellern, was natürlich das Gewicht auch etwas in die Höhe treibt, aber den Sound positiv beeinflußt. Der Schalltrichter ist auch größer geformt als üblich. Anscheinend ein weiterer Vertreter in dem wieder modernen BigBelltrend.

 

Aufgrund des höheren Gewichtes wurde beim Tenor eine zusätzliche Verstrebung eingebaut. Bei dem Prototypen, wo dieses noch fehlte, war während des Transportes die Schrauben abgebrochen.

Die Böckchen sind auf Montagebänder gelötet, wie bei den meisten modernen Hörnern.

Natürlich sind Einstellschrauben zur Feinjustage für die Klappen der rechten und linken Hand vorhanden.

 

 

Verarbeitung

 

 

Die S-Bögen passen perfekt und lassen sich tadellos feststellen. Es gibt nirgends unnötiges Spiel.

Beim Tenor wurde am Zapfen für die obere Oktavklappe nachgelötet, leider erst nach dem Lackieren, was nicht gerade sehr schön aussieht und in dieser Preisklasse nicht sein dürfte.

 

Was mir nicht gefiel, war, daß sämtliche Federn zu lasch eingestellt waren. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, daß das von Pascal Brancher absichtlich so gemacht wurde, damit der Käufer selbst entscheiden kann, wie stark er die Federspannung haben möchte und die Federn nicht unnötig oft hin und her gebogen werden müssen.

Wohl Ansichtssache, ob man das gut finden soll oder nicht.

 

 

Anspieltest

 

Die ersten Worte nach den ersten paar Tönen sind fast immer:“WOW, geht das ab“.

So war es auch bei mir. Der Sound ist eine Mischung aus Keilwerth SX90R und Selmer MK6.

Das heiß, so offen und röhrend wie ein SX90 und trotzdem zentriert und nörgelnd wie ein MK6.

Blaswiderstand ist kaum vorhanden, aber immer noch genug um sich wohl zu fühlen.

In den Tiefen spricht es einfach nur Butterweich an, egal ob mit Vollgas oder pianissimo.

So geht es weiter bis zum Hoch Fis. Die Flagoletts spielen sich, wie das normale Register.

 

Aber was sagt das Stimmgerät dazu?

Im Prinzip sagt es das, was man fühlt. Man fühlt, was das Handling angeht, ein MK6.

Will heißen E2 etwas zu hoch. Allerdings auch nur minimal. Ansonsten alles im Grünen Bereich.

Das ist wohl auch der Grund, warum alteingesessene MK6 Spieler sagen, daß die Brancher die besten MK6 sind, die sie jemals in der Hand hatten.

 

Bei dem zweiten S-Bogen ändert sich die Stimmung überhaupt nicht. Dieser bietet aber mehr Blaswiderstand und klingt insgesamt braver. Also schnell mal das klassische Mundstück drauf.

Und tatsächlich wird damit dieser Tiger von einem Saxophon zu einem Schmusekätzchen und einem durchaus klassischen Horn.

Mir wäre ein noch engerer S-Bogen als Zweitbogen lieber. Aber vielleicht kommt das ja auch noch.

Interessant sind auch die Soundunterschiede bei den Finishes.

Vor kurzem hatte ich ein Goldlacktenor in den Händen. Obwohl die Hörner absolut Baugleich sind, ist der Unterschied doch erheblich. Durch den Goldlack klingt das Saxophon wärmer und muffeliger, insgesamt braver als der Antiklook.

Ansonsten waren Ansprache und Verhalten gleich.

 

 

Fazit

 

Pascal Brancher baut nicht nur Mundstücke der Spitzenklasse, jetzt auch noch absolute Spitzensaxophone. Angeboten werden sie in verschiedenen Finnishes, die zum Teil sehr stark den Sound der Hörner ändern.

 

Knapp 5000 Euro für das Tenor und 4000 für das Alt jeweils im Antiklook sind natürlich keine Schnäppchen und ob ein teilweise in Taiwan hergestelltes Saxophon so teuer sein muß sei mal dahingestellt. Allerdings allein schon durch das mitgelieferte Zubehör relativiert sich dieser Preis. Außerdem hat man ein Designerhorn der absoluten Oberklasse.

Pascal Brancher ist es gelungen ein Saxophon zu bauen, daß mit den 4 Großen nicht nur mithalten kann. Es stellt sie meiner Meinung nach auch absolut in den Schatten.

 

 

Meine Mundstückodysee

Welcher Saxophonist kennt das nicht; die ewige Suche nach dem richtigen Mundstück. Auch ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, viel angespielt, viele Mundstücke gekauft und viel Geld ausgegeben. Heute möchte ich ein wenig davon erzählen; von meinen Problemen, Erfahrungen und auch ein wenig von den Lehren, die ich daraus gezogen habe.

Für diejenigen, die neu auf diesem Gebiet sind, die können vielleicht ein paar hilfreiche Hinweise hierraus entnehmen, und diejenigen, die schon etwas erfahrener sind, für gilt das eventuell auch noch oder sie erkennen sich sogar in einigen Punkten wieder und können dem eine lustige Seite abgewinnen.

dsc00127

Alles begann, als ich noch ein junger Schüler war und ich absolut ahnungslos über Mundstücke war. Noch bevor ich übhaupt mit dem Saxophon angefangen habe meinte mein Klarinetten- und Saxophonlehrer, dass ich das beiliegende Mundstück vergessen kann und  ein Selmer S80 F Mundstück kaufen sollte. Ich sagte meinen Eltern, dass mein Lehrer gesagt hat, ich soll dieses Mundstück spielen, also kauften sie es. Das beiliegende Mundstück, ein Yamaha 4c (eigentlich das Standartanfängermundstück, das zu Beginn eigentlich total ausreichend gewesen wäre) wurde nicht mal ausgepackt.
Ein Jahr später sollte ich dann in der Schulbigband spielen; mein Lehrer meinte dann, „du brauchst ein anderes Mundstück, du brauchst ein Otto Link Supertone Master 7*“. Also haben meine Eltern ein Otto Link Supertone Master 7* gekauft.
Ich habe mir nie Gedanken über meine Mundstücke gemacht, habe auch nicht wirklich einen Unterschied gehört. Ich habe einfach meinem Lehrer geglaubt, dass es besser klingt und ich war glücklich.
Das ging auch eine ganze Weile so, aber in der Zeit bekam ich immer wieder gesagt, dass beste Jazzmundstück für das Alt wäre ein Meyer. „Alle spielen das!“ Also habe ich mir bei Gelegenheit ein solches gekauft (in Tokio in einem riesigen Yamahastore, eine merkwürdige Gelgenheitheit nebenbei gesagt).
Ist euch etwas aufgefallen? Bisher war noch nicht einmal die Rede gewesen, dass ich die Mundstücke vorher angspielt habe. Man hat mir immer gesagt, „kaufen“ und ich (bzw. meine Eltern) haben es gemacht. Auch wenn das Meyer, das Selmer und das Otto Link die beliebtesten Mundstücke sind(auch in diesen Bahnöffnungen), so stimmt es nicht, dass dies auch die besten sind. Gerade diese Firmen leiden unter einer hohen Fertigungsschwankung. Die meisten Mundstücke von denen sind eher gutes Mittelmaß und ihr Ruf ist eher durch ältere rumreichere Zeiten begründet. Das richtige und passende Mundstück ist immer eine sehr individuelle Frage. Auch wenn ich damals noch lange kein guter Spieler war, so wären ein paar Hinweise oder der Rat „unbedingt testen“ doch gut gewesen anstatt nur die Kaufanweisung von dem, was alle haben.

dsc00131Wie dem auch sei, mit dem Studium begann ich mich auch intensiver mich mit dem Saxophon zu beschäftigen und auch mit meinem Sound. Mit dem Meyer war ich nicht so glücklich, weil ich eigentlich die Haptik von Metall und flache Dächer bevorzugte, da ich von der Klarinette kam. Ich fing also an jetzt wirklich auf Sound- und Mundstücksuche zu gehen. Es began eine lange  Zeit, in der ich meist sehr unzufrieden mit meinem Sound war und massig mit verschiedenstem Equipment experimentierte und viel Zeugs kaufte (Blattschrauben, Blätter, Daumenhaken, S-Bögen).
Wegen der Haptik (und auch der Optik) wollte ich Metall. Ich war noch sehr jung und wild und wollte auch so einen Sound. Unerbittlich, hell und laut (dass es dann manchmal für den Zuhörer etwas unangenehm klang war mir egal, teilweise sogar beabsichtigt).
Per Zufall gelangte ich an ein Brancher B24. Eigentlich ein tolles modernes Mundstück. Ideal für Funk und Rock und kann mit jedem Guardala mithalten.  Zumindest war ich erstmal laut, konnte ich mich durchsetzen und es traf in etwa auch meinen damaligen Soundgeschmack. Aber dennoch hatte ich Konditions- und Intonatiosprobleme und es klang oben rum oft einfach zu dünn. Also war es vielleicht doch nicht so passend, das Testen ging wieder los und ich landete zwischenzeitlich bei einem Yanagisawa Mundstück Metallmundstück 8. Das klang deutlich ausgeglichener, der Sound etwas voller und es war etwas einfacher zu spielen. Jedoch war damit nicht lange glücklich, da mir Power fehlte und das Mundstück zu weich war, zudem gab’s auch immer noch leichte Intonationsprobleme oben rum. Zu dem Zeitpunkt hatte ich wohl fast alle gängigen Metallmundstücke auf dem Markt getestet.
Dann kam das Highlight. Das neue Superhightech Mundstück. Das JodyJazz DV8 für 350 Euro. Was für ein Sound, was für eine Lautstärke. Nicht mehr nur hell und scharf sondern auch noch ganz viele coole Tiefen. Ich hatte im Vergleich sogar ein Dave Guardala SuperKing für 990Euro in der Hand damals. Ich war jetzt der lauteste und konnte mich gegen 50 Bläser durchsetzen. Geil!
Dieses Mundstück hatte ich ein Jahr gespielt und war selber mit meinem Sound erstmal recht zufrieden. Ich selber habe in der Zeit auch einige Fortschritte gemacht, was Ansatz, Intonation und Sound angingen. Dennoch lezte Probleme blieben und wollten trotz richtigem und intensiven Üben einfach nicht weg gehen. Kondition war mangelhaft; nach einer Stunde rutschen Intonation und der Sound oben rum in den Keller. Was machte ich nur falsch?

Die Einsicht kam eigentlich mit dem Experiment „back to the roots“. Zum Spaß räumte ich Yamaha 4c Mundstück raus, steckte es auf mein Horn und spielte damit. Es klang nicht schlecht, hatte etwas interessantes im Sound und wegen der Abwechslung spielte ich einfach ein paar Tage damit. Als ich mich eingespielt habe, kam ich auch gut mit der größeren Außenform zurecht und die größte und wichtigste Erkentnis war, das Spielen fiel mir leicht. Ich konnte länger spielen und es klang von selbst schön und angenehm. Dadurch inspiriert hohlte ich mir mein Meyer Mundstück und ein weiteres Plastikmundstück (6er Bahn), das bei meinem Cannonballsaxophon beilag, zurück, die ich bis dato verliehen hatte. Ignoranterweise habe ich dieses vorher nie für voll genommen und wollte es schon verkaufen ohne es wirklich je intensiv gespielt zu haben. Und tatsächlich spiele ich nun seit ein paar Monaten dieses Mundstück mit großem Erfolg.  Es klingt voll, hat einen sehr modernen Glanz, ich habe quasi keine Intontionsprobleme, kann ohne weiteres mehrere Stunden ohne Ermüden spielen. Ich bin zwar nicht mehr so laut wie voher (deshalb war ich anfangs auch nicht so überzeigt, aber mein Lehrer drängte mich, erstmal dabei zu bleiben), aber ich habe genug Projektion und Strahl entwickelt, dass ich auch ohne riesen Stufe und kleiner Kammer mich gut (auch gegen E-Gitarren) durchsetzen kann und auf 4 Oktaven komme. Ich bekomme jetzt öfter Komplimetne für meinen Klang und ab und zu schmilzt auch schon die Damenwelt dahin. Im Prinzip ist dieses an sich „billige“ Beipackmundstück ein Meyerklon. Bei mir ist dieses Mal die Kopie besser als das Original.

Aber woran lag es nun, dass ich mit den vorherigen Mundstücken so viel ärger hatte. Obwohl ich eigentlich auf flache Dächer stehe macht sich die breite Form sehr bemerkbar. Deswegen muß ich meine Lippen nicht mehr ganz so eng schließen, die Muskeln sind entspannter, es braucht weniger Kraft, weswegen ich länger spielen kann und Intonation und Klang auch besser sind. Ein weiterer Faktor ist, dass das Innenleben der Metallmundstücke sehr ähnlich ist. Kleine kammer, große Stufe und sehr ausgeprägter baffel. Das macht den Sound schnell unangenehm schneidend, zudem werden Intonation und Kontrolle auch noch schwerer. Also für einen flexiblen angenehmen Jazzsound nicht so das Wahre. Leider haben sich diese Form mit der Pop und Funk Musik, die ja öfters mal einen durchsetzungfähigen Sound verlangen sehr etabliert.  Viele verwechseln einfach Lautstärke mit Klangqualität. Das habe ich auch lange gemacht.
Ich will damit nicht sagen, dass diese ganzen Metallmundstücke schlecht sind; ich bereue inzwischen ein wenig den Verkauf des Otto Links, des Branchers und des Yanagisawas, waren alles tolle Mundstücke (aber ich bin jung und brauche das Geld und Mama und Papa zahlen auch nicht mehr für alles), nur meine ich, dass sich viele damit überschätzen.
Zuletzt macht sich vielleicht auch die etwas kleinere Bahnöffnung bemerkbar. Je größer die Bahnöffnung, desto mehr Luft geht zwar durch und somit mehr Soun, aber auch desto mehr Spielraum hat man, also desto mehr muß man kontrollieren. Ich habe jetzt trotz kleiner Öffnung einen größeren Sound.

dsc00133Ist meine Reise abgeschlossen? Nein ich denke nicht. Solange ich mich mich mit meinem Sound kritisch auseinandersetze um ihn zu verbessern, werde ich auch immer über mein Equipment nachdenken. Obwohl ich erst nicht ganz überzeugt war, habe ich mich jetzt auf dieses Mundstück eingestellt und bin gerade recht zufrieden mit meinem Mundstück und ich habe für dieses Beipackteil ein 350 Euro Mundstück in die Schublade gesteckt. Es trifft zwar nicht ganz mein Soundziel, aber es spielt sich leicht und angenehm und ich habe festgestellt, dass das doch wichtiger ist, als der eigenen Soundvostellung möglichst nahe zu kommen. Was nützt es ein Mundstück zu haben, auf dem man 10min wie Cannonball und Micheal Brecker zusammen klingt, aber man danach nicht mehr stimmt und furchtbar dünn klingt. Für den Zuhörer und Mitspieler ist es besser, wenn man lange schön klingt.
Aber ich experimentiere weiter.  Zur Zeit lasse ich ein Mundstück speziell nach meinen Soundwünschen fertigen. Ich war lange sehr skeptisch, was diese Custommademundstücke angeht, da ich immer der Meinung war, dass es eigentlich genug Auswahl auf dem Markt gibt, sich Soundvorstellungen auch ändern und diese Teile doch recht teuer sind (und auch schwer weiterzuverkaufen, da sie individuell zugeschnitten sind). Ich habe vor 2 Jahren fortlaufend meinen Soundgeschmack verändert. Mal wollte ich so, dann wollte ich so klingen. Erst im letztenjahr kristallisierte sich endlich eine festere Richtung raus und ich spiele nun schon eine kleine Zeit. Ich habe auch in letzter Zeit vieles (nun auch im Kautschukbereich) getestet und nur weil ich wirklich nie ganz zufrieden war, weil ich doch recht spezielle Wünsche habe, habe ich den Schritt zu den Custommademundstücken dann doch gemacht. Übrigens, als aller erstes habe ich dem Mundstückschnitzer gesagt, dass ich eines haben will, dass sich vorallem leicht und angenehm spielen läßt. Ich werde euch davon hier in meinem Blog berichten, wenn es angekommen ist. (hier ist nun der Test dieses MPCs)

So, was wollte ich euch mit meiner kleinen Geschichte eigentlich sagen? Einerseits dient dies wirklich für mich als eine Selbstreflexion anderseits hoffe ich, dass ich dem ein oder anderen damit helfen konnte. Vielleicht bewahrt es den ein oder anderen davor, die gleichen Fehler zu machen, vielleicht findet jemand hier einen wertvollen Tipp und vielleicht ermutigt es einige wenige, die bei der Suche schon schier am verzweifeln sind. Aber wenn es für euch nur ein amusantes Resümé meines Umherirrens auf dem Mundstückmarkt ist, ist das auch gut.
Wie gesagt, es geht nichts über das selber testen, die besten Mundstücke müssen nicht immer die teuersten sein, lauter ist nicht immer unbedingt besser und wichtig ist es, dass sich das Mundstück angenehm spielen lässt (es muß nicht immer 7* und mehr sein).
Ach ja, und zuletzt möchte ich nochmal betonen: Equipment ist nicht alles; wenn ihr nicht auch an euch arbeitet, wird das beste Mundstück der Welt nicht gut klingen.