Hip Licks von Greg Fishman – das neue Must-Have für jeden ambitionierten Jazzsaxophonisten

In meinem Artikel über Swing-Phrasierung konnte man ja schon Lesen, dass ich von den Swing-Etüden von Greg Fishman sehr angetan bin. Dieses Jahr hat Greg nun etwas besonders feines raus gebracht: hip licks for saxophone
Wie der Name schon sagt, ist es eine Licksammlung, aber auch noch viel mehr. Es ist eine neue Art Übungsbuch, dass man vielfältig einsetzen kann.

Ich selber bin alles andere als ein Lick-Lerner. Ich bin auch kein Fan von lickbasierten Solos. Aber dennoch bin ich von „Hip Licks“ begeistert. Und das hat etwas mit den vielfältigen, kreativen und sinnvollen Übungsmöglichkeiten zu tun, die man mit diesem Heft hat.

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Pickelhaubenjatzfrasierung oder Jazz Phrasing

It don’t  mean a thing if it ain’t got that swing, meinte Duke Ellington. Aber wie bekommt man diesen Swing eigentlich hin. Das scheint allerdings wohl weitenlandes eher noch ein Geheimnis zu sein, wenn man sich diverse Blasorchester oder Hobbybigbands anhört.
Wie oft habe ich schon Glen Millers „In the Mood“ gehört, wo es mehr nach „TataUFF TataUFF Tätäräääähh“ als nach „Scubidi bopdibi du whap“ klang. Vielleicht liegt das ja daran, dass wir unsere preußischen Wurzeln nicht abschütteln können und Jazz einfach nicht im Kulturkreis von „Alte Kameraden“ und „Regimentsgruß“ funktioniert. ODER vielleicht liegt es daran, dass viele noch nie etwas von Jazzphrasierung gehört haben. Wollen wir mal hoffen, dass es wirklich daran liegt und nicht am ersteren.

Einige haben vielleicht schon gehört, dass man „das im Jatz so punktiert“ spielt. Aber selbst das, stimmt so nicht. Genau genommen wird im Swing die erste 8tel mit dem Wert von zwei Triolenachteln und die zweite dementsprechend einer Triolenachtel gespielt, während die Und an die Achtel auf dem Schlag gebunden wird, also die Und angestoßen wird und dort somit auch so die Betonung liegt. Alles klar?

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noch mehr Lesestoff für saxophonistische Blogleser

Blogs gibt es im Internet wie Sand am Meer, auch so einige über Musik, Jazz und Saxophon. Nicht alles ist wirklich lesenswert und ich selber komme leider in letzter Zeit nicht so viel zum schreiben, wie ich gerne wollte.
Aber zwei sehr gute Freunde und Saxophonkollegen von mir hat seit einiger Zeit auch das Blogfieber erfasst. Beide Seiten sind sowohl Inhaltlich als auch sprachlich  hoch interessant, weshalb ich sie hier etwas bewerben möchte.
Mein dritter Tipp ist quasi das amerikanische Pendant zu dieser Seite. Nur läuft die Seite schon ein bissle länger und bietet so eine Flut an guten Artikeln.
Ich dachte mir, dass es wohl das geschickteste wäre, dass sich die drei Autoren in Form eines Interviews selber vorstellen.

http://zajakonzerte.wordpress.com/

Worum geht es in deinem Blog?
moin, herzlichen dank der nachfrage !
im blog zajakonzerte geht es um alles rund um was zaja für konzerte gibt und was dafür benötigt wird. das kann von der ewigen suche nach guten saxophonen und klarinetten und zubehörgedöns über einige elektrische apparate bis zu wunderdingen reichen, von denen man gar nicht glauben will, das es sie geben könnte …
außerdem werden schockierende kuriositäten ( jüngst die essener kardinal hengsbach- statue … ) und visionäre ideen besprochen.

Wie kam es, dass du mit dem Bloggen angefangen hast und was motiviert dich immer weiter zu schreiben?
die wahrheit muß ans licht ! *schärz … nach einer übungsphase für ein mittlerweile untergegangenes konzertprojekt der kulturhauptstadt 2010 kam schnell die experimentierlust an diversen netz-protokollen und programming zu tage, und so wird fleißig getüftelt. davon sieht man online nichts, denn die katastrophen werden natürlich nicht publiziert. dann lieber nach der ewigen wahrheit streben !

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I don’t got rhythm

Ich gestehe, ich bin ein Rhythmusleghasteniker!
Nee, mal im Ernst, aber in der Tat ist mein Timinggefühl leider wirklich etwas suboptimal. Keine Ahnung warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich sehr spät mit Jazzmusik angefangen habe und mein erster Lehrer mir in dem Bereich zu wenig vermittelt hat oder vielleicht fehlt mir auch dort nur die Begabung.
Wie dem auch sei, was man nicht so kann, muß man sich erarbeiten und besonders üben.

Deshalb habe ich mich in letzter Zeit viel mit Rhythmuskonzepten beschäftigt. Gerade weil es mir schwer fällt, mußte ich mir darüber mehr Gedanken machen, Strategien zurechtlegen, als jemand, der sich damit nicht schwer tut.
Auch bei meinen Saxophonschülern muß ich da stets bewusst dran arbeiten. Und da meine Schüler und ich nicht die einzigen mit Problemen in diesem Bereich sind, dachte ich mir, dass es mal Zeit für eine größere Rhythmuslektion mit Tipps, Kniffen, Übstrategien und Denkmustern.

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Literaturempfehlungen

Saxophon LiteraturHier eine kleine Liste von Büchern und Noten, die ich für sehr hilfreich, lesenswert oder essentiell für den Saxophonisten halte. Auch wenn wenn heutzutage gerne mal kopiert, gescannt, geteilt, verschickt, downgeloaded, geshared oder sonstiges nicht ganz legal vervielfältigt wird (manchmal vielleicht sogar gefühlt moralisch zu recht, bei den horenden Preisen) gibt es doch immer ein paar Sachen, die des reellen Kaufens lohnen. Also bitte ab und zu und gerade für die guten Sachen etwas Geld auch diesen Teil der Industrie zu gute kommen lassen.(Das Photo dient als Beweis, dass sich im meinen Besitz auch diverse gekaufte Literatur befindet) Deshalb habe ich ganz comfortabel für das gute Gewissen gleich die passenden Amazonlinks gegeben.
Auch dieser Artikel wird wahrscheinlich ab und zu noch von Ergänzungen heimgesucht, also könnte sich wiederhohltes reinschauen ggf. lohnen. Falls Ihr selber noch etwas empfehlen habt, fühlt euch freu es als Kommentar zu teilen.

Der persönliche Saxophonsound
von David Liebman
Dies dürfte wahrscheinlich die Soundbibel sein. Hier steht alles das drin, was in den meisten Saxophonschulen fehlt. Sehr ausführlich werden die verschiedenen soundbeeinflussenden Faktoren (Hals, Rachen, Zunge, Ansatz, Spielweise) behandelt. Auch gute Übungen für Intonation und Soundentwicklung sind beinhaltet, allerdings ist dies kein Anfängerlesestoff.

Top-Tones for the Saxophone: Four-Octave Range
von Sirgurd Rascher
Back to the Roots! Eigentlich steht wenig drin, aber was drine steht ist essentiel. Übungen nicht nur für das erreichen des Altissimos sonder auch zu Soundbildung und Intonation. Mit den paar Übungen kann man sich Jahre beschäftigen und sie sind das beste, was ich dazu kenne.

Die neue Jazz-Harmonielehre
von Frank Sikora
Das mit Abstand beste Theoriebuch. Eine frische herangehensweise an die „leidige“ Theorie. Es wird wert darauf gelegt, dass man das Trockene hörtechnisch versteht und anwenden kann. Zudem ist es so flüsslig und angenehm geschrieben, dass man es auch fast nachts im Bett durchlesen könnte. Zudem ist es auch so umfangreich, dass man es gut zum Nachschlagen benutzen kann.

Jazz Saxophone Duets
von Greg Fishman
Diese Duette, die eigentlich Etüden sind finde ich klasse. Die Stücke sind zwar kurz, aber taugen für den fortgeschrittenen Anfänger als perfkete Etüden für eine ordentliche Jazzstilisitk und Swingphrasieung. Die meisten Stücke sind auch recht flott, sind also auch für erfahrene Saxophonisten interessant und machen wirklich Laune, vor allem wenn man sie mit dem Lehrer spielen kann. Zusätlich gibt es noch CDs mit wirklich guten Playalongs. Die Changes sind aber (auch aufgrund des Tempos) schon etwas fordernd. Alle Kombinationen (2Altos, 2Tenor oder 1Alto+1Tenor) sind möglich.

14 Jazz & Funk Etudes. Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Klarinette
von Bob Mintzer
Die wahrscheinlich geilsten Etüden, die es gibt. Sie grooven und machen richtig Spaß, wenn man sie kann. Allerdings ist es auch harter Tobak. Nur für Fortgeschrittene. Beachtet, dass es verschiedene Ausführungen für C, B und Es gibt.

Maiden Voyage
und alles andere von Aebersold.
Eigentlich klingen die Aebersoldplayalongs schrecklich. Eigentlich nur etwas besser als das Midigedudel von Band in a Box. Das liegt wahrschlich daran, dass es Massenware ist, allerdings ist dies auch der große Vorteil. Hier bekommt man echte Playalongs von den wichtigen Standarts geboten. Ich finde es immer wieder etwas frustrierend, wenn ich in Saxophonschulen Stücke mit Playalongs habe, die nur ähnlich sind wie die echten Standarts. Einfach in der Masse (weit über 100 Bände) das gewünschte rauspicken. Einige Bände sind von der Stückauswahl besser als andere. Maiden Voyage ist der Klassiker (Sumertime, Cantaloupe Island, Autumn Leaves, Song for my Father usw). Allerdings kommt es oft vor, dass man aus einem Heftchen mal nur ein oder zwei Stücke mal kurz üben möchte, da kann man sich schon mal überlegen, ob sich die „moralische Verwerfung“ des „sich mal leihens“ nicht vielleicht doch lohnt.

The Real Book – Volume I: C Edition (Real Books (Hal Leonard))
Das mit den Fakebooks ist so eine Sache; es gibt zig Verschiedene und keines ist wirklich das Ultimative. Wenn man regelmäßig auf Sessions geht, sind Realbooks heutzutage unerläßlich. Leider haben nur selten alle Musiker die gleichen Fakebooks und somit haben nicht alle Musiker die gleichen Stücke darin und oft sind, selbst wenn das gleiche Stück ist, die Versionen davon absolut inkompatibel. In allen Büchern strotzt es vor „Fehlern“.
Das Real Book Volume I ist wahrscheinlich das verbreiteste. Leider ist die Stückauswahl inzwischen etwas altbacken, aber dürfte zu allem am kompatibelsten sein. Und da man nicht sicher gehen kann, was die anderen Musiker mitbringen, kann man nur sicher gehen, wenn man das Fakebook gleich in allen drei Tonarten kauft. Zwar kursieren die Fakebooks auch zuhauf piratentechnischerweise als pdfs (mit schwankender Scanqualität) auf, allerdings habe ich noch nie eine  Musiker auf einer Session oder Konzert seine Noten vom Laptop lesend gesehen.

Jazz
von Ken Burns
Diese 12 teilige Dokumentation (4DVDs) über die Geschichte des Jazzs ist wirklich sehenswert. Tolle Aufnahmen, faszinierende originale Photos und kompetente und bekannte Interview Parter. Neben interessanten Anekdoten zieht sich vor allem die Unterdrückung der Schwarzen wie ein roter Faden durch diese Dokumentation.

Fleisch ist mein Gemüse
von Heinz Strunk
nicht nur aber gerade für Musiker. Ein schreiend komisches Buch und eigentlich genauso tragisch. Jeder der ernsthaft überlegt, mit Musik sein Geld verdienen zu wollen, sollte dieses Buch gelesen haben. Tiefe Einblicke in das echte „Muckerleben“. So lustig und traurig ist nur die Realität.

PS: Die ganzen Amazonlinks sind kein Zufall, denn ich habe mich dort als Affiliate angemeldet. Das heißt, wenn ihr tatsächlich über diese Links einkauft, unterstützt ihr damit direkt diesen Blog.