jazzahead!

So abwegig es auch klingt, aber einmal im Jahr wird ausgerechnet Bremen zum Zentrum des weltweiten Jazz, denn hier trifft man sich seit 2006 auf der Jazzahead, die sowohl ein Festival ist, als auch eine Fachmesse und „kulturpolitisches Symposium“.

Vom 19. bis 22. April war es mal wieder so weit und ich wollte mir sie dieses Jahr mal von vorne bis hinten anschauen und anhören.
Die Messe selber ist deutlich eher für ein Fachpublikum, denn hier treffen sich Verlage, Labels, Presse, Veranstalter und Argenturen aus aller Welt. Von Australien über Israel bis Kanada. Das ist allerdings für den normalen Musiker und Jazzliebhaber wahrscheinlich weniger spannend. Ich hatte die Messe eigentlich schon nach ca. einer halben Stunde abgelaufen.

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noch mehr Lesestoff für saxophonistische Blogleser

Blogs gibt es im Internet wie Sand am Meer, auch so einige über Musik, Jazz und Saxophon. Nicht alles ist wirklich lesenswert und ich selber komme leider in letzter Zeit nicht so viel zum schreiben, wie ich gerne wollte.
Aber zwei sehr gute Freunde und Saxophonkollegen von mir hat seit einiger Zeit auch das Blogfieber erfasst. Beide Seiten sind sowohl Inhaltlich als auch sprachlich  hoch interessant, weshalb ich sie hier etwas bewerben möchte.
Mein dritter Tipp ist quasi das amerikanische Pendant zu dieser Seite. Nur läuft die Seite schon ein bissle länger und bietet so eine Flut an guten Artikeln.
Ich dachte mir, dass es wohl das geschickteste wäre, dass sich die drei Autoren in Form eines Interviews selber vorstellen.

http://zajakonzerte.wordpress.com/

Worum geht es in deinem Blog?
moin, herzlichen dank der nachfrage !
im blog zajakonzerte geht es um alles rund um was zaja für konzerte gibt und was dafür benötigt wird. das kann von der ewigen suche nach guten saxophonen und klarinetten und zubehörgedöns über einige elektrische apparate bis zu wunderdingen reichen, von denen man gar nicht glauben will, das es sie geben könnte …
außerdem werden schockierende kuriositäten ( jüngst die essener kardinal hengsbach- statue … ) und visionäre ideen besprochen.

Wie kam es, dass du mit dem Bloggen angefangen hast und was motiviert dich immer weiter zu schreiben?
die wahrheit muß ans licht ! *schärz … nach einer übungsphase für ein mittlerweile untergegangenes konzertprojekt der kulturhauptstadt 2010 kam schnell die experimentierlust an diversen netz-protokollen und programming zu tage, und so wird fleißig getüftelt. davon sieht man online nichts, denn die katastrophen werden natürlich nicht publiziert. dann lieber nach der ewigen wahrheit streben !

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ein kleines Interview mit Bob Mintzer

Von dem Workshop den Bob Mintzer kürzlich in Bremen abgehalten hat, hatte ich ja schon berichtet:

http://saxophonistisches.de/bob-mintzer-workshop-an-der-hfk-bremen/

Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, mir neben einem Autogramm auch ein Interview für SAXOPHONISTISCHES von der Saxophonlegende geben zu lassen. Da nicht viel Zeit war, leider nur ein kurzes. Unter anderem habe ich meine üblichen Fragen gestellt, so dass man gut mit den anderen Interviews vergleichen kann.

Hier kann man sich das Interview anhören:

Bob Mintzer Interview

(natürlich ungeschnitten und unbearbeitet und allen „ähms“ und grammatikalsichen Unzulänglichkeiten meinerseits in der englischen Sprache)

Und hier geht es zu seiner Homepage:

http://www.bobmintzer.com/

Im intimen Kreis mit Jerry Bergonzi

Über den Anfang des Konzertes kann ich nichts sagen, da ich mal wieder zu spät gekommen bin (wie üblich). Ich schlich mich also rein, gesellte mich zu einem Kommilitonen und fragte ob ich was verpasst hätte. Er drehte sich um „Ohhh, jaaa“.
Wahrscheinlich hatte er recht, denn der Rest des Konzertes war einfach beeindruckend.

Obwohl Jerry Bergonzi eine sehr große Nummer unter den aktuellen Jazzsaxophonisten ist, muß ich glaube ich doch ein paar Worte über ihn verlieren, da er (zumindest hier zulande) auf unerhörte Unkenntnis stößt.
Er hat natürlich mit zig Größen zusammen gespielt, ist Dozent an zig renomierten Musikhochschulen und Konservatorien (Berklee, Paris, Mannheim u.s.w.) und besonders seine Schulereihe „Inside Improvisation“ sind sehr beliebt bei Saxophonstudenten. Der letzte Band „Hexatonics“ hat sogar für ein gewisses Aufsehen an den Musikhochschulen gesorgt, da es ziemlich „kranker shit“ ist. Im Prinzip geht es darum, dass Akkordpärchen gegenüber gestellt werden. Ein sehr eleganter (wenn auch sehr komplexer) Weg, für neue Motive, interessante Farben und Outside/Inside spielen.
(Genaueres und mehr auf Wikipedia)

Und das konnte man am letzten Donnerstag (6.5.2010) im Jazzkeller der HfK Bremen angewand hören. Zumindest glaube ich das. Denn Bergonzi hat eine fantastische Teschnik und die hohe Geschwindigkeit machte es nicht leichter das gespielte nachzuvollziehen. Aber um so beeindruckender war es.
Durch die Triobestzung wirkte es noch konzentrierter. Bassist und Schlagzeuger waren ebenfalls imposant. Schändlicherweise weiß deren Namen leider nicht mehr, werden hier aber noch nachgereicht.

Schade, dass der Jazzkeller nicht so gut besucht war. Hauptsächlich die Jazzabteilung der Hochschule, die das Konzert sichtlich genoß. Ok, Bergonzi mag zwar kein Mainstream Jazz sein und diejenigen, die Charlie Parker schon für schwere Kost halten, dürften hier eher Panik kriegen, aber es doch Schade, dass guter Jazz so wenig Resonanz hat. Aber vielleicht lag es auch daran, dass nur ein gewisser „Bergnozi“ angekündigt worden war.

Allerdings führte das auch zu einer sehr intimen angenehmen Atmosphere und so war es für mich ein leichtes, mich nach dem Konzert an Bergonzi anzuschleichen und ihn zu interviewen. Er stellte sich als sehr symphatischer Mensch heraus und hatte wegen dem Konzert auch sehr gute Laune, weshalb er sehr bereitwillig zustimmte.
Im Prinzip habe ich fast die gleichen Fragen wie beim Doldinger-Interview gestellt. Interessant wie unterschiedlich die Antworten ausfallen. Aber Jerry war auch sehr locker drauf, was vielleicht auch an der späten Stunde gelegen haben könnte. „In vino veritas“ bzw. „In Haake-Beck veritas“.

Für die Qualität (und das Format) muß ich mich entschuldigen, da ich an dem Abend mein Zoom nicht dabei hatte, habe ich es notgedrungen einfach mit meinem Handy aufgenommen.

Jerry Bergonzi Interview Part I

Und hier viel mir die letzte Frage doch noch ein
Jerry Bergonzi Interview Part II

Jerry Bergonzi ist zur Zeit auf Europa Tournee, also schaut mal, ob er nicht auch in eurer Nähe spielt. Wie gesagt, der Konzertbesuch  lohnt sich. Hier geht es zu seiner Homepage:
http://www.jerrybergonzi.com/

Im Gespräch mit Klaus Doldinger

Wie ich ja schon berichtete (hier geht’s zur Konzertkritik), habe ich neulich in der Vorband zu Klaus Doldingers Passport  gespielt. Und da wollte ich mir natürlich die Gelegenheit nicht entgehen lassen den Meister persönlich kennen zu lernen. Also klopfte ich nach dem Konzert an Doldingers Gaderobe.
Ich stotterte beim Händeschütteln wie ein aufgeregter Grundschüler rum.
Nachdem ich mir seine CD habe signieren lassen, fragte ich, ob er vielleicht noch Zeit für ein kurzes Mini-Interview, nur 4 Fragen, hätte.
Tatsächlich willigte er ein und so zückte ich mein Zoom H4 (das ich für den Fall der Fälle schon eingesteckt hatte). Er nahm sich dann doch mehr Zeit und beantwortete meine Fragen sehr ausführlich mit zahlreichen kleinen faszinierenden Anekdoten. Aber auch sachlich sind viele interessante Sätze gefallen, die ich eigentlich auch für sehr richitg halte.
Eigentlich wollte ich das Interview ja niederschreiben, aber aufgrund der Länge und der charmanten Art von Klaus Doldinger habe ich mich entschieden, die Audiofile direkt hochzuladen. Ich möchte mich hier auch nochmal bei Herrn Doldinger für die Zeit bedanken, die er mir so großzügig gewidmet hat.
Es ist ein saxophonistisch sehr lohnendes Interview geworden. Viel Spaß beim reinhören:

Hier geht’s zum Interview