Eigentlich dachte ich, dass ich über meine Blattschraubenhypezeit etwas raus bin, aber springt einem doch wieder was neues ins Auge und dann in die Hand (Hier nochmal ein Dank an Hans Kuijt) und ist wieder begeistert am rumspielen mit Ligatures.
Die LefreQue Ligature fasziniert mich nicht nur von der Optik, ich mag auch die sehr freie, schnelle und organische Ansprache durch die Gummis. In der Form gibt es das nicht auf dem Markt, da andere Textilbasierte Schrauben (Leder, Schnur) eher etwas dämpfend/wärmer sind. Die Schraube gibt einen freien, flexiblen obertonreichen Klang, das macht einfach Spaß zu spielen. Und mit ca. 60€ ein sehr fairer Preis für die aktuelle Schraubenwelt.
https://www.lefreque.com/
Archiv der Kategorie: Teste
Kurzreview: Saxophone Bubble Action
Da kann der Sommer kommen!
Und hier findet ihr das Bubble Saxophon!
Top of the Top der Saxmikrophone – AMT Q7 LS & Q7 P808
Musiker bestimmter Instrumente kennen sich oft sehr gut mit Technikkrams aus. Gitarristen kennen ihre Effektgeräte, Keyboarden sind mit der Peripherie zum Computer meist sehr gut bewandert. Und dann gibt es die Musiker, die von allem, wo Strom fließt keinen Plan haben. So scheint es auch bei den Saxophonisten. Selten, dass man mal einen mit Loop- oder Effekgeräten sieht oder jemand, der aktiv mit Abelton arbeitet. Schon bei der Frage nach einem guten Mikrophon und was man so alles dafür braucht sind die meisten sehr ratlos. So ging es mir auch, als ich nach etwas neuem suchte.
Daher wird das hier auch nicht der hochqualifizierte Audi HiFi-Test mit Frequenzanalyse und diversen Hörbeispielen sondern eher ein praktisches Hands-on.
Aktuell werden zwei Namen genannt, wenn es um das Nonplusultra geht. SD-Systems und AMT. Beides hatte ich kurz in der Hand und zu beiden hatte ich einen kleinen persönlichen Kontakt. Aber schnell habe ich mich entschieden, das mir das AMT mehr liegt und dass ich das ausführlicher testen wollte.
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Guardala Reborn – die neuen FiberCarbon Mundstücke von Nadir
Jetzt liegen die Mundstücke von Nadir schon etwas länger bei mir auf dem Schreibtisch und endlich komme ich mal wieder etwas zum Bloggen. Schade, dass ich wieder so lange gebraucht habe, denn jetzt sind die Mundstücke schon eine ganze Zeit lang draußen, aber sie sind doch etwas besonderes, weshalb sich der Test noch lohnt.
Ich denke nicht, dass ich die Guardala Story nochmal groß erzählen muß. Die Kurzfassung: Guardala baut in Zeiten wo man das Sax besonders laut mochte – tolle Metallmundstücke – Micheal Brecker spielte sie – sie kosten unglaublich viel – dann hört er auf – auf dem Vintagemarkt kosten die Mundstücke nun noch mehr – Guardala hat die Rechte exklusiv verkauft – mehrfach?! – viele Gerüchte. Weiterlesen
Select Jazz Tenor – das neue Vintage Mundstück von D’Addario
Vor knapp drei Jahren habe ich das Select Jazz Mundstück für das Altsaxophon getestet und war begeistert, da es sich um ein extrem gut gefertigten Meyer-Klon für einen echten Kampfpreis (knapp über 100€ damals) handelt. Dafür kann man so ein Mundstück jedem blind empfehlen.
Ob das so auch für das neue Tenor Mundstück von D’Addario gilt, soll dieser Test zeigen.
Wir befinden uns immer noch in einer Trendwelle, in der wieder Vintagemundstücke beziehungsweise vintagemäßige Mundstücke gefragt sind. Weiterlesen
Aurus Clarinet & Saxophone Trainer – sinnloses Gimmik oder sinnvolles Gadget?
Hä? Auwas? Was’n das jetzt? Warum?
So ähnlich sind vielleicht bei vielen die ersten Reaktionen zu diesem Gerät.
Dieser Zwerchfelltrainer basiert auf einer Übung, die ich während meines Studiums kennen gelernt habe. Bei dieser zieht man beim Spielen die Oberlippe hoch wodurch natürlich viel Luft über dem Mundstück entweicht. Durch diese „Verschwendung“ muß man deutlich mehr „Gas“ geben damit noch ein Ton erklingt. Dafür muß die Atmung mal RICHTIG aktiv werden, ohne Stütze aus dem Bauch geht gar nichts. Man merkt so sehr deutlich, wie nötig die abdominale Atmung ist. Kurz, eine effektive Übung.
Allerdings ist die Kontrolle der Operlippe gar nicht so einfach und eine ziemliche Gesichtsverkrampfung, weshalb diese Übung eher etwas für deutlich fortgeschrittene und hartnäckige Spieler ist.
Der Aurus ist quasi ein „Oberlippenheber“. Weiterlesen
Musikmesse 2017 – ein Abgesang???
Nach einem ZIEMLICH langen Marsch vom Haupteingang zur Woodwind Area bekam ich den ersten Schock: „ist das alles???“
Was da so in der letzten Halle hinter dem Schallschutzvorhang noch an Ständen für Holz- und Blechblasinstrumente noch übrig war, ist vielleicht noch 30% von dem, was vor drei/vier Jahren noch da war. Vor dem Vorhang waren Noten und diverse leisere Akustikinstrumente. Was früher in 3 Hallen war, ist jetzt in einer in einer zusammengepfercht.
Ein Gutes hatte es allerdings: der allgemeine Lautstärkepegel war dieses Jahr fast angenehm.
Naja, also etwas angenehmer, was aber auch noch nicht wirklich angenehm ist…
Soweit ich mitbekommen habe, waren die Besucherzahlen auch geringer als letztes Jahr, jedoch waren die Aussteller im Woodwind noch geringer, dass die, die da waren, deutlich mehr Andrang hatten. Zumindest ging es uns so bei Forestone, weshalb ich selber kaum dazu kam, neue Sachen anzuspielen. Daher gibt es teilweise nur ein kleines Hands On.
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Zwei Klassiker des Jazz in Neuauflage
Eigentlich wollte ich zu den NY Bros und dem Slant Sig Mundstück von Theo Wanne schon länger einen Bericht schrieben, da sie schon seit längerer Zeit die Mundstücke meiner Wahl sind.
Die Namen der Mundstücke verraten eigentlich schon, was sich dahinter versteckt. Beim NY Bros handelt es sich um einen Meyer Klon für’s Altsaxophon und das Slant ist ein Otto Link Hard Rubber Klon für’s Tenorsaxophon. Die Klassiker wenn es um Kautschuckmundstücke für Jazz geht.
Eigentlich spiele ich schon seit Jahren diverse Meyer-Klone und komme immer wieder darauf zurück. Und auch meine Schüler landen bei ihrer Sucher meist auf Meyerlike Mundstück für’s Alto und einem Tone Edge.
Warum ist das so? Weil die Mundstückschnitzer schon in den alten Tagen wußten, was sie tun und es sich bei beiden um eigentlich ganz einfache Designs ohne Schnickschnack sind. Runde Kammer, ein nur leichter Baffle, keine Ecken oder Kanten. Das macht einen angenehmen und flexiblen Sound. Weiterlesen
lefreQue, das kleine Klangwunder
Als mir jemand in einem Laden (oder war es eine Musikmesse?) zum ersten Mal die erste Version des lefreQues zeigte, wußte ich sofort, warum erstens jemand auf diese Idee kam und zweitens, dass es funktioniert.
Wollte ich es testen? Nein, bloß nicht! Es war viel zu fummelig mit den damals zwei Gummibändern und nachher hätte ich es noch gewollt!
Aber in der Zwischenzeit wurde der lefreQue deutlich verbessert mit zwei übereinander gelegten Platten und einer Art „Haargummi“ mit Perle, durch das die Montage deutlich vereinfacht wurde. Allerdings sind auch so viele Varianten in Größe und Material dazu gekommen (und nicht unbedingt billigere), dass meine Lust zu testen immer noch etwas gehemmt war.
Nun ist einer meiner alten Freunde aus „der Szene“ Thomas Voigt Artist und Vertriebler für lefreQue geworden und vor kurzem hat sich ENDLICH die Gelegenheit ergeben, dass wir uns mal gemütlich zusammen hinsetzen konnte und ich mal in Ruhe das Sortiment testen konnte(/sollte(/mußte)).
Bevor ich jetzt von meinen Höreindrücken berichte eine kleine Physikstunde:
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Neues von Forestone: White Bamboo und ein genialer Strap
Endlich wieder etwas Zeit zum schreiben und es hat sich soviel angestaut über das ich noch berichten wollte und muss. Und die Musikmesse ist jetzt auch schon wieder! Daher kommen jetzt ein paar Artikel, damit Ihr dort etwas gezielter schauen und suchen könnt.
Zuerst natürlich von meinem großen Sponsor Forestone. (Zumal ich in der Entwicklung teil auch etwas mitgewirkt habe)
White Bamboo
Die White Bamboo-Blätter sind eine Weiterentwicklung der Black Bamboo und der Forestone Traditional mit dem Material der Hinoki Blätter.
Es handelt sich um einen französischen filed-Schnitt, der tendenziell gut mit klassischen Mundstücken harmoniert.
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The Wave – die Rettung des Daumens
Heute mache ich mal etwas unübliches. Ich gebe gleich zu Anfang eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. The Wave ist wohl eines der sinnvollsten Produkte seit langem für das Saxophon.
Mal ehrlich, wer findet die normalen Daumenhaken schon bequem. Oft hat man sogar unbequeme Druckstellen, wenn nicht sogar ernstere Probleme.
The Wave ändert das, der bequemste Daumenhaken ever (zumindest bist jetzt). Warum kam noch vorher keiner auf die, sich anzuschauen wie so ein Daumenhaken aussieht und dazu ein ergonomisch passendes Gegenstück am Saxophon zu formen?
Erst nach über 170 Jahren kam Saxophonist Niko Halfman auf diese Idee und verwirklichte diese in Kooperation mit Holzblasinstrumentenmachermeister Ulrich Schneider nach einiger Tüftelei.
Carbon-Power
Auf der Musikmesse 2015 wurden die ersten spielbaren Prototypen des Carbon S-Bogen von Forestone und daCarbo vorgestellt. Das Interesse war im letzten Jahr trotz des nicht unerheblichen Preises so hoch, dass die Produktion die Nachfrage nicht decken konnte und es Wartezeiten von ein paar Monaten gab.
Aber was ist jetzt an diesem sehr teuren und sehr fancy aussehendem Teil nun dran? Nur Protzerei oder funktionierendes Hightech?
Der Carbon Neck ist eine Kooperation der japanischen Firma Forestone, welche besonders für ihre Kunststoffblätter bekannt ist, und der Schweizer Firma daCarbo, die bereits Trompeten und Posaunen mit Schallstück aus Carbon herstellt. Diese Instrumente genießen in der Szene eine extrem guten Ruf und werden unter anderem von Artuor Sandoval und Roy Hargrove gespielt. Da lag dann die Idee nahe, das Konzept auch auf das Saxophon zu übertragen.
Erhältlich sind sie für Alt- und Tenorsaxophon. Beide Firmen habe ihr eigene Version heraus gebracht, die sich aber nur in den Anbauteilen und Endfertigung etwas unterscheiden. Das Carbonteil ist identisch, weshalb der Soundunterschied eher marginal ist. Der daCarbo-Bogen wird vornehmlich im Schweizer Raum vertrieben, weshalb dieser nicht so verbreitet ist, wie der von Forestone, die inzwischen weltweit gut aufgestellt sind. Einer der Gründe für dieses Joint Venture.
Der Altobogen liegt preislich bei etwas über 1200€ und er für Tenor etwas über 1300€. Uiuiuiui.
Carbon erfreut sich in letzter Zeit in vielen bereichen als neues Material großer Beliebtheit, denn sein Hauptcharakteristika sind seine extreme Belastbarkeit bei gleichzeitig sehr geringem Gewichts, besonders im Vergleich zu Metall. Allerdings gehört zur Herstellung sehr viel Expertise, weshalb es seltenst eine Budgetlösung ist und daher vor allem im Highend-Bereich seine Verwendung findet.