zum neuen Jahr!

Liebe Leser,

das Jahr 2009 geht nun zu Ende. Nach jetzt 363 Tagen wurde es auch langsam Zeit.

Aber irgendwie regt das Jahresende alle jedes Jahr dazu an, über das alte Jahr zu sinnieren, sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen (die aber beim Silvesterrausch meist wieder aus dem Kurzzeitgedächtnis gelöscht werden) und man sieht sich massig  Jahresrückbliche im TV an, die dort inflationär mit gleichem Inhalt aber wechselnden Moderatoren ausgestrahlt werden.

Die meisten Jahresendungen habe ich verpasst. Auch bin ich kein Freund von guten Vorsätzen und groß rumsinnieren mag ich auch nicht. Aber da ich im Januar (damals noch auf myspace) mit dem bloggen angefangen habe, wäre vielleicht ein kurzer Rückblick auf „saxophonistisches“ legitim.

Ich habe ja schon neulich voll Stolz erzählt, dass der Blog kontinuierlich. So kann ich sogar eine leichte Steigerung im Dezember zum Vormonat verzeichnen trotz der Feiertage, an dem die Menschen endlich mal den Rechner ruhen lassen.
Ich denke, dass auch eine Lernkurve festzustellen ist. Ich finde meine letzten Texte deutlich lesbarer als meine ersten und so langsam scheint sich ein gewisser Stil heraus zu bilden. Würde sich doch bloß auch meine Orthographie so entwickeln. (ich suche immer noch einen ehrenamtlichen Lektor).

Ich möchte mich nochmal bei meinen treuen Lesern bedanken, denn ohne diesen Zuspruch hätte garantiert hier schon aufgehört zu schreiben. Daher habe ich mir als einer der wenigen guten Vorsätze, die ich mir mache, vorgenommen, euch auch weiter mit Lesefutter zu versorgen. Das ist manchmal gar nicht so leicht, genug Zeug zu finden über das man schreiben kann und sich dann auch das lesen dessen noch lohnt. Ihr habt ja gesehen, der Dezember war ein bissle mau. Aber was ich sonst noch versprochen habe, wird dann halt Anfang 2010 kommen.
Tatsächlich lag etwas saxophonistisches unterm Weihnachtsbaum und das führte zu einem größerem Test der so gut wie fertig ist und die Tage kommt.

Also, ich wünsche Euch einen guten Rutsch und alles gute für das Jahr 2010

Euer
Tobias

Frohe saxophonistische Weihnachten

Liebe Leser,

wer kennt das nicht, den Vorweihnachtsstress. Geschenke kaufen, Glühweintrinken, Weihnachtsmarktmucken spielen während die Hände zufrieren, die Stadt ist überfüllt, von über all her ertönt inflationär „Last Christmas“, Plätzchen backen, zur Familie fahren. Aber je stressiger die Vorbereitung desto entspannender die eigentlich Weihnachtstage, oder?
Jedoch Blogschreiben gehört nicht wirklich zu den weihnachtlichen Aktivitäten, weshalb neue Artikel im Dezember genauso wie offene Eisdielen zur Mangelware gehören. Dennoch, sozusagen als kleinen Gruß in die Ferien, eine weitere Liste kurioser Googlesuchanfragen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe, mit denen man meinen Blog gefunden hat. Vielleicht liegt ja unter meinem Weihnachtsbaum irgendwas saxophonistisches über das ich dann über die Feiertage etwas schreibe 😉

Da bleibt mir noch, euch allen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit zu wünschen.

Euer Tobias

Saxo Colores – Ligature oder Sextoy?

Neulich bin ich bei Ebay auf etwas kurioses gestoßen. Betitelt wurde der Artikel als „Saxo Colores Zwinger“. Es ist ein Ring aus Silikon der eher an ein Penisring aus dem Sexshop erinnert aber tatsächlich fürs Sax sein soll. Es handelt sich also um einen weiteren Vertreter auf dem Blattschrauben Markt. (Ich ahne schon, dieser Artikel wird zu einer Menge GoogleTreffern führen)
Ob es sich nun um eine brauchbare Ligature oder doch nur ein Sextoy handelt werde ich hier prüfen.
Ich muß sagen, dass ich im Vorfeld etwas skeptisch war, ob die Teile wirklich halten, genug Druck auf das Blatt ausüben, oder ob dieses ständig verrutscht. Außerdem gibt es diese in verschiedenen Farben, die auch noch unterschiedlich klingen sollen und somit auch passende Namen tragen: Swing (silber Glitter), Jazz (goldener Glitter), Blues (blauer Glitter (wie passend)) und Klassik (schwarz).
Natürlich habe ich dann gleich alle 4 zum Testen geordert. Bei einem Stückpreis von 12 Euro war das sogar mir, einem Studenten, möglich.

Bei „Zwinger“ scheint es sich um eine unglückliche Übersetzung von Ligature zu handeln. Da Zwinger mir deutlich zu martialisch klingt werde ich beim inzwischen üblichen Anglizismus „Ligature“ bleiben.
Auch merkwürdig fand ich etwas, dass der Händler mir keine Auskunft über den Hersteller geben wollte. Ich weiß nur, dass es aus der Gegend von Louisana kommen soll. Dort ist zwar auch der Saxequip-Guru Steve Goodson ansässig, aber von ihm scheint die Saxo Colores nicht zu kommen, denn ansonsten gäbe es dazu schon massig Vids von Steve in schlechter Qualität und auf SOTW würde man sich die Münder über diese Ligature verreißen. Das ist nicht der Fall. Im Gegenteil, die Schraube scheint weitestgehend noch unbekannt zu sein. Vielleicht ein Kaufgrund für den ein oder andern Saxequipment-Trendsetter.

Allerdings sieht die Ligature auch eher noch nach Heimarbeit aus. Daher nehme ich an, dass ein Tüftler eine gute Idee hatte und diese nun im kleinen Rahmen verkauft. Besonders kompliziert scheinen die Saxo Colores in der Herstellung nämlich nicht zu sein. Silikonmasse über ein Rohr gegossen, trocknen lassen, abziehen, schneiden, fertig. Für die besondere Optik scheint das Barbie-Glitzergloss-Arsenal der Tochter mit in den Teig reingemixt worden zu sein. Jedes Sexshopprodukt sieht hochwertiger aus. (Nicht das ich mich da auskennen würde)
Haben die Verschiedenen Glitter wirklich eine Soundeinwirkung? Insider wissen, dass die Zahnspangengoptik der ESM-Mundstücke auch nicht nur optischer Natur ist und ich bin der letzte, der da all zu skeptisch ist, denn durch mein Rumgeteste (siehe fast der gesammte restliche Blog) habe ich festgestellt, dass selbst die unwahrscheinlichsten Kleinigkeiten einen Einfluß haben können.
Aber neben den Glitterfarben gibt es auch noch andere Unterschiede unter den verschiedenen Colores. Die Swing ist vom Material etwas weicher, die Jazz hat innen ein paar eingeschnitzte Rillen auf der Blattauflage, die Klassik hat gar keine Blattauflage, abgeflachtere Enden und wirkt am härtesten und die Blues scheint so das Mittelding zu sein. Ob es nun wirklich Klangunterschiede gibt verrate ich erst gegen Ende des Artikels.
Insgeammt macht die Ligature nicht den professionell gefertigsten Eindruckt wie z.B. eine Vandoren Optimum. Andererseits  macht  das die Francois Louis Ultimate Ligature auch nicht. Aber mit 12 Euro dürfte Sie die günstigste Variante auf dem Schraubenmarkt sein, da will man mal nicht so pingelig sein und von ein bissle Abstand sehen die Dinger auf den Mundstücken unglaublich Spaßig aus. Fragende Sprüche von den Saxkollegen sind garantiert (was ja für manche Saxophonisten ein Hauptgrund für immer neues Equipment ist)!

Das Handling ist simpler als gedacht. Blatt anlegen und Ligature drüber stülpen. Bei Mundstücken die schmaler sind als Böhmklarinetten-Mundstücken wird es eng, bzw die Ligature zu weit. Bei allem was größer als ein KautschukTenormundstück ist, wird es schwer, diese Schraube noch überziehen zu können. Am besten sitzt die Colores auf Alto-HR-Mundstücken (HR=HardRubber=Kautschuk). Das Über und ab ziehen ist zwar an sich einfach, allerdings braucht man dafür schon zwei Hände und ein paar Sekunden bis alles sitzt. Da gibt andere Schrauben. Z.B. bei der Magnitone, welche (wenn einmal eingestellt), sofort sitzt.
Einmal alles an seinem Platz, hält die Colores das Blatt aber gut. Das Blatt kann zwar etwas hin und her rutschen ist mir aber beim Spielen noch nicht passiert. Auch Nachstimmen ist deshalb kein wirkliches Problem.
Bedenken habe ich, dass die Colores evtl. mit der Zeit ausleiert und an Spannung verliert, aber das wird wohl nur ein Langzeittest zeigen. Bei der Ligature, die ich für mein Tenormundstück benutze, meine ich schon, Schwangerschaftsstreifen entdeckt zu haben.

Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass natürlich keine normale Kappe auf das Mundstück passt, wenn die Colores drauf ist. Generell halte ich den Umgang ohne Kappe immer für unnötig riskant. Zu oft habe ich erlebt, dass bei Proben (und wenn man das Sax auch nur kurz aus den Augen lässt) jemand aus Versehen anstubst und Blätter sind sowieso so zerbrechlich. Gepaart mit Murphys Gesetz kann das bei einem Auftritt eine üble Sache sein. Daher rate ich, dass man sich zur Saxo Colores gleich noch eine passende Smart Cap (auch wenn sie nicht immer die beste Lösung ist) von Francois Louis besorgt. Tatsächlich gibt auch diese in verschiedenen Farben, man kann sie also farblich zur Colores abstimmen.

Die Ansprache finde ich besonders interessant. Sie erinnert ein wenig an die Lederligaturen. Zwar ist die Ansprache nicht so schnell und direkt wie bei einer Blechklemme dafür aber irgendwie organischer und fühlt sich natürlicher an. Davon bin ich zur Zeit recht begeistert.
Zweifel hatte ich auch, ob dieses elasitische Material genug Druck für die hohen Töne bietet und das Blatt wegbricht. Dem ist nicht so. Die vier Oktaven erreiche ich genauso gut wie mit meinen anderen Highendklemmen.

Genauso skeptisch war ich, ob die Colores wie die Lederschrauben nicht zu viel dämpft. Tut sie aber nicht. Das Silikon verhält sich eher wie eine Art Flummi. Der Sound ist aber wie zu erwarten recht rund. Alle Metallklemmen wirken im Vergleich resonanter und haben somit ein etwas ausgeprägteres und spitzeres Frequenzspektrum. Bei der Colores geht es etwas in die Breite ohne dabei zu dunkel oder dumpf zu werden. Aber wer eine Ligature sucht, die klarer und durchsetzungsfähiger ist und einen kleinen Extra Kick im Sound hat, sollte vielleicht doch eher bei den Metallklemmen bleiben. Daher weiß ich auch noch nicht, wie lange die Colores auf meinen Mundstücken bleibt.
Und nun lüfte ich, ob es Unterschiede zwischen den verschiedenen Colores gibt. Ja, gibt es. Zwar nicht besonders deutliche aber durchaus wahrnehmbar.
Die Swing (Silber) ist die dunkelste, wahrscheinlich weil sie auch die weicheste ist. Die Jazz (Gold) klingt etwas resonanter, was vielleicht durch die Rillen zustande kommt. Die Blues (Blau)  ist irgendwie auch klanglich das Mittelding; im Vergleich minimal heller und lauter. Ich hätte sie ja „Rock“ genannt, aber da lag die Farbassoziation wohl näher. Die Klassik (Schwarz) entspricht wirklich ihrem Namen; braver und kompakter als die anderen.

Ich habe diese Ligature nun übrigens auch in den großen Blattschraubenreport übernommen. Dort könnt ihr wenn ihr wollt, die Colores mit sonstigen Schräubchen vergleichen.

Mein Gesamturteil ist etwas durchwachsen. Klanglich ist die Saxo Colores durchaus brauchbar aber auch nichts wirklich besonderes. Das Handling ist OK, aber auch da gibt es Ligatures die schneller und unkomplizierter sind. Das eine große Plus ist halt, dass es ein sehr witziges Objekt ist die wirklich spacig auf den Mundstücken aussieht. Das andere Plus ist der Preis. Mit 12 Euro ist die billigste auf dem Klemmenmarkt und somit mal ein günstiges „Gadget“ für die experimentierwütigen Saxequipmentfetischisten (so wie ich einer bin). Für welche Version man sich man entscheiden soll würde ich eher von der zum Sax/MPC passenden Farbe und nicht unbedingt von den Soundunterschieden abhängig machen. Sie sind nicht so groß, dass sich wirklich 4 Versionen lohnen.
Bei mir sind die 4 Colores, die ich bestellt habe alle in Verwendung allerdings weiß ich nicht für wie lange, denn wenn ich ehrlich bin, bin ich vor allem aus optischen Gründen von diesen „Zwingern“ angetan.

Saxophonistisches wächst!

Liebe Leser,

mein Blog scheint sich bei euch immer größerer Beliebtheit zu erfreuen, den die Besucherzahlen steigen kontinuierlich.
Dafür möchte ich mich bei euch bedanken, denn das ist neben den vielen Kommentaren und Gästebucheinträgen für mich ein ziemlich großes Lob für das Zeug,s das ich hier so verzapfe.

Daher hatte ich im November ein paar neue Besucherrekorde. Am 22. hatte ich sage und schreibe 615 Besucher an einem Tag. Somit war auch Kalenderwoche 47 mit 2390 Klicks eine neue Bestmarke und im ganzen Monat waren es insgesamt 7839. Das macht im Durchschnitt um die 260 täglich. Und wie gesagt: Tendenz steigend. Mal sehen, wie lange das so bleibt.
Wenn ich mich mal ein wenig aus dem Fenster lehne, würde ich meinen, dass nach den beiden Foren, dieses Blog vielleicht die meistbesuchte deutschsprachige Saxophonseite sein könnte. (eventuell könnten ein/zwei Webshops noch besser besucht sein). Vielleicht ist es aber auch eher Wunschdenken.
So ganz nebenbei habe ich immer eine Besucherzahlspitze Montags festgestellt, vor allem Vormittags. Wie das wohl kommt (-;

Es hat sich aber auch einiges angesammelt. 64 Artikel (die Übersicht ist dementsprechend unübersichtlich) in 13 Kategorien mit 192 Kommentaren.

Ansonsten habt Ihr vielleicht mein neues Layout bemerkt. Ich finde es insgesamt etwas übersichtlicher und angenehmer fürs Auge, obwohl ich glaube, dass die Schrift jetzt kleiner geraten ist. Keine Ahnung, wie man das hier einstellt. Aber wie heißt es in einer Autowerbung? „Blau macht glücklich!“

Was kommt im Dezember? Vielleicht kommt diesen Monat noch der Test zu den Branchersaxophonen. Hoffentlich findet Volker etwas Zeit dafür. Ich bekomme diese Woche ein paar Blattschrauben, die ich neu im Netz gefunden habe und ggf. schaffe ich vor Weihnachten noch einen Test zu einer besonderen Blattmarke. Und ich habe weitere lustige google-Suchanfragen gesammelt. Aber ich will nicht zu viel verraten.

In diesem Sinne

Euer
Tobias