Der Saxständer-Transformer von Hercules

Heute ein weiterer Testbericht über einen Saxophonständer der zusammenklappbar im Becher transportierbar ist. Wie einige es vielleicht noch in Erinnerung haben, war ich im Nachhinein mit der neuen Variante des mobilen Ständers von K&M, dem „Jazz“, doch nicht ganz zufrieden. So bin ich dann vor kurzem auf eine weitere Alternative zu diesem Ständer gestoßen. Es lohnt sich, den alten Test zum „Jazz“ nochmal kurz zu überfliegen, da ich hier öfters Vergleiche zu den direkten Konkurrenten machen werde.

Nach dem Umzug nach Bremen war auch quasi ein Antrittsbesuch bei meinem neuen „Local Dealer“ Pflicht für mich. In dem gemütlichen Räumen von KlarinettenMüller und ich fing an mit Mitarbeitern über dies und das zu fachsimpeln und alles auszutesten, was sie so da hatten (ich glaube ich ging den guten Menschen min. eine Stunde auf die Nerven).
So ist mir dann dort auch der Hercules TravLite Saxophone Stand DS430B aufgefallen. Wie bereits schon erwähnt, ist sein besonderer Clou, dass man ihn so zusammenfalten kann, dass er in den Becher des Saxophons rein passt, und somit ideal zu transportieren ist. Normale Saxophonständer sind ja meist eher von sehr klobiger und sperriger Natur. Damit steht der Hercules in direkter Konkurrenz zu Ständern „Saxxy“ und „Jazz“ von K&M.

Woher die Firma Hercules stammt konnte ich nicht raus bekommen. Der Name ist wohl ein Anspielung darauf, dass die Produkte genauso stark/standsicher sind wie der antike griechische Halbgott Herakles. Da wäre eigentlich der Name „Atlas“ passender, der ja bekanntlich als Strafe den ganzen Himmel auf ewig tragen muß (Obwohl, Herakles das auch kurz gemacht hat, aber das ist eine andere Geschichte).
Kurios finde ich, dass einer ihrer deutschen Endorser das Comedypärchen Mundstuhl ist.
Die Produkte selber werden in China hergestellt, genauer gesagt Tianjin, was zufälligerweise auch der Geburtsort meiner Freundin ist. Folgender Dialog entwickelte sich daraus (hier in Lautschrift):
„Hey, sag mal, du kommst doch auch aus Tiangjang?“ „Das heißt Tienjin.“ „Tanjing?“ „Nein, Tienjin!“  „Tangtang?“ „Tienjin“ „Tieinien“ „TIENJIN“ „Sag ich doch die ganze Zeit!

Zurück zum Ständer selber. Mit dabei, ein schwarzer Samtbeutel zur Aufbewahrung, damit das Sax innen nicht zerkratz. Die Verarbeitung und das Material des Ständers machen für mich einen sehr ordentlichen Eindruck. Allerdings so ganz an das deutsche K&M Niveau kommt es nicht ganz.
Dennoch finde ich das Design sehr gelungen. Es wirkt deutlich filigraner als der massive Jazz und sonstige normale Ständer. Zwar nicht ganz so durchgestylt wie dieser jedoch deutlich mehr als der Saxxy. Er ist auch nicht ganz so ausladend wie die Jazzs, was bei kleinen engen Bühnen schon mal ein Vorteil sein kann.

Alles was ich an dem „Jazz“ bemängelt hatte, scheint Hercules umgesetzt zu haben. Der Gabelüberzug ist deutlich griffiger, unten gibt es eine bessere Auflage und die Gabel selber arretiert sich. Beim Jazz hatte ich es öfters mal, dass sich beim Herausnehmen ein Arm nach oben stellte und ich es beim Zurückstellen fast nicht bemerkt hätte.

Das Auf und Abbauen folgt einem ganz anderen Prinzip als bei K&M. Dort muß man erst aufschrauben (beim Saxxy fand ich das noch nicht so gelungen gelöst), aufschrauben und wieder zudrehen, fertig.
Beim Hercules sind es ca. doppelt so viele Handgriffe. Das macht aber nichts, da diese mir viel mehr Spaß machen als das Geschraubsel. Man entwickelt eine gewisse infantile Freude beim Klick, Klack, Klick und Einrasten der ganzen technischen Raffinessen. Es ist so, als würde man mit einem Transformer spielen.
Ein weiterer Clou ist es, dass dieser Ständer sowohl für Alt als AUCH Tenor gedacht ist. Der Steg ist ausziehbar. Clever!
Demzufolge ist die Gabel für Altos auch etwas weit (wie bei normalen Ständern auch), ist aber egal, da der Gabelüberzug sehr griffig ist und somit das Alt nicht rutscht.
Das Tenor sitzt perfekt darin. Da nun der Ständer sehr filigran ist, schwingt er mit dem Tenor auch etwa hypnotisch, wenn man ihn ansößt. Es besteht aber kein Erhöhtes Risiko, dass das Sax dabei um- oder rausfällt, zumindest bei mir. Aber mal sehen, was der Langzeittest bringen wird. Anscheinend scheint der Ständer zumindest nicht für alle Saxophone ideal zu sein, denn von Hercules selber hat gemeint, dass einige Kunden nicht ganz zufrieden war.
Allgemein halte ich ihn jetzt für deutlich sicherer als den Jazz oder gängige 08/15 Ständer. Aber mal sehen, was der Langzeittest bringen wird.

Zwar ist der Hercules, da er auch ins Alto passen muß, deutlich kleiner als der Tenorjazz, jedoch auch deutlich schwerer. 490g sind fast ein halbes Kilo, dass man im Koffer schleppen muß. Da klingt zwar wenig, aber einem Saxophonisten muß ich nicht erzählen, wie schwer so ein Koffer mit viel Gedöns drinnen werden kann.

Preislich liegt er mit 37€ in etwa genau so wie die K&M Produkte. Halte ich für angemessen. Leider habe ich diesen Ständer bei keinem meiner anderen Händler gesehen außer halt bei meinem neuem: KlarinettenMüller. Dort kann man ihn auch über Versand erwerben. Auch ansonsten scheint mir der Laden freundlich und kompetent. Also grüßt von mir, wenn ihr dort bestellt.

Fazitös würde ich sagen, der Ständer ist sehr zu empfehlen (mal schauen, was beim Langzeittest raus kommt) und irgendwie ist der kleine Hercules ein sehr witzig Objekt. Auch wenn es hier so klingt mag, muß man allerdings seine vorherigen Ständer nicht sofort ad acta legen. Auch der Jazz und Saxxy sind eigentlich gut und ich würde fast meinen, dass im Endeffekt vielleicht sogar eher eine Frage des Geschmacks ist, welchen Ständer man besser findet. Dennoch wandert mein alter jetzt in die Kleinanzeigen, denn ich brauche keine 6 Ständer für 3 Saxophone.

Messiaen meets Jazz – Solo-Konzert von Roger Hanschel

Heute eröffne ich die neue Kategorie „Kritiken“, in der ich Konzerte, CDs, Filme und sonstiges bespreche, das ich für besprechenswert halte.

Heute hatte ich das Vergnügen Roger Hanschels Konzert in der HfK Bremen zu hören mit seinem Programm „Solo“. In diesem steht er allein auf der Bühne und demonstriert mit einer Eigenkompositionen, was für eine klangliche Vielfalt mit dem Saxophon möglich ist. Selbst ich war absolut überwältigt und habe an diesem Abend zig neue Klänge erlebt. Es begann mit einem (von mir noch nie zuvor gehörten) echten pppp (mit absolut klarem Ton). Man konnte das Atmen, der Zuschauer 4 Reihen hinter einem hören. Das ging, da leider das Konzert mit ca. 12 Hörern nicht wirklich gut besucht war (soviel zur Kulturlandschaft Deutschland). Dafür war der Saxophonklang noch präsenter. Zwar hat der Konzertsaal der HfK eine schöne Akustik, dennoch dürfte das Programm in einer Kirche noch imposanter klingen.

Aber auch so, war man überwältigt von dem gehörten, das man als eine faszinierende Fusion von Messiaenischen Klängen und jazzigen Linien und Figuren beschreiben könnte. Die gesamte Bandbreite, an technischen Mitteln, wie Zirkulationsatmung, Spaltkänge und Sachen für die ich nicht mal einen Namen weiß, und Klangfarben von zartestem klassischem Ton bis zu schneidende Flagolettes.  Viele der besonders abgehobenen Effekte,  hätten genauso auch in ein Funksolo gepasst.
Es war im höchstem Maße virtuos wie melodiös. Für mich faszinierend, wie sich in dieser modernen Musik oft märchenhaft klingende Momente einschlichen.
Einziges Hilfmittel war eine Loopstation die gelegentlich für Effekte genutzt worden, die mich sehr an die Organum Klänge gotischer Kathedralen  erinnerte bzw. an traditionelle indische Musik.

Dementsprechend fordert der Abend aber auch Konzentration vom Zuhörer. Das Programm besteht aus nur einem Stück, dass ca.  50 min lang ist und die Masse an Klangeindrücken ist erschlagend. Also nichts für ungeübte Ohren. Aber gerade deshalb, war es eines der für mich in letzter Zeit lohnensten Konzerte und würde es jedem Saxophonisten und sonstigem Musikinteressiertem, der seinen Horizont erweitern mag, gerne ans Herz legen. Wer allerdings schon von Charlie Parker oder Bach überfordert ist, sollte den Konzertsaal meiden.

Mehr zur Person Roger Hanschel und seine Tourdaten schenke ich mir und verweise der Einfachheit halber auf seine Homepage.

Der ultimative Saxophonstarter-Guide (Teil 3)

Hier geht’s zum ersten Teil des USSG und hier zum zweiten.

Nachdem wir uns in den anderen beiden Teilen des USSG (ultimativer Saxophonstarter-Guide) mit dem Saxophon, dem Mundstück und den Blättern beschäftigt haben, haben wir das essentielle und die schwerste Qual der Wahl schon durch. Vielleicht hätte ich auch einfach sagen sollen, kauft euch ein Yamaha 475 (Alto wenn weiblich, Tenor wenn männlich), ein Expression Mundstück (Bahn 5*) und AW-Reeds (Stärke 2) und hätte mir so Stunden für die Arbeit an den Artikeln gespart. Falsch wäre es nicht wirklich gewesen, aber auch nicht Sinn der Sache.
Da wir nun eigentlich das wichtigste hinter uns haben und jetzt nur noch Gedöns kommt, könntet ihr auch aufhören hier zu lesen und anfangen zu üben.

(Hmm, vielleicht sollte ich meinen Lesern nicht raten, mit dem Lesen des Blogs aufzuhören)

Üben kann man immer noch später (sage ich mir ab und zu zu oft und komme dann zu nichts). Hier möchte ich jetzt quasi nochmal so durchgehen, was man noch alles auf den Einkaufszettel für den Musikladen schreiben muß. Ist zwar jetzt fast alles eher Kleinvieh, aber das macht ja bekanntlicherweise auch viel (finanziellen) Mist. Außerdem möchte ich zuletzt noch ein paar Tipps für einen guten und frohen Start in die Welt des Saxophons geben. Allerdings werdet ihr hier jetzt keine einleitende Anleitung finden, wie man jetzt Saxophon spielt, das würde hier zu weit führen und der USSG bräuchte 3 weitere Teile. Wer da etwas sucht, kann gerne mal in die Rubrik Lektionen rein schauen.

Koffer
Ein guter Koffer ist Gold wert, kommt preislich meist sogar hin. Es ist meist auch immer Geschmackssache, ob man auf elegante Koffer, Formkoffer, Gigbags oder was auch immer steht. Massive Koffer haben den Vorteil, dass das Sax dort sehr sicher ist, vor jeglichem Anecken und sonstigen Stößen und man kann sich drauf setzen. Zudem sehen die Ledervarianten unglaublich schick aus. Allerdings sind diese oft schwer und unhandlich. Also wer viel mir seinem Instrument unterwegs ist und nicht immer mit dem eigenen Auto fährt, der wird sich daran schnell stören. Da sind die leichten Gigbags zum schultern komfortabler. Allerdings bieten diese kaum Schutz. Ich habe sogar schon Fälle erlebt, bei denen sich die Mechanik alleine aufgrund des Transportes in einem Gigbag verbogen hat. Ein sehr guter Mittelweg, sind die Trecking/Flight-Cases, die leichter sind und formstabil. Man hat oft noch eine große Notentasche mit dabei und bei einigen kann man sich sogar auch noch draufsetzen, wenn man nicht zu schwer ist. Ich habe bisher noch nichts besseres gesehen, als mein Selmer Lightcase.
Also meist ist beim Saxophon ein Koffer dabei (außer bei Selmer), aber der Gedanke, sich etwas praktischeres oder besseres zu holen ist hier manchmal nicht verkehrt. Wenn man für Sax und Gedöns mehr als 2500€ ausgegeben hat, sollte man nicht am Case sparen.
Wer dennoch eine günstige Variante sucht, mit der man garantiert im Mittelpunkt steht, sollte einfach mal mit dem Sax in einer Einkaufstüte kommen. Man erntet viele Blicke in der Straßenbahn und so manches Kopfschütteln von Bandkollegen.

Tuningzeugs und sonstiges Zubehörgedöns
Das kann man die ersten Jahre wirklich außer acht lassen. Die feinen Unterschiede ist man als Anfänger eh nicht in der Lage zu nutzen und ist daher heraus geschmissenes Geld. Man kann noch soviel Geld für Extraschnickschnack ausgeben (Daumenhaken, Klangbögen, das 8.Mundstück, Blattschrauben, S-Bögen) und wird eigentlich nicht besser klingen, wenn man nicht schon ein gewisses Grundniveau hat. Wer mehr über diese Problematik lesen möchte, kann das hier.

Blattschraube
Eigentlich fällt das auch unter Zubehörgedöns, jedoch mache ich hier eine kleine Ausnahme, da die meist mitgelieferte 08/15 Blattschraube meiner Ansicht nach großer Mist ist. Vor einiger Zeit habe ich hier bereits einen großen Blattschraubenreport geschrieben, in dem viel drin steht. Ich will jetzt nicht zu einer 40Euroschraube raten, dass wäre wieder schon zuviel. Aber eine einfache Lederbandschraube für 20 Euronen kann viel bringen. Sie ist unkompliziert im Handling und glättet den Sound, was bei dem oft quäkigen Anfängerklang nicht das schlechteste ist.
Und vergesst die Kappe nicht, oft ist bei so einer Schraube keine dabei, da muß man sich vielleicht nochmal extra die SmartCap von Francouis Louis besorgen bevor man gar nichts hat.

Gurt
Der aller beste Gurt der Welt ist der DeJaques, allerdings ist der schon etwas dekadent. Aber mal im Ernst, die Gurtwahl sollte im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Sax ist schwer und ich kenne viele, die Probleme mit ihren Nacken haben. Das größte Problem ist, dass die Gurte sehr auf den heraus stehenden Nackenwirbel drücken. Nun gibt es eine Vielzahl von Gurten mit Polsterung nur leider ist die eigentlich totaler Mist. Statt den Wirbel zu zu entlasten, belastet eine Polsterung gerade diesen noch mehr. Als höchster Punkt wird dort die Polsterung zusammen gedrückt und somit das meiste Gewicht lagert nun genau auf den Wirbel. Daher kann auf Polsterung gerne verzichtet werden. Es gibt manches Kuriose Gurtgeflecht, dass den Nacken entlastet, kosten aber meist aber auch dementsprechend und diese Pferdegeschirr ähnlichen Teile sind eher unansehnlich und störend (gerade beim schicken/coolen Bühnenoutfit). Sehr gut finde ich daher den eigentlich einfachen Cebulla-Gurt der zwei getrennte Polster hat, also wirklich den Nackenwirbel entlastet (u.a. hier erhältlich).

Ständer
Ein Notenständer ist ein Muß. Die kleinen Silbernen passen zwar in jede Tasche sind aber schnell sehr klapprig und halten eigentlich keine Aktenordner (wenn ihr in einem Hobbyorchester spielt) oder Realbooks (wenn ihr nicht mehr in einem Hobbyorchester spielt) aus. Die Großen halten zwar ne Menge aus, sind aber zum transportieren nur nervig. Das hier halte ich für für einen guten Mittelweg (gibt es sogar in verschiedenen Farben).
Ein Saxophonständer macht meiner Ansicht nach auch Sinn. Ein aufgebautes Instrument im Ständer läd mehr zum üben ein, als wenn es in einem Koffer versteckt in der Ecke ist (außerdem ist es sehr dekorativ). Und gerade auf Proben ist das allemal sicherer, als das Sax einfach auf den Stuhl zu legen. Allerdings sind die normalen Ständer recht sperrig. Es gibt in der Zwischenzeit einige, die sich leicht in den Trichter des Saxes verstauen lassen und dadurch sehr mobil sind (dafür lohnen sich auch die 10 Euro mehr, glaubt mir).

Metronom und Stimmgerärt
So bitter es ist beides ist leider fürs Üben essentiell. Beim Sklaventreiber sollte man darauf achten, dass man sich einen lauten besorgt, damit man das Teil beim spielen auch noch hört. (Es gibt welche mit Ausgang für zum an die Anlage anschließen). Es gibt auch zahlreiche Kombigeräte, allerdings sind die guten teurer, als je ein Metronom und ein Stimmgerät. Es gibt inzwischen auch Tuner mit Vibrationsabnahme. Das ist für den Saxophonsiten eigentlich recht praktisch. An den Schallbecher geklemmt, kann man sich auch in der noch lauten Umgebungen (z.B. direkt vor der Probe, wenn sich alle einspielen) und selbst beim Spielen selbst, kann man einen verstohlenen Blick auf das Gerät werfen und kontrollieren am man selber gerade nicht stimmt oder doch der Nachbar (man muß es ja danach nicht verraten).  Ein schickes Gerät, das viel kann und wenig kostet ist das hier. Ansonsten kann man allem vom KORG vertrauen.

Wischer und Putzzeugs
Nur Klassiker putzen ihre Instrumente, Jazzer stehen zu ihrem Dreck. Im Gegenteil, man ist sogar noch stolz auf jede Gebrauchsspur, den die verleiht dem Instrument Charakter, klingt also besser. Ich persönlich putze auch selten, da es beim Sax wenig Grund gibt, wenn man nicht ständig nach (oder während) des Essens Sax spielt. Nur Mundstück und Blatt werden regelmäßig mal heißem Wasser (selten auch mal ne Kukidentkur (Vorsicht bei Kautuschukmundstücken, hier kein zu heißes Wasser und kein Kukident, weil sich sonst Schwefel raus löst) ) gereinigt, damit es nicht stinkt und hin und wieder auch mal der S-Bogen, da sich bei mir dort nach einer Zeit Zeugs ansammelt, dass erstens irgendwann auch müffelt und zweitens den Klang verändert (ein spannendes Thema unter Trompetern). Ansonsten ist es eigentlich doch ratsam mit einem Durchziehwischer nach dem Spielen mal durch zugehen. Allerdings reicht dafür auch ein altes Stofftaschentuch, das an eine Schnur gebunden ist und am anderen Ende ein paar Holzperlen in einer Reihe befestigt sind, aus. Von den Staubfeudeln muß ich vehement abraten. Warum kann man hier nachlesen.
Wer sich ein sibernes oder unlackiertes Instrument kauft und es glänzend bleibend haben möchte ist selbst Schuld. Silber läuft unweigerlich an und muß daher ständig mit Silberputztüchern gereinigt werden und ein Sax hat viele Ecken und Kanten. Bei unlackiertem Messing ist es fast aussichtslos gegen anputzen zu wollen.
Allerdings ist meist beim Sax schon ausreichend Zeugs dabei.

Sonstiger Kleinkram
Was man sonst noch in Reserve im Koffer haben sollte:
-Bißplatten (aber das habe ich Teil 2 des USSG schon erwähnt)
-Fett (für den S-Bogen Kork und die Steckverbindung Sax-Bogen)
-Zigarettenpapier (für Notfallmaßnahmen bei undichten Klappen und zu dünnem S-Bogen Kork)
-Reedguard (meist reicht das Plasteteil aus, dass beim Blatt dabei ist, aber inzwischen sparen auch da die Firmen und mit einem Schicken Blattaufbewahrungsoption kann man im Saxsatz noch mehr angeben).
-4 Wäscheklammern (für windige Outdoorgigs um die Noten zu befestigen. Wer sozial veranlagt ist, nimmt noch mehr für die restlichen Kollegen mir)

noch ein paar Tipps
Ich würde euch ja gerne jetzt noch etwas Literatur zum Anfang empfehlen, nur kenne ich keine Anfängerschulen. Das was ich damals hatte, war eine ca. 300 Jahre alte aus dem Russischem übersetze Anfängerschule, in der Jazz kurz im letzten Kapitel nebenbei erwähnt wird. Die möchte ich keinem antuen. Außerdem geht nichts über einen guten Lehrer. Oft ist das so ein Streitpunkt aber ich rate vehement zum Unterricht (warum steht hier).

Sucht euch schnell eine Gruppe gleichgesinnter, mit denen ihr musizieren könnt. Das Sax ist eigentlich kein Solointrument. Es macht Spaß und motiviert mit anderen zu spielen, außerdem schult es extrem in einer Band zu sein, die einen fordert. Es gibt viele Hobbyblasorchester die ein harmloses Niveau haben aber viel Freude beim musizieren.

Verschont das Internet! Das meine ich wirklich ernst, überlegt euch gut, was ihr Online stellt. Seid selbstkritisch! Überlegt, wer das wirklich hören will. Ich kenne zig schlechter Saxaufnahmen, die durch das Netz gehen und eigentlich jeden nur nerven. Wer will den wirklich hören, wie es klingt, wenn jemand nach einem Monat Summertime zu einem Playalong dudelt? Selbst wenn ihr Rückmeldung über euren Stand haben möchtet, sind viele zu nett und beschönigen gerne, sie finden es teilweise sogar gut, weil sie selber nicht besser spielen können, oder ihr werdet böswillig zerrissen. Außerdem, was einmal im Netz gelandet ist, bleibt auch dort. Deshalb gibt es nur sehr wenig von mir im Netz, weil ich mit den meisten Aufnahmen nicht zufrieden genug bin. Ich braucht also auch nicht anfangen zu bloggen, denn ich kann euch sagen, das macht ’ne Menge Arbeit und es ist schwer, noch nach einem halben Jahr wirklich noch etwas neues zu sagen zu haben. Und falls ich Fragen habt und die im Netz stellen wollt, benutzt bei der Seite die Suchfunktion. Wahrscheinlich hatte jemand schon vorher das gleiche Problem. So hat man erstens seine Antworten sofort und zweitens nervt nicht die Forenuser.

Stellt euch gut mit den Nachbarn. Wahrscheinlich werden die in nächster Zeit viel erdulden müssen. Eine Vorwarnung und vielleicht eine Flasche Rotwein beruhigen das Gemüt. Macht euch schlau, wie lange ihr Üben könnt (ist von Bundesland, Instrument und Hausordnung unterschiedlich) und haltet euch daran. Auf der Homepage von dem Saxophonisten Bastian Fiebig gibt es einen schönen zusammenfassenden Artikel darüber.
Es wurde schon wegen weniger geklagt. Wenn Ihr dann allerdings im Treppenhaus die ersten Komplimente für euer Spiel bekommt, dann seid Ihr auf dem richtigen Weg.

Ach ja, und als letzten Tipp, immer schön fleißig und regelmäßig in meinen Blog rein schauen und ein gründlicher Blick in die Lektionen lohnen sich auch 😉

to be continued ?
Man weiß nie was noch kommt, und wie die Hollywoodgrößen will ich mir ein mögliches Sequel offen halten. Bilder (muß mir nur noch etwas passendes einfallen) und Rechtschreibkorrektur kommen hier allerdings auch noch.

Endlich Bremen

MoinMoin an meine Leser,

endlich wieder im heimatlichen Norden. Ich hatte es ja bereits erwähnt, dass ich die Aufnahmeprüfungen in Bremen bestanden hatte und ab Oktober hier studieren würde. Daher war es im Oktober hier auch etwas ruhiger, denn ich Stecke im Umzugsstress, NeuesStudiumStress, WirHabenJetztEineFernbeziheungsStress und alles noch zusätzlich erschwert durch IchHabeKeinInternetStress. Anscheinend, selbst wenn man sich das Internet nicht von der Telekom bestellt, schafft es die Telekom Probleme zu verursachen. So lag ich im Übertragenen Sinn den ganzen Oktober in Bremen auf dem Trockenen. Gut, dass ich noch die Artikel von Thomas Voigt in der Hinterhand hatte.

Dafür gibt’s jetzt ein paar neue Sachen. Der Text rechts hat sich verändert, die Artikel über Schuhe und dem Jody DV haben jetzt Bilder, es gibt jetzt eine Kategorie für nicht Saxophonisten, in der Linkliste sind nun auch (wie es nun leider überall Usus ist, deshalb auch hier) die sozial networks gelistet und ich habe die Artikel nun mal mit Tags ausgestattet (mal sehen, ob das zu mehr Googletreffern führt).

Für mich gibt’s nun auch viel in Bremen. Das Musikstudium an der HfK Bremen scheint viel versprechend. Für das, was vorher Hobby war und viel Geld für Unterricht verschlang, bekomme ich nun CreditPoints.
Ansonsten bin ich noch auf der Suche nach neuen Bands und Projekten hier. Ein paar Sachen habe ich zwar schon an der Hand, aber mal schauen, was noch so kommt.

Was jetzt auf jeden Fall diesen Monat noch erscheint, ist der finale Teil des ultimativen Saxophonstarterquides. Der schon angekündigte Erfahrungsbericht zu meiner schlimmste Mucke, wird wohl doch noch dauern. Das Trauma sitzt anscheind tiefer als gedacht. Mit etwas Glück bekomme ich vielleicht noch einen schönen Testbericht zu den neuen Branchersaxophonen von einem weiteren Gastschreiber. Ansonsten muß ich mal schauen, was mir noch so einfällt.

In diesem Sinne, noch alles gute und viel Spaß beim Lesen

Euer Tobias