Endlich, das neue Plastiksaxophon von Vibratosax

Vor ca. 5 Jahren hörte man in den einschlägigen Internetforen zum ersten mal, dass ein neues Plastiksaxophon gebaut werden soll. Es gab ein paar Computerbilder auf einer Thailändischen Seite und die Prognose, dass es nur 250Dollar kosten soll. Viele waren skeptisch einige regelrecht begeistert. Dann wurde es still und die meisten zweifelten, ob da überhaupt noch etwas kommt. Aber seit rund einem Jahr gibt es das Vibratosax zu kaufen. Sogar in Deutschland.
Ich habe nun endlich eines der neuen ausgereifteren Modelle zum testen in die Hand bekommen.

Sammler und sonstige Saxophonnerds wissen, dass dies nicht das erste Plastiksaxophon ist. In den 50ern gab es das Grafton, welches ein paar berühmte Spieler hatte, wie z.B. Charlie Parker oder Ornette Coleman (zu dessen Markenzeichen das Grafton sogar avancierte).
Geklungen hat es damals schon wie ein Saxophon, allerdings hatte das Material (Akryl) das Problem, dass es ziemlich leicht brach, weshalb Graftons heute selten und daher von Sammlern heiß begehrt sind. Auf SaxPics.com gibt mehr Infos zum Grafton.

Normalerweise  brüste ich mich ja gerne, dass ich der „Sonic“ einen Schritt voraus bin. Allerdings gab es dort schon letztes Jahr (Novemberausgabe) einen Testbericht. Aber auch nur, weil der Autor zufälligerweise einen Urlaub in Thailand gemacht hatte. Da kann ich natürlich nicht mithalten. Allerdings ging es da noch um eine noch nicht für den Verkauf fertige Variante. Weiterlesen

Es muß ja nicht immer Jazz sein…

Die meisten Saxophonisten denken bei „Session“ sofort an Bebop. Und so wird dann meist viel genudelt und gegniedelt. Wenn mal ein knackiger E-Bass dabei ist wird dann auch mal die Acid-Jazz- und Funk-Richtung bedient. Aber es geht auch anders.
In meiner Bremer Hood (Findorff) gibt es einmal pro Monat eine Acoustic-Session in der Orange. Das Klientel und die Musikbandbreite darf man aus Sicht eines Jungen Musikstudenten als „sympathisch urig“ bezeichnen. Anspruchsvolle Singer und Songwriter, Lagerfeuermusik, Blues, Evergreens, Oldtimejazz und dergleichen. Also eigentlich nichts, was die meisten Jazzstudenten reizt, denn hier trifft man nicht auf Chromatic Approches und Tritonussubstitutionen. Macht aber dennoch(/deswegen) eine Menge Spaß. Auch wenn ich (mit merklichem Abstand) meist der jüngste bin, fühle ich mich in der sehr gemütlichen Atmosphäre immer sehr wohl.
Im Rahmen einer Hausaufgabe eines Medienstudienganges entstand diese kleine Reportage (in der ich sogar kurz vorkomme), die ich aus werbetechnischen Gründen für die Acoustic-Session in der Orange hier gerne posten möchte.

http://www.youtube.com/watch?v=RtvBgIebtMA

Mehr Infos gibt auf der Homepage der Acoustic-Session:
http://www.acoustic-session-bremen.de/

 

 

I don’t got rhythm

Ich gestehe, ich bin ein Rhythmusleghasteniker!
Nee, mal im Ernst, aber in der Tat ist mein Timinggefühl leider wirklich etwas suboptimal. Keine Ahnung warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich sehr spät mit Jazzmusik angefangen habe und mein erster Lehrer mir in dem Bereich zu wenig vermittelt hat oder vielleicht fehlt mir auch dort nur die Begabung.
Wie dem auch sei, was man nicht so kann, muß man sich erarbeiten und besonders üben.

Deshalb habe ich mich in letzter Zeit viel mit Rhythmuskonzepten beschäftigt. Gerade weil es mir schwer fällt, mußte ich mir darüber mehr Gedanken machen, Strategien zurechtlegen, als jemand, der sich damit nicht schwer tut.
Auch bei meinen Saxophonschülern muß ich da stets bewusst dran arbeiten. Und da meine Schüler und ich nicht die einzigen mit Problemen in diesem Bereich sind, dachte ich mir, dass es mal Zeit für eine größere Rhythmuslektion mit Tipps, Kniffen, Übstrategien und Denkmustern.

Weiterlesen

Tieftöner aus China – das Baritonsaxophon von Eastman

Eigentlich interessieren mich Instrumente aus China wenig. Zwar sind die meisten Modelle inzwischen gut spielbar und Intonieren brauchbar. Allerdings finde ich das meiste klanglich und als Objekt selber langweilig und ich habe wenig Vertrauen in deren Zuverlässigkeit.
Allerdings ist es beim Bartion ein wenig anders, denn die sind in der Regel teuer. Aber immer mal wieder gibt es doch eine Gelegenheit, bei denen man so ein Teil braucht. Außerdem klingt’s fett und es macht Spaß in den Tiefen rumzuröhren.

Vor kurzem durfte ich wieder in der Landesjugend-BigBand Thüringen am Bari aushelfen. Da ich kein eigenes habe, hatte ich mir von meiner alten Schulbigband ein neues Eastman Bariton ausleihen können.
Ich dachte mir, dass ein Test eines günstigen Baritonsaxophons doch vom allgemeinen Interesse sein könnte.

Eastman ist einer dieser Firmen, die Instrumente in China mit ihrem Label kaufen, importieren, noch mal hierzulande kontrollieren und dann an Einzelhändler verkaufen. Der Listenpreis für das Baritonsaxophon liegt bei 1990€. Weiterlesen

Funk & Soul Night auf dem Hamburger Flughafen

WHAT IS HIP?

a) Maceo Parker
b) Tower of Power
c) Nils Landgren Funk Unit
d) alle drei!

Zum 100 Jährigen! Jubiläum des Hamburger Flughafens gab es eine Zusammenführung der besonderen Art. Im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival gaben sich am 15.7.2011 Maceo Parker UND Tower of Power UND Nils Landgren und seine Funk Unit die Ehre. Und zwar auf dem ROLLFELD des Hamburger Flughafens. Genial!!

Ich denke nicht, dass ich diese Legenden wirklich vorstellen muß. Falls jetzt hier jemand doch nicht weiß, um wen es hier geht, der bekommt jetzt Blogleseverbot. Weiterlesen

Three Fall auf der Breminale

Letzte Woche fandt in Bremen die Breminale statt, ein Kulturfestival am Weserufer. Sommerwetter, Grasspromenade am Wasser, viele Menschen, diverse Fress- und Bierstände und mehrere Bühnen mit viel Musik. Es gab Pop, Singersongwriter, Blues, Gangsterrap, Ska, Folk, Experimentelles und sogar Jazz. Auf das Jazztrio „Three Fall“ hatte ich mich im Vorfeld schon lange gefreut.

Aufmerksam wurde ich auf diese Formation, also ich nachts mal wieder nicht schlafen konnte und durchs Fernsehn zappte und dann bei eine Aufzeichnung 30. Leverkusener Jazztagen im WDR hängen blieb. Jazz scheint anscheinend nur noch auf den 3. Programmen zu laufen, wenn eigentlich schon alle schlafen. Ich war sofort gefesselt – was bei mir nicht so oft passiert – und wartete seit dem auf eine Gelegenheit das Trio live erleben zu können. Weiterlesen

The Next Generation – Jugend jazzt in Dortmund

Vom 22.6.-26.6.2011 traf sich die zukünftige Jazzmusikerszene DEUTSCHLANDS in Dortmund zur 9. Bundesbegegnung Jugend jazzt. Ich hatte die Gelegenheit als Feature des Bremer Preisträgers mitzufahren. Zwar durfte ich beim Wertungsspiel nicht mitmachen, da ich mit meinen 27 Jahren im Verhältnis schon ein alter Sack bin.
Dafür kann ich jetzt als leicht Außenstehender auch diesen Artikel so schreiben.

Die Teilnehmer (zwischen 16 und 25) hatten sich über die Landesausscheide für die Bundesbegegnung qualifiziert. Die Besetzungen waren höchst unterschiedlich. Neben traditionellen Quartetten und Trios gab es auch exotischere Besetzungen mit zwei Vibraphonen und Pauken aber auch reduzierteres wie ein Trio aus Bass, Schlagzeug und Gesang oder ein Duo aus Sax und Drums. Ähnlich vielseitig waren die dargebotenen Jazzstilarten. Zwar gab es auch traditionelles, aber eher viel modernes und experimentelles, sowie Jazzrock, Smoothfunk und sogar eine finnische Popband (von der deutschen Schule in Helsinki) traten an. Ebenso waren auch die Hintergründe der Musiker recht unterschiedlich. Es gab einige sehr frische und junge Projekte, andere spielen schon mehrere Jahre zusammen. Es gab reine Schülerbands, aber auch Bands von frisch angenommenen Musikstudenten (also noch nicht im Studium, denn die Studenten dürfen nicht mitmachen).
Für etwas befremden sorgten so mancher Bandname wie „Gleis 3“, „Butterbrot“ oder „Gorilla Gorilla“. Es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, was wohl ein „Düff“ ist. Weiterlesen

Taiwan Saxophon süßsauer – alles nur eine Soße?

In meinem ultimativen Saxophonanfängerguide hatte ich das Thema Taiwansaxophone schon angeschnitten. Der Saxophonmarkt wurde in den letzten Jahren von guten Hörnern aus Taiwan mit gutem Preisleistungsverhältnis überschwemmt. Aber bei der Masse an Marken fällt es schwer, die Hörner auseinander zu halten. Tatsächlich sehen sie sich nur mehr als ähnlich. Wie das kommt, wollte ich jetzt mal genauer unter die Lupe nehmen. Allerdings ist dies keine gründliche journalistische Recherche, weil ich mir erstens den Trip nach Taiwan nicht leisten kann und zweitens weil es nicht wirklich viele Infos durch die Firmen über dieses Thema gibt. Aber wahrscheinlich ist das gewollt.

Denn wer sich mal die Saxophone der verschiedensten Marken mal genauer anschaut entdeckt verwunderliches. Nicht nur, dass bestimmte Features wie Doppelarme und so Zeugs irgendwie bei allen auftauchen, man findet oft sogar gleiche Bauteile. Weiterlesen

Bird lives – das erste Tribute to Charlie Parker Mundstück von Aaron Drake

Im Bericht von der Musikmesse 2011 hatte ich ja bereits erwähnt, dass ich vom neuen Charlie Parker Mundstück von Aaaron Drake sehr angetan war. Endlich gibt es dies auch in diesen Breitengraden zu erwerben und ich kann es mal gründlicher unter die Lupe nehmen. Mal sehen, ob man damit tatsächlich Bird’s Klängen näher kommt.

Aaron Drake ist ein schon seit längerem amerikanischer Mundstückschnitzer, der schon seit längerem dafür bekannt dafür ist gute Mundstücke aus Keramik! herzustellen. Allerdings scheint er davon etwas abzukommen, den in den letzten Jahren hat sich seine Palette an Mundstücken stark erweitert, größtenteils Hardrubber und relativ frisch auch Metall. Das mag vielleicht mit der Skepsis der Kundschaft gegenüber Keramik zu tun haben.
Besonders interessant ist seine Legends Serie, in der er alte Mundstücke von berühmten Saxophonisten klont. Nach dem Stan Getz Mundstück ist dieses Jahr nun das Charlie Parker Mundstück erschienen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, an dieser Stelle einen kleinen Exkurs über Bird’s Sound und sein Equipment einzuschieben. Weiterlesen

Endlich erhältlich: das Saxophon Anfänger Setup

+++Update: Liebe Leser,
leider gibt es den Shop Reedguard nicht mehr, da sich der Betreiber umorientiert hat. Daher ist das Anfängersetup leider nicht mehr länger erhältlich. +++

Die Idee eines schon fertig zusammen gestellten Setups für Anfänger kam mit dem Unterrichten. Immer kamen Schüler mit schlechten Mundstücken an, immer wieder wurde ich gefragt, welche Blätter sie kaufen sollen, immer wieder mußte ich noch auf Bißplättchen hinweisen und immer wieder fummelten sich die Schüler mit den Blattschrauben ab. Kurz: es gab immer wieder irgendwie Frust und Ratlosigkeit um das Equipment für den Anfang.

Irgendwie tat ich mich schwer Meyer, Otto Link oder Selmer zu empfehlen, weil die Mundstücke sehr unterschiedlich ausfallen und meist nur noch Durchschnitt sind. Auch wollte ich nie zu etwas teurem raten, da man nie weiß, ob es auch für länger passt. Das Yamaha 4c ist für mich auch nicht wirklich eine Alternative, da es ein recht helles Klassikmundstück ist. Die Meisten Anfänger klingen am Anfang eher schrill und wollen eigentlich zum Jazz.

Eine echte und vor allem günstige Alternative habe ich in den Expressionmundstücken gefunden. Weiterlesen

Joe Allard – the master speaks

Mein Saxophonlehrer drückte mir vor kurzem eine alte VHS von Joe Allard in die Hand, die ich mir mal anschauen sollte.

Joe Allard ist quasi ein Kollege von Sirgurd Rascher der sich viel mit den Prinzipien für einen guten Sound und Obertonübungen beschäftigt hat. Er gilt als legendärer Lehrer für Saxophon und Klarinette, der an vielen renommierten Conservatorien in den USA unterrichtete wie z.B. der Juilliard. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Michael Brecker, Bob, Berg, Jody Espina, Eddie Daniels, die originale Saxophonsektion der Glen Miller BigBand und David Liebman, der sein Werk „Der persönliche Saxophonsound“, welches als Pflichtlektüre für professionelle Saxophonisten gilt, seinem Mentor Joe Allard gewidmet. Weiterlesen