Optik vor…

Dies ist eine sehr wichtige Lektion die ich damals während meiner Wehrdienstzeit im Musikkorps gelernt hatte, aber erst viel später wirklich verstanden habe.

Es geschah kurz vor meinem ersten Truppenzeremoniell.
Einige kennen es vielleicht schon. Bei feierlichen Anlässen in der Bundeswehr, wird gerne groß aufmarschiert. Die Kompanien stellen alle ihre Männer in Reihen von drei Mann hintereinander stramm auf zwei Seiten eines Karres auf. Auf der gegenüberliegende Seite steht meist ein Pult, umgeben von zwei mickrigen Zierbäumchen (oder vielleicht sind es auch getarnte Soldaten gewesen) die zumindest den Hauch von feierlicher Dekoration bieten soll (manchmal werden die Bäumchen durch anderes Grünzeug ersetzt, wie z.B. einem 62Tonnen Leopard 2 A6 Kampfpanzer). Auf der linken Seite soll der Ehrenzug stehen. Dieser Besteht meistens aus einem Musikkorps, der Fahne der Kompanie und einen bewaffneten Ehrenkorps (ohne Munition). Dieser Ehrenzug marschiert mit dem Musikkorps (also ganz Vorne Chef und Schellenbaumträger (welcher ich auch oft genug war, da man auf einen Saxophonisten gut verzichten kann)) voran mit großem „DaDaDam, DaDaDam, Tätärä“ (Regimentsgruß) das Karree ab bis es auf seiner Seite imposant seine Stellung bezieht. Schindet immer ordentlich Eindruck. Zwischen den Reden und sonstigem Kram (wie z.B. das Gelöbnis) gibt’s ab und zu musikalische Untermalung durch  Militärmärsche. Am Ende Marschiert der Ehrenzug wieder ab mit großem „DaDaDamDamDamDamDamDamDamm Tätärä“ (Preußens Gloria).

P1010108Wie dem auch sei, kurz vorher, es war mein erstes mal, wir packen unsere Instrumente aus, zubbeln unsere Uniformen zurecht und stellen uns auf. Ich wundere mich, dass nicht eingestimmt wird und frage meinen Saxkameraden und bekomme als Antwort nur die Antwort „Optik vor…“
„Wie? Optik vor was?“
„Optik vor Akustik!“
Da war ich etwas sprachlos, sah aber ein, dass das Einstimmen draußen eh nicht soviel Sinn macht zu stimmen, da spätestens nach 10min alles anders intoniert, zudem aus dem Publikum und der Rest der Soldaten merken es eh nicht, desweiteren verläuft sich das draußen eh der Klang und zuletzt war es eh nur Marschmusik. Da ist es die Hauptsache, dass alle schön gleich schneidig im Takt marschieren.

Auf dem Photo sieht man mich übrigens vor unserem Tourbus (von Y-Tours). Man sieht mir die Begeisterung für die Marschmusik förmlich an.

Das aber in dieser Maxime eine doch viel tiefere und für den musikalischen Künstler grausame Wahrheit steckt habe ich erst später verstanden. „Optik vor…“ gilt leider nicht nur bei der Bundeswehr sonder immer, wenn man auf der Bühne steht. Das Publikum bewertet visueller als sich die meisten Musiker wahr haben möchten. Das Gros der Zuhörer bewertet mehr nach optischen Kriterien als nach dem Gehörtem. Das ist eher Unterschwellig, da die meisten Menschen, Musik nicht so bewußt wahrnehmen können, wie jemand, der sich tagtäglich damit beschäftigt.
Es zählt also mehr gut angezogen zu sein (oder stilistisch passend zum Musikgenre (wer bei Punkrock mit heilen Jeans auftaucht ist sowieso schon beim Publikum unten durch)) oder wie glänzend (Klassik) oder abgespielt (Jazz) die Instrumente sind. Die richtige Selbstdarstellung auf der Bühne ist für das Gefallen beim Publikum wichtiges als die abgedrehtesten Jazzlicks. Tatsächlich spielen viele hoch(schul)gezüchtete Jazzer zu verkopft und schrecken damit dem Easy Listeng gewöhnten Zuhörer eher ab. Dann wenn er wieder gebucht werden will, kann er nur hoffen, dass er nicht vergessen hat, das Jazzbarett aufzusetzen.
Der treue Leser weiß, dass ich immer wieder sage, dass das Finish des Saxophones einen Einfluß hat. Neben dem klanglichen Einfluß hat es noch einen größeren Effekt. Ein ungewöhnliches Finish fällt auf. In einem BigBandSatz falle ich mit meinem Raven einfach heraus. Das Publikum erkennt hier etwas besonderes. Die wenigsten können ein Tenor nur klanglich von einem Alt unterscheiden und die wenigsten können bewerten, wer eigentlich besser spielt. Das einzige was hängen bleibt, ist der Saxophonist mit dem schwarzen Saxophon.

Habt ihr euch eigentlich schon mal überlegt, wie ihr beim spielen ausseht? Soll man stocksteif da stehen oder den Hampelmann machen und sich blamieren. Das Üben des Posieren vor dem Spiegel ist für den kommerziellen Erfolg wahrscheinlich ebenso wichtig wie die Longtoneübungen.

Zwei wichtige Ausdrücke muß der Saxophonist beherrschen. Bei gefühlvollem Spiel, müssen die Augen geschlossen sein (wer spielt schon nach Noten), man muß aussehen, als wäre man tief in die Musik versunken und dazu bewegt man sicht leicht wie in Trance. Für Schnelles muß noch der Ausdruck größter Anstrengung gekonnt werden. Leicht nach vorne übergebeugt, Körper leicht verkrampft, Augen zugekniffen und am besten noch Schweißperlen auf der Stirn. Praktisch für einen guten Showeffekt ist es, wenn man das Sax auch spielen kann, wenn man es über den Kopf hält.
Alternativ gibt es für die Popjazzer noch den Kenny G Ausdruck. Hierbei muß das Saxophon (vorzugsweise ein Sopran) schräg im Mundwinkel gespielt werden, Augenbrauen nach oben und zusammengekniffen, eine Leicht eingeknickte Körperhaltung und man muß sehr nach Softie aussehen. Das hierbei die Augen wieder geschlossen werden ist natürlich selbstverständlich.

Das mag jetzt zwar alles ein wenig übertrieben und albern wirken (so ist es ja eigentlich auch gemeint), aber dennoch sollte man dieses Thema auch ernst nehmen. Ich habe das verinnerlicht und die Resonanz aus dem Publikum (besonders des weiblichen Anteils) spricht für sich.

Die neue nackte Dame auf dem Cannonball Vintage

Heute werde ich mein neues Tenor von Cannonball ganz genau unter die Lupe nehmen. Es handelt sich hier um das noch recht neue Vintage Model in der Lady Godiva Variante in unlackiert. Jedem den das Thema interessiert rate ich vorher nochmal meinen Testbericht über mein Cannonball Raven Alto zu lesen, da ich hier besonders auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Vintage und der BigBellStoneSerie.

DSC00252Ich habe lange auf dieses Tenor gewartet, da ich eigentlich unbedingt ein unlackiertes Pete Christlieb haben wollte. Leider war dieses vergriffen, da die erste Serie eine Limited Edition war (Je 400 Stück pro Gravur und Finish). Ich wollte eigentlich kein Pferd auf meinem Saxophon haben und deshalb auf die neuen Modelle warten. Da ich aber dennoch dringend ein Tenor brauchte, war mein Händer Saxtoys so freundlich mir vorübergehend das Mauriat System 76 zu leihen. Angekündigt waren die neuen Vintages eigentlich für Februar und als sie zur Messe immer noch nicht erhältlich waren, wurde es nun doch eine Lady Godiva.

Ein kurzer Geschichtsausflug zu Erklärung, was es denn mit dieser Dame auf sich hat und warum sie und ein Pferd mein Saxophon schmücken. Die Lady Godiva war im 11. Jahrhundert eine englische Adlige und ging in die Analen der Geschichte ein, weil sie nackt (nur von ihrem wallendem Haar bedeckt) auf einem Pferd durchs Dorf Ritt um ihren Mann dazu bewegen, die Steuern zu senken. Hat auch geklappt bis auf die Steuer für Pferde. (Quelle: Wiki)
Die Lady Godiva ist also eine Anspielung auf die berühmte Gravur der Conn 6M (Alt) bzw 10M (Tenor), die eigentlich besser unter den Namen „naked Lady“ bekannt sind. Aber das wird nicht die einzige Anspielung auf Vintage Saxophone bleiben.

Das Cannonball Vintage ist nun gerade mal ein Jahr alt soll eine Alternative in der Cannonball Profiproduktreihe, der BigBellStone Serie, sein in dem es dem Trend der neuen Vintage Kannen nachkommt. In amerikanischen Foren wird ist recht stark bejubelt, hierzulande ist es fast unbekannt. Über Cannonball selber, deren Firempolitik und Taiwan als Saxbauland habe ich schon im Raventest genug geschrieben; das muß ich hier jetzt nicht nochmal wiederholen.

DSC00238Fangen wir also ganz vorne an: mit dem Koffer. Im letzten Test habe ich ja schon am Koffer für das Raven kritisiert, dass er zu schwer ist, dass es keine Schultermöglichkeit gibt und die Qualität der Schlösser nicht so gut ist. Leider hat sich da nichts getan und da es sich nun um ein Tenor handelt, ist dieses Problem im wahrsten Sinne des Wortes noch schwerwiegender. Da ist nicht mehr viel Unterschied zu einem Bari. In einem Land, in dem Wege die über 50Meter sind (wie viel Fuß sind das eigentlich) mit dem SUV gefahren werden, bei dem man das Tenor auf die Ladefläche schmeißen kann, ist das natürlich kein Problem. Aber für einen Studenten, der vor der Probe noch schnell nochmal durchs Kaufland muß und nach der Probe noch die Kneipenmeile unsicher macht und das alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ist dieser schwere und ausladende Koffer alles andere als praktisch. Wenigstens sind die Griffe sehr komfortabel beim tragen; müssen sie bei der Last aber auch sein.
Wie bei Cannonball üblich ist auch dieser Koffer wieder sehr optisch auffallend. Statt der Krokolederimmitatikoptik wird das Vintage in einem Koffer mit waschechtem Lederimitat aus nachgemachtem Linoliumersatz geliefert. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht entscheiden ob ich das helle beige extrem stylisch finde oder das kackbraun pott häßlich. Das Echo ist relativ geteilt, aber die meisten finden es cool. Die Beschläge sind wieder goldfarbend und das Innenleben ist dieses mal in lila gehalten. Ich nehme stark an, dass auch das Kofferdesign irgendwie eine Anspielung auf einen Vintagekoffer ist.

Die Beilagen sind die Üblichen. Wieder Fettstift, Putztuch, Gurt, Mehrzwecktasche (natürlich alles wieder mit dem CB-Logo), aber dieses mal ohne T-Shirt. (Schade, aber eigentlich sind eh immer viel zu groß (kein Wunder aus dem Supersize-me-Land)) Dafür ist aber ein Zertifikat dabei, dass dieses Saxophon von einem Künstler per Hand graviert worden ist. An dieser Stelle, ein herzliches Dank für die schöne Arbeit an Kelly Ricks, nur bitte das nächste mal ohne Pferd!
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass jetzt auch ein neuer Saxophongurt beigelegt ist, der deutlich hochwertiger ist als der Riemen, der noch beim meinem Raven dabei war. Er erinnert mich sehr stark an meinen geliebten DeJaques Gurt, nur ist dieser gepostert hat dafür aber nur einen normalen Karabiner.
Das Mundstück in 5* (kommt mir etwas größer vor) ist wieder sehr gut und wird von mir zZ auch benutzt. Dazu gibt es wieder zum Finish abgestimmte Blattschraube und eine Mundstückkapsel (die zwar immer noch hart ist, aber nicht mehr den Eindruck von unzerstörbar gibt).

DSC00244Kommen wir nun zum Saxophon selber und wie gewohnt betrachten wir erstmal die Optik. Wie schon erwähnt, gibt es das CB Vintage in zwei Gravur Varianten: Pete Christlieb, auf der gewohntes florales Gedöns zu sehen ist und die Lady Godiva. Angeblich soll es bei der nächsten Serie wieder eine Christlieb Variante geben, wieder mit Florsitik aber anders und auf der Alternative soll ein Auto sein. (Bei den Aussichten, wollte ich nicht mehr warten). Den tieferen Sinn der Lady Godiva habe ich ja oben schon erwähnt. Ich finde die Gravur eigentlich sehr gelungen. Die Gesichtzüge der Lady wirken etwas modern und infantil aber dennoch recht geschmackvoll. Reizvoll finde ich die wallenden Haare, wie sie in in die in die restlichen Verzierungen des Saxes eingehen. Persönlich störend finde ich nur das Pferd. Einerseits finde ich Pferde etwas deplatziert auf einem Saxophon (da könnte man auch gleich einen Flamingo reinschnitzen), und zweitens verdeckt es fast alles von der Lady. Die Legende bei den Connhörnern besagt ja eigentlich, dass je mehr man von der „naked Lady“ sieht desto besser das Sax. Egal ob das stimmt, mehr Frau und weniger Pferd hätten mir besser gefallen. Aber vielleicht liegt es ein bissel mit daran, dass Saltlakecity sowohl Hauptstadt von Cannonball als auch der Mormonen ist.
Als Finish wollte ich unbedingt Unlackiert haben. Einerseits aus klanglichen Gründen, anderseits finde ich es optisch auch unglaublich ansprechend. Für mich bietet nur unlackiert (bzw. wirklich abgenutzter Lack) den Look einer waschechten Jazzkanne. Den Vintageoptiklacken die es bei den Midcost Taiwanesen zu Hauf gibt kann ich partout nichts abgewinnen und halte sie eher für eine asiatische Geschmacksverirrung. Natürlich läuft das Sax dann recht schnell an und korrodiert leichter. Aber gerade die Vibrationen des Rostes lassen ein Sax erst nach Sax klingen….
Naja, so ist es nicht ganz, aber für mich gewinnt das Saxophon so an wirklcihen Charm. Der wirkliche Nachteil ist eigentlich, dass ich jetzt immer schwarze Daumen nach dem spielen haben, aber dem werde ich demnächst durch einen Schuchthaken und meinem Daumenauflagenpolster Abhilfe schaffen.
Wie auch bei der BigBellStone Serie, befindet sich statt Perlmut wieder Halbedelsteine auf den Tasten. Für die Vintages wird der „Wild Horse Picture Jasper“ verwendet. Tja, wenn ihr euch nichts darunter vorstellen könnt (so wie ich), da hat Cannonball ein nettes Kärtchen dem Sax beigelegt, welches ich hier jetzt einfach mal unkommentiert zitieren möchte:
„Valued for its pictorial landscape patterns and rich, earthly colors, Wild Horse Picture Jasper is an exquisite reflection of the North American frontier. This fine western gemstone is mined throughout the Rocky Mountains, acquiring its name from the famous Wild Horse Canyon mine in Oregon. The delicate bands that create Wild Horse Picture Jasper’s unique design are formed when silicated sameles of fine mud drip into pockets of gas formed my molten lava and solidify within its blistering folds“

DSC00253Wenn man sich die Steine anschaut fallen einem auch sofort die ersten technischen Unterschiede auf. Die Palmkeys und die Seitenklappen der rechten Hand sind nicht mehr mit Steinen besetzt. Eigentlich sehr schade, waren die doch ein schöner Hinkucker. Auch gibt es keinen Resonanzstein mehr auf dem S-Bogen (war der vielleicht doch nicht so essentiel?) und es gibt auch nur noch einen S-Bogen. Dafür ist die Fis-Klappe jetzt aber mit einer runden Taste, die mit einem Stein besetzt ist. Das kennen wir eigentlich nur von älteren Hörnern, so wie dem Mark VI. Auch sonst gibt es einige Veränderungen der Mechanik die alle sehr an das Mark VI erinnern. Nach Aussagen von Cannonball wollte man dem Spieler nicht nur einen Vintage Klang geben, sondern auch das Gefühl, wie man es von einem Vintage her kennt. Dementsprechend wurde die Mechanik neu gestalltet. Vor allem die Tasten für die kleinen Finger erinnern sehr an ein altes Design. Selbst die Marschgabelhalterung ist anders. Die kleinen Tonlöcher im Palmkeybereich, der für Cannonball recht ungewohnte kleine Klappenaufgang und noch ein paar andere Mark VIige Designmerkmale dürften wahrscheinlich auch direkte Einflüsse zum Vintageklang liefern. Wie man es von den Franzosen oft kennt ist auch beim Vintage der Becher etwas nach rechts geneigt, was ich beim Spielen im Sitzen sehr angenehm finde. Sowieso hat der Becher eine eher konservative Größe. Leider sind auch die Doppelarme für die tiefen Töne, die ich für sehr sinnvoll halte, verschwunden (gab’s halt früher auch nicht). Sehr gelungen halte ich das neue Design der Klappenkäfige, die für mich an einen alten Stil erinnern und eleganter wirken als das 08/15 Design der Konkurrenz.
Aber es gibt auch genug altbekanntes von Cannonball: ribbed Construction, italiensiche Leder Polster mit genieteten gewölbten Metallresonatoren, das CB-Logo in der Dreipunktstrebe, Metalldaumenauflage und Haken, die Gis-Klammer (neu designt aber immer noch mit Logo), die kleine zustäzliche Feder am Gis, die Schrauben zu Einstellung der rechten und linken Handkopplungen, C und Es Klappe laufen wieder über zwei Achsen und die merkwürdigen Böckchen unter den Seitenklappen gibt es auch wieder. Aber dieses mal setzen die wirklich auf und sollen so wahrscheinlich auf Dauer eine „Verdrehung“ der Mechanik verhindern.
Die Mechanik macht wieder einen sehr soliden Eindruck. Meiner Ansicht nach, ist gerade die härte Mechanik ein wichtiger Unterschied zu den Restlichen Taiwanesen, bei denen die Mechanik deutlich weicher ausfällt. Dieses Mal war sie übrigens straffer eingestellt, als original bei meinem Raven. All das macht dieses Sax wieder eher schwer ist aber doch spürbar leichter als die Stoneserie.

Die Ansprache des Saxophons ist tadellos und wie bei der BigBellStoneSerie ist der Blaswiederstand eher auf der schwereren Seite dennoch fällt dieses Saxophon nicht ganz so laut aus wie die Stoneserie. Bei der Intonation sind mir auch keine Markel aufgefallen. Sowohl im härte Einsatz im BigBandsatz bei 440 oder im Orchester bei 443Hz. Aber so gehört sich das auch für ein heutiges Profihorn.

DSC00254Kommen wir zum eigentlich wichtigsten; dem Klang. Tja, haben wir wieder einen weiteren MarkVI Klon? Im Sonic Testbericht schreibt man, das Vintage sei den Conns nachempfunden, von anderer Seite höre ich „klingt wie die Martins“, selber empfinde ich den Klang als sehr Oldschool aber weder deutlich als französisch oder amerikansich. In den Foren wird ja eigentlich alles mit dem Mark VI verglichen, was irgendwie etwas paradox ist, da die MkVI in ihrer Masse schon selber untereinander sehr sehr unterschiedlich klingen. Also was glaubt man nun? Deshalb habe ich meinen Kontakt bei Cannonball direkt angeschrieben und der hat mir erklärt, dass man damals bei der Entwicklung sich mehrere Mk6, die ihnen gefallen haben, vorgenommen hat und versuchte das zu vereinen, was sie alle daran am besten fanden.
Persönlich würde ich den Klang so beschreiben. Ein deutlicher Vintagesound der recht dunkel ist ohne zu kitschig werden, ausgeprägter Charakter, viel Kern aber weder zu zentriert oder zu breit und einen unglaublich samtigen Subtone Brise. Ich bin recht froh, dass es nicht zu französisch ausgefallen ist. Es hat nicht dieses eigentlich für Selmer  recht markante näseln. Ich habe bewußt die unlackierte Variante genommen, da ich beim Tenor tendenziel einen breiteren Sound bevorzuge. Mit den beiden anderen Finishvarianten könnte man den Klang je nach persönlichem Geschmack näher kommen. Silber würde etwas mehr Brillianz geben und Lackiert den Sound etwas mehr zentrieren.
Die Stoneserie ist im Vergleich breiter, deutlich heller, runder, strahlender, straighter; kurz: moderner. Interessant finde ich besonders den Vergleich mit den beiden Mauriat Hörnern System 76 und PMXT 66 R UL  da diese sowohl vom Preis als auch von der Klangrichtung eigentlich die direkte Konkurenz zum CB Vintage sind (wie praktisch, dass ich diese Möglichkeit hatte).  Ich meine, dass es Klanglich genau zwischen den beiden Mauriathörner sitzt. Es ist nicht ganz so breitlaufend wie das 66R UL aber auch nicht so zentriert wie das 76 und ich find, dass das CB Vintage auch wieder mehr Soundsubstanz bietet.

Preislich ist es zwar mit 2720,-€ (UVP) zwar eines der teureren Taiwanesen (naja, es steckt auch noch ein bissel Ami mit drin)  aber es ist außer Frage ein Profihorn und günstiger als die großen 4.

Das Resümee: Ich hatte ja im Vorfeld sehr lange gesucht und vieles verglichen, bevor ich mich wirklich für das CB Vintage entschied. Und jetzt nach den ersten zwei Wochen im Härtetest könnte ich nicht zufriedener sein. Bei vielen anderen neuen Vintagehörnern, hat man lediglich einen Klang, der in die Richtung geht oder einen Lack, der auf Pseudo alt macht. Was ich an dem CB Vintage sehr mag, ist das man erkennt, dass man sich hier wirklich Mühe gemacht hat, eine echte Homage an die Klassiker zu entwickeln, was dem Saxophon insgesammt einen besonderen Flair gibt. Man merkt zwar, dass ich Cannonballfan bin, aber hier handelt es sich in der Tat um exzellentes und interessantes Horn. Leider gibt es noch viel zu wenig CB-Dealer in Deutschland, aber wenn ihr die Chance habt eines anzutesten, solltet ihr es versuchen.

The Lion’s Roar von Jary Custom

Ich hattees ja schon angekündigt, dass ich mir in Amerika ein Custom made Mundstück habe schnitzen lassen. Das heißt, dass ich gesagt habe, wie ich klingen möchte und das Mundstück wurde so geschnitzt, dass ich so klinge. Soweit die Theorie, mal sehen ob das in der Realität auch so funktioniert.

Wie ich in meiner Mundstück Odysee ja schon „knapp“ erzählt habe, habe ich gefühlt alles angetestet, was man normal so kaufen kann, also lag dann irgendwann die Idee sich ein Custommade Mundstück nahe. Aber bei wem?

DSC00203Was habe ich also gemacht? Ich habe eine Email geschrieben und an alle halbwegs bekannten Refacer geschrieben und dann bin ich bei dem geblieben, von dem ich die beste und kompetenteste Antwort bekommen habe:
Jary Custom Mouthpieces von Dave Jary

nur bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er wirklich verstanden hatte, was ich mir für einen Sound vorstelle.

Ich will einen männlichen Altosound. Eine Mischung aus Maceo Parker und Cannonball Adderly (wer würde nicht so klingen wollen). Einen kräftigen Jazzsound, interessantes Frequenzspektrum (zerklüftelt), hart mit Punch, sehr gute Projektion, ausgeprägte Tiefen die fast schon an einen Tenorsound erinnern und sehr breit (Cannonball), eine funky „edge“ (man könnte auch Randschärfe sagen) aber ohne zu hell und schneidend zu sein (Maceo).  Also nicht dünn, hell, plärrend oder kitschig, warm und weich.
Sehr wichtig war es mir, dass es sich sehr bequem spielen lässt und möglichst flexibel ist (von Bach über Jazzballaden bis zum Funk). Meine Probleme waren, dass ich nach langem spielen Oben rum ab und zu etwas zu dünn werde. Außerdem war mein Sound zwar schön breit, doch hatte ich immer das Gefühl, dass es in der Mitte an Substanz fehlte und so etwas „hohl“ klang. Zudem habe ich ihm eines meiner Lieblingsblätter geschickt, damit er es genau drauf abstimmt. Das besondere ist, dass es ein Fiberreed Carbonblatt für TENOR ist. Wahrscheinlich ist dies das erste AltoMPC, das speziell für den Einsatz mit Tenorblätter gedacht ist (warum ich das mache, habe ich in meinem Soundtipps erklärt). Zusätzlich wollte ich, dass er mir das Dach flacher macht, weil ich es nicht mag, wenn ich mein Maul so weit aufreißen muß beim spielen.

Zwar biete JaryCustom auch eigene Rohlinge aber ich wollte etwas optisch auffallenderes und da ich kein Metall wollte habe ich mich für ClearPastik entschieden. Ich habe mich mit Dave Jary abgesprochen und dann bei Hans Zinner einen Rohling in der passenden Größe geordert. Somit ist das Mundstück zum Teil auch Deutsch und zudem ist das Zinner ein sehr guter Rohling gewesen. Diesen habe ich dann in die USA zu Dave geschickt und dann begann das Warten. Ich das Projekt und somit das Mundstück Lion’s Roar getauft. Einerseits, weil in meinem Namensurprung eine „Löwe“ steckt und zweitens, irgendwie sollte es auch so klingen (-;

DSC00219Nach einer gefühlten Ewigkeit kam mein Lion’s Roar endlich vor zwei Wochen mit der Post an. Mundstück auf’s Raven und rein geblasen und mir wurde schlagartig bewusst, dass ich ein sehr gutes Mundstück und das wohl interessanteste Mundstück, das mir bisher begegnete, gerade in meinen Händen hatte.
Jetzt habe ich ich mich etwas auf das Mundstück eingespielt und kann jetzt über meinen ersten richtigen Eindruck schreiben.

Und hat er das Wunder vollbracht, mich so klingen zu lassen, wie ich es wollte! Ein ganz klares: Jein!
Mir war vorher klar, dass ein Mundstück keine Wunder bewirkt und das alle meine Wünsche zu erfüllen eigentlich unmöglich sein müßte, zudem kommt der Hauptsound immer noch vom Spieler. Kein Equipment ist in der Lage einen schlechten Spieler gut klingen zu lassen bzw. einen Fortgeschritten wie Cannonball und Maceo zusammen.

Was nicht so durchkommt ist diese Funky Edge, die ich mir vorgestellt habe. Es ist recht dunkel, aber nicht weich und warum, sonder direkt und es hat eine fantastische Projektion. Die vielleicht leicht fehlende Brillianz bzw. den doch stark dunklen Farbton kann man leicht mit der richtigen Liagtur noch zurecht biegen. Was leider auch etwas fehlt, ist sind diese Tenorhaften ausgeprägten Tiefen und es ist auch nicht ganz so breit (aber das liegt an Zinnerrohling, das irgendwie gerade Seiteninnenwände hat, und somit die Breite irgendwie etwas bestimmen), wie mein vorheriges. Also weniger Cannonball und Maceo, als erwartet. Dafür hat das Lion’s Roar eine überraschende luftige Note im Sound. Im Piano ist es ein wahres Subtonewunder. Man hört ein deutliches Luftrauschen, ich habe aber nicht das Gefühl, das Luft verschwendet wird. Das gibt den Ton eine ungewöhnlich aber verdammt stylische Jazznote. Ein Freund meinte sogar dass es ihn an Desmond erinnere, ein anderer an Lee Konitz. Eigentlich finde ich das sehr sehr cool allerdings raubt dies auch ein wenig die stilistische Flexibilität. Bach geht damit so nicht. Aber vielleicht, wenn ich mich richtig an das Mundstück gewöhnt habe, kann ich das genug kontrollieren, dass ich meinem Sax auch wieder „baroke“ Töne entlocken kann.
Aber alles was mir wirklich wichtig ist, wurde erfüllt.  Ich habe den Punch, es ist volltöned (schließt sich oft aus, aber nicht hier), ich habe den Charakter und es spielt sich super leicht und angenehm. Die Höhe sind deutlich stabiler, alles stimmt, Altissimo und die ganz tiefen gehen so leicht wie nie zuvor. Zwar ist es nicht mehr so breit aber der Sound ist mit lauter interssanten Frequenzen gefüllt. Ich habe deutlich mehr Soundsubstanz. Ich meine wirklich, dass es das beste Mundstück ist (zumindest für mich), dass ich bisher gehabt habe.

DSC00221Ich habe Dave gefragt, was er eigentlich alles an meinem Mundstück gemacht hat. Die Öffnung und Baffel sind komplett überarbeitet (auch passend zum Blatt). Er hat mir erzählt, dass er hier lang experimentiert hat und in sich in kleinen Schritten ans Optimum getastet hat. Zudem hat er die Innenkammer gerundet und geglättet. Wie besprochen hat er das Dach auch etwas abgeflacht. Ich finde, dass es dadurch eine sehr elegante Krümmung bekommen hat. Das Arbeiten mit dem durchsichtigen Akrylplastik ist besonders aufwenidig, da alle arbeiten sehr sorgfältig nass nachgeschliffen und poliert werden mußten, damit es danach immer noch so schön ist. Persönlich vermute ich, dass er an dem Lion’s Roar etwas mehr Stunden saß, als normal.

Natürlich bleibt da noch die Frage, wie viel hat der Spaß denn jetzt gekostet. 300? 400? oder noch mehr?
Für den Rohling von Zinner habe ich mit Porto 60Euro gezahlt. Eine Komplettüberarbeitung eines Kautschukmundstückes kostet bei Jarycustom 160 Dollar, Porto zurück 27 Dollar. Damals waren das zusammen umgerechnet 136,67Euro. Somit habe ich für mein Custommade Mundstück  knapp 200 Euro gezahlt. Gute Kautschukmundstücke von der Stange können auch schnell mal soviel kosten, insofern finde ich diesen Preis sehr günstig. Jarycustom bietet auch eigene Rohlinge an (ab 29$). Die Verarbeitung von Metall kostet mehr. Zusätzlich bietet er noch andere Serviceleistungen (Platings usw.) an.

Bleibt jetzt eigentlich nur noch das abschließende Resumé. Was das Lion’s Roar angeht, bin ich absolut glücklich und ich attestiere dem Dave Jary, dass er ein Meister seines Faches ist.
Was nun die Custommade Mundstücke allgemein angeht war ich lange sehr skeptisch, ob die wirklich so gut sind, ob sie alle Wünsche erfüllen und das Geld wert sind.
Also ich gebe zu bedenken, dass ich nun diverse Mundstücke hinter mir hatte und ich eine sehr deutliche Soundentwicklung hinter mir habe und ich bin bei weitem noch nicht am Ende. In der Zeit haben sich meine Soundvorstellungen oft sehr geändert. Erst in letzter Zeit fühlte ich mich etwas gesetzter und konnte so sehr exakt beschreiben was ich wollte, wo meine Probleme waren und was ich brauche. Nur dadurch und dass ich auf dem regulären Markt nicht fündig wurde machten es für mich Sinnvoll, mich an einen Refacer zu wenden.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass ein mit Sorgfalt hausgemachtes Mundstück so viel ausmacht hätte ich auch nicht gedacht. Bei Meyer, Selmer und Otto Link sind inzwischen Massenware und bei diesem kommt es oft vor, dass die nicht mehr so exakt gearbeitet sind und daher eher mittelmäßig ausfallen. Dass das bei einem Cutommade passiert, ist eher unwahrscheinlich. Insofern sehe ich die Custommademundstücke nicht mehr so skeptisch. Wie gut das Mundstück ausfällt, hängt natürlich auch vom können des Refacers ab. Ich möchte aber jetzt auch keinen Anfänger dazu verleiten, sich gleich ein teures Custommade zu bestellen. Jemand der noch keine exakte Soundvorstellung und Entwicklung hinter sich hat, dem kann so ein Teil nicht so viel nutzen. Das beste Mundstück, kann niemanden automatisch gut klingen lassen und ich kenne einige Fälle, bei denen sich Leute für 400Euro eines haben fertigen lassen und immer noch nicht gut klangen.
Aber jedem erfahrenem Spieler, der noch auf der Suche ist, kann man raten, ein Custommade mal in Betracht zu ziehen.

http://www.jarycustom.com/

 

Bestanden?! der neue Saxständer „Jazz“ von König und Meyer

Jeder der noch keinen Ständer hat kann nach oben gehen und…

so beginnt einer der ältesten Musikerwitze, aber dennoch schwört jeder, dass er das tatsächlich mal so gehört hat oder jemanden kennt, der dass wirklich so gehört (meist in der Kirchenmuckenvariante, wo dies dann der Pfarrer sagt).

Ich finde so ein schlechter Wortwitz ist die ideal Einleitung für alles, besonders für einen Ständertest. Relativ neu ist der K&M Saxophonständer Jazz. Der Clou, er ist so zusammenklappbar, dass er in den Trichter des Saxophones passt und somit ideal zum transportieren ist. Er scheint mir eine Weiterentwicklung des Saxxys zu sein, der sich in der saxophonistischen Szene ja schon recht großer Beliebtheit erfreut, aber auf mich immer einen leicht provisorischen Eindruck gemacht hat.

Beim Ständer ist ein passender Samtbeutel dabei, damit der Ständer beim Transport im Sax dieses nicht zerkratzt.
Der Ständer ist solide verarbeitet und wirkt deutlich durchdachter und designter als die 08/15 Ständer und dem direkten Vorgänger, dem Saxxy. Ich meine auch, dass das Saxophon sogar noch sicherer im Ständer sitzt, als bei den Normalen. Wie man auf den Bildern erkennt, sind die Vorderbeine recht ausladend. Da dieser Ständer für die Bühne gedacht ist, und dort Platz manchmal etwas sperrlich ist und manchmal zig Leute blind über alles stolpern, hätte ich eine etwas Platz sparrendere Variante sinnvoller gefunden. Aber vielleicht bietet der Ständer so noch mehr Stabilität. Dafür ist das Zusammenklappen einfacher und schneller aufgrund des neuen Rädchens. Rädchen aufdrehen, Ständer aufklappen, Rädchen zu, fertig ist der Ständer.

Allerdings passt er nicht für Alt UND Tenor. Für beides gibt es je eine größe. Schade. Aber mit ca 35€ (Alt) bzw. 40€ (Tenor) kostet der Ständer auch nicht die Welt und soviel Geld kann man schonmal für den sicheren Stand seines Saxophones (welches wahrscheinlich mehr als das 50fache gekostet hat) wert sein. Bei den Photos seht ihr übrigens ein Vergleich zwischen einem TenorJazz und einem AltoSaxxy. Das es zwei verschiedene Größen gibt, ließ sich wahrscheinlich nicht vermeiden, da er in den Schallbecher passen muß.
Der Jazz ist übrigens auch leichter als der Saxxy und zwar ganze 50Gramm. Naja, 0,4kg (Tenor) ist zwar nicht viel, aber bei einem schweren Koffer, mit schwerem Sax und viel Equipment macht sich das schon bemerkbar. Dennoch sind sie leichter, als jeder sonstige Ständer, die ich kenne. Und gerade für Doubler, die eh genug mit sich rumschleppen müssen, ist diese im Becher zu verstauende, und somit extrem praktikable Variante Gold wert. Nur nebenbei bemerkt, möchte ich noch erwähnen, dass zumindest mein Alto auch sicher im Tenorständer steht, wenn es allerdings auch gerade eben so passt.

Ob sich nun für diejenigen, die schon einen Saxxy haben der Wechsel lohnt weiß ich nicht. Von mir gibt jedenfalls es eine deutliche Kaufempfehlung für den Jazz. Günstig und schnell geliefert bekommt man es u.a. bei Saxtoys.

Nachtrag: Wie ihr aus dem Kommentaren hierzu vielleicht entnehmen konntet, hat sich der „Jazz“ im Langzeittest doch nicht so standfest erwiesen wie zunächst gedacht. Wenn man das Sax nicht sorgfältig in den Ständer steckt kann es durchaus passieren, dass sich das Sax raus dreht und fällt. Um dem ein wenig entgegen zu steuern kann man die unteren Nippel auseinander biegen und das Gummi etwas abschleifen, so, dass man dem Sax unten einfach mehr Auflagefläche gibt.
Also uneingeschränkt kann ich den Ständer so nicht mehr empfehlen.
Ich habe K&M bereits Kontaktiert und eine Antwort erhalten, dass man sich um dieses Problem kümmern wird. Ich werde ich auf dem laufenden halten.

Schreibzwang!!

Moin^2,

Jetzt hat sich der Stress der letzten Tage etwas gelegt und ich habe nun wieder etwas mehr Zeit, mich um meinem Blog zu kümmern. Durch einen Mitspieler der BigBand angeregt, habe ich gestern in einer Nächtlichen Session etwas zu Fingertechniken schreiben wollen und bin sogar fertig geworden. Wahrscheinlich strotzt es deshalb wieder vor Rechtschreib-, Grammatik- und Sinnfehlern. Ich bräuchte eigentlich dringend einen Lektor. Falls jemand Interesse hat (natürlich ehrenamtlich) soll er mich gerne kontaktieren.

Wie dem auch sei, die nächsten Tage wird einiges an interessanten Beiträgen (besonders Testberichte) purzeln und ich kann daher nur raten, jetzt die Tage öfters mal kurz rein zu schauen.

Liebe Grüße,
Euer Tobias

Feel the Pearls – Tipps zur guten Fingertechnik

Vielleicht ist beim Sax die Fingertechnik in der Tat recht einfach im Vergleich zu anderen Instrumenten und wahrlich gibt es beim Sax schwerwiegendes, woran jeder arbeiten muß. Deshalb ist es wahrscheinlich kein sehr oft behandeltes Thema und zugegeben wer nur „Oh Tannebaum“ spielen will, muß darüber auch nicht viel nachdenken. Aber dennoch meine ich, dass es oft auch unterschätzt wird, wie wichtig eine richtige Fingertechnik ist und ich habe schon einige, eigentlich fähige Saxophonisten gesehen, die es anscheinend versäumt haben, es von der Pike auf richtig zu lernen und langsam an ihre technischen Grenzen stoßen. Schade.
Aber vielleicht lege ich auch ein wenig zu viel Gewicht darauf, da ich ursprünglich vom Klavier komme, und dort eine gute Technik essentiell ist. Ich bin mir auch sicher, dass ich wegen dieser Vorerfahrung jetzt eine sehr gute Fingertechnik auf dem Sax habe und eigentlich nie technische Probleme.
Dennoch will ich dieses Thema hier einmal gründlich ab handeln. Zwar stehen in vielen Lehrbüchern irgendwelche Etüden oder zig Skalen aber wirklich auf das essentielle gehen diese selten ein.

Die richtige Haltung
Die Finger sollten rund sein und der Druck beim Schließen sollte eher von oben kommen. Das ist die natürliche Haltung und nur wenn sie unverkrampft ist kann sie wirklich schnell werden. Auf gar keinen Fall sollten die Finger gestreckt und gerade sein und der Druck seitlich von der Klappe kommen.
Ein guter Weg, sich zu kontrollieren ist, Fingerübungen vor dem Spiegel zu machen. Da fällt dann oft er auf, wie krüppelig man spielt.

Feel the Pearls
Damit ist gemeint, dass die Finger immer nahe an den Tasten bleiben und im Ruhezustand auf ihnen liegen. Viele spreizen die Finger förmlich ab, was aber zu längeren Wegen führt, wodurch man natürlich langsamer wird. Also beim öffnen der Tasten, möglichst wenig davon abheben.

Was ich auch öfter sehe, dass der linke kleine Finger wie beim Teetrinken absteht (sieht immer ein wenig verkrüppelt aus). Wer das mal kurz ausprobiert, merkt, dass sich sich dort die Sehnen und Muskeln in der Hand im Weg stehen. Also zwingt euch, auch diesen Finger auf dem Gis liegen zu lassen.DSC00224DSC00222

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Impuls
Das Öffnen und Schließen der Klappen sollten immer mit Impuls passieren. Klingt komisch, ist aber so. Nur weil man im langsamen Tempo spielt, heißt das nicht, dass sich die Finger langsam bewegen. Das ist unsauberes spielen, kann zu einem unsauberen Ton führen und dass beim Schließen mehrer Klappen nicht alle gleich decken und dies zu einem Quietscher führen könnte.

Eine tolle Übung dazu: Trocken spielen! Spielt Tonleitern ohne ins Saxophon zu blasen. Wenn ihr das richtig macht, sollte das Klappengeräusch absolut rhythmisch und „in Time“ sein (übt mit Metronom). Das klingt vielleicht erstmal einfach, aber spätestens bei Cis-Dur wird das echt anspruchsvoll. Beginnt diese Übung erstmal sehr langsam.

Also: Kurze schnelle Wege und runde lockere Finger!

Zungenstoß
Nicht nur schnelle Finger sind für schnelles spielen wichtig, sondern auch eine schnelle Zunge die synchron mit den Fingern arbeitet. Eine gute Übung hierfür ist das:
Spielt eine Tonleiter (eine Oktave) hoch und runter, erst legato und dann gleich nochmal jeden Ton gestoßen.
Empfohlener Rhythmus: 488888848888884   (4=4tel; 8=8tel)
Nach dem ihr die Oktave zweimal hoch und runter gespielt habt, wiederhohlt ihr das einen Ton höher. Diese Übung sollte so schnell wie möglich gespielt werden, aber so, dass jeder Ton gut, gleich und rhythmisch gestoßen wird. Durch das Legato vor dem Stoßen, werden Ohr und Finger auf das Stoßen vorbereitet. Bleibt auch in C-Dur. Es geht in bei dieser Übung darum, die Zunge schnell und synchron zu bekommen. Die Übung durch Cis-Dur unnötig zu verkomplizieren bringt keinen positiven Zusatzeffekt. Es geht hier um die Zunge! Konzentriert euch darauf.

Alternativgriffe
Vielleicht liegt es wirklich nur daran, dass ich vom Klavier komme, aber ich persönlich bin Verfechter dafür, dass man als Saxophonist je beide Griffe für die Töne F#, Bb, C und F“‘ kann und benutzt. Viele beschränken sich immer nur auf eine Variante. Jeder Griff hat seine Berechtigung und es gibt genug Situationen, bei denen manchmal der eine Griff deutlich technisch mehr Sinn macht als der andere (besonders in chromatischen Phrasen). Es ist reine Bequemlichkeit, den zweiten Griff zu ignorieren. Ich habe auch nicht immer alle Griffe verwendet, aber nun benutze ich ohne Nachzudenken beide Varianten, je nach dem, was wirklich besser für die Finger ist. Meine Meinung ist, wenn man die technischen Möglichkeiten gegeben hat, sollte man sie auch nutzen.

DSC00227Palmkeyrisers
Gerade wer lange Finger hat, wird vielleicht schon mal bemerkt haben, dass für ihn die Palmkeys eigentlich zu tief liegen und dass dies gerade bei schnellen Wechsel zwischen einem Palmkeyton und einem aus dem normalen Register dies sehr unvorteilhaft ist, da beim Drücken der Palmkeys die Finger sich zwangsweise immer von den Tasten entfernen. Keilwerth bietet deswegen bei seiner SX90-Serie verstellbare Palmkeys an. Alle anderen jedoch können sich leicht mit so genannten Palmkeyrisers. Ich empfinde sie eigentlich als sehr komfortabel und haben mir so manche Passagen schon vereinfacht. Persönlich fixiere ich sie immer noch mit ein wenig Gewebetape, damit sie bei intensiveren Spielen nicht abrutschen.

Übmethodiken
Manchmal gibt es einfach einen Tonsprung, der einfach nicht klappen will. Einfach drüber hinweg spielen wird nichts bringen. Greift euch nur den Tonsprung raus und übt ihn gesondert. Spiel ihn in schleife im folgenden Rhythmus:
4884884884       Steigert langsam das Tempo.
Gerade bei meinen Schüler die total am Anfang stehen, lege ich da großen Wert drauf. Sie hatten ein Problem gehabt, den Wechsel von z.B. c“ zum d“ sauber zu spielen.Wie oben erwähnt, führt es zu Quitschern, wenn man die Klappen nicht alle gleich schließt. Es ist also nicht immer ein Problem des Ansatzes oder der Luftführung, wie bei so einem Problem zuerst vermutet wird und diese Übung hilft hier sehr gut.

Bei vielen schnellen technisch anspruchsvollen Stellen helfen folgende Methodiken:
Krebst euch von hinten durch. Spielt nur die letzten 4 Noten, wenn die setzen, übt die 4 davor, wenn die dann auch setzen, setzt diese Zusammen und erarbeitet euch so die ganze Passage.
Das ist die „Salamitaktik“.

Auch sehr hilfreich ist es, solche Passagen in verschiedenen Rhythmen zu spielen. Z.B. Triolisch, umgekehrt Triolisch (also die kurze Note zuerst) oder spielt 8tel (bzw 16tel) Gruppen mit immer einer rythmischen und tonlichen Gewichtung auf einer Noten der Gruppe: 4888 4888 4888  bzw 8488 8488  8488  usw.
Die Lange Note dient einerseits als Ruhepunkt wie auch Impuls. So geht die Passage besser richtig in die Finger.

Damit habt ihr gutes Rüstzeug um euch eine vernünftige Technik anzueignen. Wenn ihr weitere Tipps und Anregungen oder Fragen habt, hinterlasst einfach einen Kommentar.

Würden wir Deutschen auch so ein Talent finden?

Wer von euch hat „das Supertalent“ verfolgt? Eine der vielen Shows, mit der wir televisionär mit Möchtegernstars überschwemmt werden und es am Ende doch nur einen Gewinner geben kann; nämlich Dieter Bohlen.
Deutschland sucht das Supertalent kommt von der anderen Seite des Ärmelkanals und funktioniert nach dem gewohnten Schema: viele Deppen wollen ihre 15min Ruhm und blamieren sich dafür bereitwillig vor der deutschen Fernsehnation und lassen über sich gemeine aber meist gerechtfertigte Sprüche von einer „Fachjury“ ergehen. Hier durften sich nun alle mit ihrem „Talent“ nach Wahl bewerben und wurden dann von Bohlen (dieser Solariumgebrannte Sonnyboy mit den kreativen Verbalherabwürdigungen), Bruce Darnel (einem viel intensiver Gebranntem, der irgendwie etwas mit Heidi Klum zu tun hat und im einem markantem Dialekt (wahrscheinlich von seiner Stammessprache herrührend) über „der Wahrheit“ philosophiert) und einer Quotenfrau (was ist das eigentlich mit RTL und blonden Holländerinnen?) bewertet werden worauf dann das deutsche Volk per Televoting das Urteil vollstreckt, welches der Opfer…ähm ich meinte Talente nächste Woche wieder kommen muß um am Ende vielleicht einen Knebelvertrag zu gewinnen. In England hat ein dicker Handyverkäufer mit Zahnlücke gewonnen, der wirklich Opern singen konnte, gewonnen sowie  ein Kind das eine beeindurchkende Breakdance Performance zeigte, in Amerika durch Popgesang eine Teennager und ein Schwarzer, der noch breiter war, als der Handyverkäufer. In Deutschland gewann ein Mundharmoniker mit Übervibrato…
(jedem Land das, was es verdient!)

Nun habe ich aber in den tiefen des Youtubes ein spanisches Talent entdeckt und ich frage mich, ob er es wohl auch bei uns ins Finale geschafft hätte. Ohne ein weiteren Kommentar hier in Reihenfolge der drei Auftritte:

Attention please!!

Liebe Leser,
es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit jetzt etwas weniger veröffentlicht habe, aber wie ihr vielleicht an meinem Auftrittskalender sehen konntet, hatte ich eine volle Woche hinter mir und auch sonst nimmt mein „noch zu erledigen Berg“ leider eher zu als ab. Sobald ich wieder etwas Ruhe habe, wird ein Schwung interessanter Artikel kommen. Versprochen!
Bereits in Arbeit sind Berichte über mein neues Cannonball Vintage Tenor, mein Custom Made Altomundstück, ein Test zum neuen transportablen Ständer „Jazz“ von K&M, eine etwas ausführlichere Anekdote über meine schlimmste Mucke und ein Essay über Klangbeschreibung. Also stay tuned!

Dafür gab es bei den Soundtipps ein paar Ergänzungen.

Ich möchte mich hier an dierser Stelle auch gleich für die vielen tollen Kommentare bedanken, die ihr auf meiner Seite hinterlassen habt. Es war viel interessantes dabei und freue mich wirklich sehr; besonders natürlich über das Lob.

Zur Zeit habe ich durchschnittlich 100 Leser pro Tag. Um ehrlich zu sein, da bin ich ein wenig Stolz drauf, aber es könnten natürlich gerne noch mehr sein, also fühlt euch frei, dieses Blog überall weiter zu empfehlen, zu posten und zu verlinken.
Also noch mein ein herzlichen Dank für das treue Lesen

Euer Tobias

Von Bissplatten und Selbstwahrnehmung

Ein selten besprochenes Thema dabei ist es eigentlich essentiell (zumindest halte ich es dafür). Als Saxophonist muß man sich bewußt sein, dass man sich anders hört, als der Zuhörer es tut. Der Saxophonist nimmt nicht nur den vom Saxophon an die Luft abgegeben Schall über das Ohr wahr, sondern nimmt sich selbst auch noch durch die Körperschwingungen wahr. Schall wird in wellenartige Impulse über ein Medium übertragen (deshalb hört man auch niemanden im All schreien (wegen dem Vakuum)). Das geht von dem Saxophon über das Mundstück, die Zähne und die Kieferknochen zum Innenohr.

Aber was bedeutet das nun für den Künstler konkret. Es hat den Nachteil, dass man nicht den realen Sound wahr nimmt. Das Phänomen, das die eigene Stimme auf der Aufnahme immer anders klingt, ist ja bekannt. So ist das mit dem Saxophon. Eigentlich ärgerlich, da es ja zählt, was beim Publikum ankommt.
Der große Vorteil an der Sache hingegen ist, dass man sich beim musizieren in einer Gruppe, wo der „Lärm“ der anderen den eigenen Ton überdeckt, sich immer noch selber hört. Eine Art Monitoreffekt könnte man sagen.

Wegen dieser Selbstwahrnehmung haben das Material des Mundstückes und die Bißplatte einen Einfluß auf den Sound.
Viele glauben, dass das Material des Mundstückes, den Klang verändert. Das stimmt so aber nicht ganz. Mundstückmaterial und Klang stehen in keiner DIREKTEN Beziehung (also zumindest nur sehr minimal). Allerdings  gibt es einen deutlichen indirekten Zusammenhang. Wie gesagt, kommt ein Teil des Gehörten durch das Mundstück. Schall wird nicht im jedem Medium gleich übertragen. He härter desto direkter, je weicher desto mehr Dämpfung.
Davon mal abgesehen, dass 90% der Metallmundstücke eine sehr kleine Kammer und eine riesige Stufe haben (DieKammerform ist eigentlich einzig klangentscheidend) und deshalb sehr hell und laut klingen und wahrscheinlich daher das Gerücht kommt, dass Metall lauter und heller klingt, ist es auch logisch, dass Aufgrund der Tatsache, dass Metall härter ist als Kautschuk ist, dass der Sound einem heller und lauter vorkommt.
Kurz: hätte man zwei Mundstücke die von der Form identisch wären, aber aus unterschiedlichem Material, würden wir selber einen Unterschied hören, der aber eigentlich real kaum wahrnehmbar wäre.
Nun spielt uns unser Körper unterbewusst aber einen Streich. Würde man von einem Kautschukmundstück auch ein gleiches nur in Metall wechseln, würde man sich ungewohnt plötzlich heller hören. Der Körper steuert diesem unterbewußt entgegen und spätestens nach 4 Wochen spielt man angepasst, man nimmst sich wieder so wahr wie gewohnt klingt aber effektiv dunkler, weil man Metall spielt.
Ich merke auch in der BigBand, dass ich mich auf einem Holzmundstück selber kaum noch höre. Man versichert mir aber, dass ich laut genug bin.

dsc00185Und genau deshalb hat auch die Bißplatte als Puffer zwischen Zähne und Mundstück einen enormen Einfluß auf die Selbstwahrnehmung und so indirekt auf den Sound. Mal davon abgesehen, halte ich die Bißplatte eh für eine der besten Erfindungen beim Saxophon seit der Erfindung des Saxophon selbst von Adolphe Sax im Jahre 1840. Sie schützt die Zähne vor zu starken Vibrationen des Mundstückes, sie schützt das Mundstück vor Bissabdrücke der Zähne, sie stabilisiert den Ansatz (man rutscht nicht mehr auf dem Mundstück und zudem findet man immer wieder „seine“ Position) und man kann mit ihnen lustige Verbesserungen für Blattschrauben machen (siehe ältere Blogeinträge).
Die Bissplatte hat aber auch noch einen erheblichen Einfluß auf die Selbstwahrnehmung, der landläufig gerne unterschätzt wird.
Dicke und weiche Bißplatten dämpfen mehr, man hört sich selber dunkler und weicher. Zudem nimmt man Verhätnismäßig mehr den realen Sound auf, hört sich aber schlechter in Bands. Dünne und harte Bißplatten leiten den Schall besser weiter, man hört sich also lauter heller und auch besser in geräuschvoller Umgebung.
Wie gesagt, der Körper reagiert auf ungewohntem Klang mit Gegensteuern. Zur Veranschaulichung erzähle ich drei kurze Erfahungen.
Als ich frisch auf dem Tenor war hat mir mein Lehrer ein altes weißes Runyon (es bestand aus einem älteren sehr leichtem Plastik) geliehen, mit einer dieser dicken schwarzen Bißgummis darauf. Für mich klang es sehr angenehm und weich. Leider habe ich mich im BigBandsatz überhaupt nicht mehr gehört, weswegen ich die alte Bißplatte durch eine meiner dünnen und harten Gummis ausgetauscht habe. Nun habe ich mich zwar besser gehört, aber ich mochte den Klang überhaupt nicht mehr: unangenehm hell und künstlich. Man versicherte mir aber, dass ich wie vorher gleich und mehr als passabel klang.
Ein zweiter Fall war, als mir mein Lehrer zwei gleiche Mundstücke vorspielte – das eine in einer 6er und das andere in einer 7er Bahnöffnung –  vorspielte, weil er meine Meinung hören wollte. Er nahm Mundstück A als heller und lauter wahr ich hörte aber Mundstück B heller. Woran lag es also? Auf Mundstück A war eine dünne und harte Platte und auf B eine der schwarzen dicken, weichen Gummis.
Ich habe mal den Saxophonisten einer sehr bekannten japanischen DeathJazzBand getroffen und der hat mir erzählt, dass er keine Bissgummis verwendet, wegen dem Sound, weil er sich dann zu schlecht hört. Er hat mir übrignes auch erzählt, dass er pro Jahr drei bis vier Meyer Mundstücke verbraucht, weil er sie durchbeißt. Darauf zeigte er mir sein Frontzähne und man konnte die runde Mundstückform an seinen Schneidezähnen mehr als deutlich erkennen.

Deshalb, wenn ihr irgendwelche Klang-Equipment-Tests macht, solltet ihr euch vielleicht ggf. selber aufnehmen oder zumindest gegen eine Wand spielen. Wenn man direkt gegen eine harte Oberfläche spielt, wird viel reflektiert und man hört den realen Sound besser.

Persönlich bin ich Fan von den dünnen und harten Bißplatten und zwar aus verschiedenen Gründen. Zuerst ist es eine Sache der Haptik; ich mag das Gefühl nicht, wenn es zu weich ist. Des weiteren hatte ich lange Zeit ein Problem mit einen zu schneidenen Sound und so konnte ich dem auch ein wenig entgegensteuern und zuletzt halten die bei mir deutlich länger.
Die Bissgummis von Yamaha habe ich immer sehr schnell durchgebissen, obwohl ich mit recht wenig druck spiele. Ich weiß nicht woran es liegt, ob ich selber so scharfe Zähne habe oder die Japaner nur so stumpfe (naja, fürs Sushi reicht das ja). Bei den Schwarzen (weiß leider nicht mehr genau welche Marken) ist es ähnlich, die gehen auch immer kaputt und das eklige war, dass ich dann immer so kleine schwarze Gummistückchen im Mund hatte.
Die besten Bißplatten die ich je gehabt habe waren die von Runyon. Kleben1A und sind quasi unzerbeißbar. Nie hat eine so lange gehalten wie die. Meines Wissens führt die allerdings nur Duchstein (grüßt von mir, wenn ihr da bestellt).

Noch ein letzter Tipp zum Schluß. Wenn ihr eine neue Bißplatte aufklebt, dann reinigt vorher die Oberfläche sehr sorgfältigt (auch mit einem Baumwolltuch nachpolieren), denn Fettreste verhindern, dass diese optimal kleben können. Deshalb fasst auch möglichst wenig mit euren Fingern auf die Klebeseite.

Falls ihr eigene Erfahrungen zu diesem Thema habt, würde mich das sehr interessieren, also hinterlasst sie bitte als Kommentar.