Reed Geek – klein aber Oho!

Beim Reed Geek handelt es sich um ein einfaches aber umso durchdachteres Blattbearbeitungstool, dass für viele Saxophonisten und Klarinettisten ein Segen sein dürfte. Aufgrund des Tipps eines befreundeten Saxophonisten bin ich auf der Musikmesse in Ried beim Stand von Votruba darauf gestoßen.

Der Reed Geek ist im Prinzip ein Edelstahlbarren mit sehr definierten Kanten, die sich ideal zum Schaben eignen. In der Tat handhabt es sich leichter als Messer, Schleifpapier, Feile oder dieses obskure Schachtelhalm. Nach Herstellerangaben soll sich der Reed Geek auch nicht abnutzen. Für Feinheiten gibt es an einer Seite eine Halbrundung, mit der man sehr präzise auch punktuell Material abnehmen kann. Man sollte allerdings schon wissen, was man macht.
Besonders begeistert bin ich, wie einfach man die Blattunterseite damit begradigen kann, was ggf. einen riesen Effekt beim Blatt haben kann. Die meisten Blätter kommen unplan aus der Verpackung, später quellen die dann auch nicht gleichmäßig auf. So kann man einfach schnell mal nachjustieren.
Gegenüber mit dem Schmirgelpapier planfeilen, hat das auch den Vorteil, dass man so die Blattspitze nicht dünner macht.
Aber bevor ich jetzt umständlich formuliere, wie das genau funktioniert poste ich unten einfach das Instruktionsvideo.

Ich persönlich bin begeistert. Irgendwie scheint die Blattbearbeitung damit schneller und einfacher. Selbst meine vom Material deutlich härteren Forestones kann ich damit problemlos tunen.
Außerdem ist es verdammt handlich. Es kommt in einem kleinen Samtsäckchen und einer stabilen Plastikdose.
Leider ist der Reed Geek noch nicht wirklich weit verbreitet. In unseren Breitengraden, kann man den den Reed Geek nur bei Votruba, einem Österreichischen Instrumentenhandel ordern. Dort kann man ihn für 35,90 erwerben. Da  die Seite keinen Webshop hat, solltet ihr per Mail oder telefonisch bestellen.

http://www.votruba-musik.at

Auf der Homepage des Herstellers gibt es noch weitere Tipps und Hinweise für die Benutzung, mit unter von so namenhaften Spielern wie David Sanborn.

http://www.reedgeek.com/

Hmm, dieses mal, fällt der Test etwas kürzer aus, als sonst. Aber so verhält es sich ja auch mit dem Reed Geek: einfach aber genial. Eigentlich gehört das Ding in jeden Saxophonkoffer.

die neuen Thomann-Mundstücke aus Japan

Déjà-vu? Schon wieder ein Meyer-Clon aus Japan? So sieht’s aus, allerdings steht dieses mal Thomann drauf und kosten gerade mal 98 bzw. 89€? Ich habe nun zum Test je ein Saxophonmundstück für Tenor und Alt in 7 bekommen.Ob sie mit ihren deutlich teureren Gegenstücken anderer Marken mithalten können wird sich nun zeigen.

Nach der Produktbeschreibung sind sie aus Kautschuk (Hard Rubber) und in Japan „handfinished“ hergestellt. Das Material fühlt sich etwas anders an als man es von klassischen Kautschukteilen her kennt. Wahrscheinlich handelt es sich im eine etwas zeitgemäßere Hardrubber-Mischungen wie man sie inzwischen bei vielen Herstellern sieht. Durch die Mattierung wirkt das Mundstück sehr wertig und edel.
Weiterlesen

Designerblattschraube aus Silber – die neue NOM Ligature

Treue Leser wissen von meinem kleinen Blattschraubenfimmel. Und dieses mal bin ich auf etwas besonders edles gestoßen. Ich entdeckte in der aktuellen Sonic eine kleine Werbeanzeige über eine neue Ligature. Sah sehr schick aus, also sofort auf die Homepage. Oha, Einzelanfertigung aus Silber. Da war klar, muß ich ausprobieren. Also habe ich den Düsseldorfer Hersteller angeschrieben und der war so freundlich mir ein paar zum testen zu schicken.

Bei der NOM handelt es sich um ein echtes Designerteil aus dem Schmuckatelier. So entstand die Idee zu dieser Ligature eher aus einem Zufall. Man hatte für ein Klarinettenmundstück gerade keine Bindeschnur zur Hand, also nahm man einfach etwas Silberdraht, welches anscheinend in Goldschmieden mal so rum liegt. Das Ergebnis war wohl so gut, dass man sich entschloss weiter zu tüfteln. Ich habe mir sagen lassen, dass man viel mit Material, Dicke und Anzahl der Windungen experimentiert hatte, bis man das optimale Ergebnis gefunden hat.

Weiterlesen

Borgani Saxophontag in Köln

Aufgrund meiner Borgani Artikel bekomme ich öfters mal Anfragen, wo man denn diese Hörner anspielen könnte. Das ist allerdings recht schwierig, da es kaum Borganihändler hierzulande gibt. Nun gibt es aber in Köln die seltene Gelegenheit bei dem Borgani Sax Day diesen Sonntag (6.11.) alle Hörner mal anspielen zu können und später bei einem Konzert auch in Action zu hören. Mehr könnt ihr dem Flyer entnehmen.

Allen Teilnehmern wünsche ich viel Spaß und grüßt den Orfeo von mir.

http://borgani.com/
http://www.eigelsteintorburg.de/

Tieftöner aus China – das Baritonsaxophon von Eastman

Eigentlich interessieren mich Instrumente aus China wenig. Zwar sind die meisten Modelle inzwischen gut spielbar und Intonieren brauchbar. Allerdings finde ich das meiste klanglich und als Objekt selber langweilig und ich habe wenig Vertrauen in deren Zuverlässigkeit.
Allerdings ist es beim Bartion ein wenig anders, denn die sind in der Regel teuer. Aber immer mal wieder gibt es doch eine Gelegenheit, bei denen man so ein Teil braucht. Außerdem klingt’s fett und es macht Spaß in den Tiefen rumzuröhren.

Vor kurzem durfte ich wieder in der Landesjugend-BigBand Thüringen am Bari aushelfen. Da ich kein eigenes habe, hatte ich mir von meiner alten Schulbigband ein neues Eastman Bariton ausleihen können.
Ich dachte mir, dass ein Test eines günstigen Baritonsaxophons doch vom allgemeinen Interesse sein könnte.

Eastman ist einer dieser Firmen, die Instrumente in China mit ihrem Label kaufen, importieren, noch mal hierzulande kontrollieren und dann an Einzelhändler verkaufen. Der Listenpreis für das Baritonsaxophon liegt bei 1990€. Weiterlesen

Bird lives – das erste Tribute to Charlie Parker Mundstück von Aaron Drake

Im Bericht von der Musikmesse 2011 hatte ich ja bereits erwähnt, dass ich vom neuen Charlie Parker Mundstück von Aaaron Drake sehr angetan war. Endlich gibt es dies auch in diesen Breitengraden zu erwerben und ich kann es mal gründlicher unter die Lupe nehmen. Mal sehen, ob man damit tatsächlich Bird’s Klängen näher kommt.

Aaron Drake ist ein schon seit längerem amerikanischer Mundstückschnitzer, der schon seit längerem dafür bekannt dafür ist gute Mundstücke aus Keramik! herzustellen. Allerdings scheint er davon etwas abzukommen, den in den letzten Jahren hat sich seine Palette an Mundstücken stark erweitert, größtenteils Hardrubber und relativ frisch auch Metall. Das mag vielleicht mit der Skepsis der Kundschaft gegenüber Keramik zu tun haben.
Besonders interessant ist seine Legends Serie, in der er alte Mundstücke von berühmten Saxophonisten klont. Nach dem Stan Getz Mundstück ist dieses Jahr nun das Charlie Parker Mundstück erschienen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, an dieser Stelle einen kleinen Exkurs über Bird’s Sound und sein Equipment einzuschieben. Weiterlesen

die saxophonistische Mega-Blattschraube

Bei meinem Blattschraubenfetisch war es ja nur eine Frage der Zeit, bis ich mal mit einer selber entworfenen Blattschraube komme. Und jetzt ist sie da. Natürlich ein kleines Meisterwerk, was Design und Funktionalität angeht. Noch habe ich mir keinen Namen überlegt. Vielleicht nenne ich sie „Löwenzwinge“

Leider bin ich Handwerklich nicht wirklich sehr begabt, weshalb ich mich mit meiner Idee an die Profis von Klarinettenmüller in Bremen gewendet habe. Fachmännisch (bzw. fachfrauisch) hat man mir die Klemme nach meinen Wünschen gefertigt. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön dafür. Weiterlesen

Saxophon News von der Musikmesse 2011

Dear friends, readers and exibithors,
it was a great pleasure to meet you all on this year’s Musikmesse in Frankfurt. I collected plenty of impressions and a lot of your products impressed me a lot. It was also fun to chat with you and I’m sorry that each year there is little time. So I hope that we see again next year in Frankfurt. There is still no english version of saxophonistisches. de (but it will come) but you can get an idea of this article with google translation.

Liebe Freunde, Leser und Aussteller,
die Messe dieses Jahr, hat wieder viel Spaß gemacht und es war schön alte Freunde wieder zu sehen und ein paar neue kennen zu lernen. Schade nur, dass immer so wenig Zeit ist, daher hoffe ich, dass man sich nächstes Jahr in Frankfurt wieder trifft.

Auch dieses Jahr habe ich wieder massig Material von der Messe mitgebracht. Es wird also wieder ein längerer Artikel. Dieses mal war ich sogar einen Tag länger dort und ich hatte dennoch nicht genug Zeit alles was mich interessierte zu begutachten oder das, was ich begutachtete, gründlich unter die Lupe zu nehmen. Dafür gibt es dieses Jahr (zumindest kommt es mir so vor) mehr echte Neuigkeiten als letztes Jahr, (die Wirtschaftskrise scheint vorbei zu sein) weshalb ich mich dieses mal nur über wirklich neues schreibe (bzw. das, was ich letztes Jahr wahrscheinlich übersehen habe).

Wer sich auch für den Stand der Dinge oder die Unterschiede zum letzten Jahr interessiert, sollte also auch in den Messebericht von 2010 rein schauen.
Auch neu ist, dass ich dieses Jahr mal einen Messeliveticker versuchte. Wen also eine kurzweilige Beschreibung meiner Messereise interessiert, sollte auch da mal hineinschauen. Weiterlesen

Brancher Goldmessing Alto – neuer französischer Luxus

Eigentlich gibt es hier ja schon einen Brancher-Test von Volker Kaufmann und so waren wir der Sonic über ein Jahr vor raus. Aber es hat mich schon länger gereizt, ein Brancher Sax mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen, da die Eindrücke von der Musikmesse überragend waren. Brancher scheint die neue Edelmarke zu, zumindest die Preise befinden sich auf Selmer Niveau. Freundlicherweise stellte mir nun Bastian Fiebig von Chili Notes, dem deutschen Vertrieb von Brancher, ein Vorführmodell zu Verfügung, damit ich mir endlich ein eigenes genaues Bild machen konnte.
Das Testobjekt ist  Alto aus Goldmessing (GL), sich also durch einen großen Kupferanteil (85%) auszeichnet. Diese Variante gibt es nur beim Alto. Weiterlesen

Zoom H1 – Recording für die Westentasche

Die Zoom-Geräte sind ja schon länger kein Geheimtipp mehr. Viele schwärmen von einer hervorragenden Klangqualität für ein mobiles Aufnahmegerät zu verhältnismäßig kleinen Preis. Ich habe etwas überlegt, ob sich ein Test darüber lohnt, da es schon genug davon in Audiodten-Blogs und Foren gibt. Zudem bin ich als Saxophonist Analogiker und mir ist alles Musikequipment mit Strom suspekt.
Aber ich musste hier mal wieder etwas schreiben und vielleicht gibt es unter meinen Lesern genug andere, die die Technikszene ebenfalls nicht so verstehen. Daher ist dieser Test eher ein alltägliches „hands on“ als ein eine technische Prüfung.

Das Zoom H1 ein ist der relativ neue kleine Bruder vom Zoom H2 und Zoom H4, die sich ja schon großer Beliebtheit erfreuen. Bevor ich mir das H1 besorgte, hatte ich ein H4, weshalb ich die beiden etwas vergleichen kann. Weiterlesen

iJazz – Apps für Musik

-Woher weiß man, ob jemand ein iPhone hat?
-Er sagt es dir!

Zur Zeit mein Lieblingswitz. Aber ist es nicht merkwürdig, dass iPhone-Besitzer immer nur von ihrem „iPhone“ reden und nicht mehr von ihrem „Handy“?
Naja, es ist schon ein schickes Teil und durch die zahlreichen Apps kann man damit auch viel machen (sogar telefonieren). Angeblich gibt es ja auch Android-Handys die so Zeugs auch können.
Tatsächlich war eine bestimmte App für mich sogar Kaufgrund für das Teil.  Viel gibt es kostenlos, aber meist sind diese Apps eher billiger Mist. Aber auch bei den Apps für 0,79 oder 2,39 weiß man nie ob sich der Kauf wirklich lohnt. Und gerade wegen dieser überschaubaren Masse, dachte ich, dass sich ein Artikel dazu lohnen könnte.
Was man z.B. alles damit machen könnte, kann man hier oder hier sehen. Weiterlesen

Francois Louis Spectruoso Mundstücke und Pure Brass Ligature

Der Name „Francois Louis“ ist wohl in der Saxophonistenszene einer der schillerndsten. Sehr häufig wird er verknüpft mit dem Attribut „genialer Tüftler“.  Und da ist auch was dran. So hat er z.B. das Aulochrom (das erste Saxophon, dass schon alleine mit sich selber nicht intonieren kann) und die Francois Louis Ultimate Ligature, die zum echten Renner wurde. So habe ich schon mehrere ProfiBigBands gesehen, bei der 4 von 5 Saxophonisten min. 2 ihrer Instrumente damit bestückt hatten. Aber auch irgendwie zu Recht, denn die FL UL hat eine wunderbare Ansprache und einen hochwertigen Klang. Nur ist sie manchmal etwas frimelig und die Optik ist etwas rustikal; als würde sie in einer Garage zusammen geschustert worden sein.
Das ist vielleicht gar nicht so abwegig, denn der Belgier Louis ist passionierter Motorradler und hat als Mechaniker gearbeitet, bevor er sich dem Entwickeln von Saxophonequipment widmete.
So entstanden neben den Blattschrauben und dem Aulochrom noch die Smart Cap, eine eigene Blattlinie und er hat wohl auch Borgani bei deren Saxophonen beraten. Weiterlesen